Druck- und Verlagsgewerbe, Annoncen- und Reklame-Institute. 863 F. A. Günther & Sohn Akt.-Ges. in Berlin SW 11, Schöneberger Strasse 9/10. Gegründet: 28./6. 1909; eingetr. 23./7. 1909. Gründung s. Hdb. d. Dt. A.-G. Jahrg. 1913/14. Die Ges. ist aus der Zus. leg. der Firmen F. A. Günther & Sohn (Druckerei u. Verlag des Elektrotechnischen Anzeigers) u. der F. A. Günthers Zeitungsverlag G. m. b. H. 1909 hervor- triebenen Buchdruckereigeschäfts u. des Verlags des Elektrotechnischen Anzeigers, des früher unter der Firma F. A. Günthers Zeitungsverlags G. m. b. H. betriebenen Zeitungs- u. Buch- verlags sowie Erwerb, Begründung oder Übernahme ähnlicher Fabrik- oder Geschäftsbetriebe u. die Beteilig. an ähnlichen Unternehm. in jeder Form. Die Ges. verlegt 10 Zeitschriften, u. a. den seit 1883 bestehenden, die gesamte elektrotechnische Industrie umfassenden u. zweimal wöchentlich erscheinenden Elektrotechnischen Anzeiger, die Tagesschriften „Die Lederindustrie u. Lederwelt“, die „Bäcker- u. Konditor-Tageszeitung“, „Möbel- u. Dekorations- markt“ vereinigt mit „Deutsche Tischler-Zeitung“ u. „Deutsche Korbmacher-Zeitung“ usw. Ausserdem sind im Buchverlage eine Anzahl Werke der vorstehend erwähnten Industrien erschienen. Besitztum: Der Grundbesitz liegt in Berlin an der Schöneberger Strasse u. besteht aus den beiden Hausgrundstücken Nr. 9 u. 10. Die Grösse dieser Grundstücke, die eine Strassenfront von ca. 30 Meter haben, beträgt ca. 1470 qm, von welchen 1170 qm bebaut sind. Auf den Grundst. befinden sich 2 Vorderhäuser mit anschliessenden Seitenflügeln, die durch das Fabrikgebäude mit einander verbunden sind. Die Vorderhäuser, soweit sie nicht den Zwecken der Ges. dienen, sind zu Wohn- u. Bürozwecken vermietet. Das Fabrikgebäude, von welchem die oberste Etage ebenfalls vermietet ist, ist durchweg massiv hergestellt und mit Fahrstuhl versehen. Es enthält in jeder Etage eine Arbeitsfläche von ca. 312 qm. Die Höfe sind unterkellert, die Nutzfläche der Kellereien beträgt ca. 900 qm. Dem Antriebe der Masch. dienen 22 Elektromotoren mit rd. 460 P8, gegangen. Zweck: Fortbetrieb des früher unter der Firma F. A. Günther & Sohn in Berlin be- die von den Städtischen Elektrizitätswerken gespeist werden, sowie einige Ersatzmotoren. Im Betriebe befinden sich neben der Einricht. für die Handsetzerei 5 Setzmasch., eine Illustrations-Mehrfarbendruck-Rotationsmasch., variabel, eine A8seitige IIllustrations- Rotationsmasch. (Modell König & Bauer 1920), 11 Schnellpressen u. Tiegel, ein Kalander u. eine Stereotypie-Anlage mit den notwendigen Masch. – Angestellte u. Arbeiter: 40 u. 100. Kapital: RM. 3 000 000 in 3000 Aktien zu RM. 1000. – Vorkriegskapital: M. 1 260 000. Urspr. M. 1 260 000. Lt. G.-V. v. 22./3. 1921 erhöht um M. 1 260 000, 1922 um M. 1 480 000, 1923 um M. 16 Mill. auf M. 20 Mill. Kap.-Umstell. lt. G.-V. v. 22./11. 1924 von M. 20 Mill. auf RM. 3 Mill. in 20 000 Aktien zu RM. 150. Lt. G.-V. vom 2./3. 1929 Umtausch der 20 000 Aktien zu RM. 150 in 3000 Aktien zu RM. 1000. Grossaktionäre: Familie Günther. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: 1931 am 28./2. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F. (Grenze 0 des A.-K.) eventl. Sonderrückl., dann 4 % Div., vertragsm. Tant. an Vorst. u. A.-R., Rest Super-Div. Bilanz am 31. Dez. 1930: Aktiva: Grundst. 350 000, Gebäude 245 000, Masch. 105 300, Schriften 28 000, Mobil. u. Utensil. 1, Verlag 1 700 000, Kassa 25 709, Bankguth. 457 283, Eff. 100 443, Aussenstände 464 818, Bestände u. Vorauszahl. 133 217. – Passiva: A.-K. 3 000 000, Hyp. 97 500, R.-F. 239 000, rückst. Div. 1463, Gewinn 271 809. Sa. RM. 3 609 772. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Gen.-Unk. 208 668, Steuern 183 903, Abschr. 28 138, Gewinn 271 809 (davon R.-F. 13 500, Div. 240 000, Tant. 7200, Zuwend. an Angest. u. Arb. 10 000, Vortrag 1109). – Kredit: Vortrag 2326, Betriebsüberschuss 663 472, Zs. 26 720. Sa. RM. 692 519. Kurs: Ende 1925–1930: 110, 193, 140, 139, 115, 65 %. Notiert seit 1923 in Berlin. Dividenden: 1913: 18 %; 1924–1930: 16, 16, 10, 12, 12, 10, 8 % (Div.-Schein 2). Vorstand: Wilh. Mannstaedt. Prokuristen: Aug. Aschenbach, Otto Meier. Aufsichtsrat: Vors. Erster Staatsanw. Dr. jur. Max Jaeger, Berlin; 1. Stellv. Fabrikant Reinh. Günther, Aachen; 2. Stellv. Bankier Herm. Moritz, Reg.-Rat Albrecht Sander, Berlin; Tritz Rotta, Berlin-Dahlem; vom Betriebsrat: Bruno Nemitz, Bruno Hentschel. Zahlstelle: Berlin: Georg Fromberg & Co. Haasenstein & Vogler, Actiengesellschaft in Berlin W 35, Potsdamer Str. 27a. Gegründet: 1855, als A.-G. 1./1. 1889. Gründer s. Hdb. d. Dt. A.-G. Jahrg. 1900/1901. Zweck: Die Ges. betreibt seit dem 1./1. 1920 mit Ausnahme der Verwalt. der eigenen Beteiligungen keinerlei Geschäfte mehr. Diese sind sämtl. auf die Ala Anzeigen-A.-G. auf rund eines Interessengemeinschafts-Vertrages übergegangen. Die Ges. hat nur einen An- spruch auf Anteil am Gewinn der Interessengemeinschaft. Kapital: RM. 40 000 in 2000 Aktien zu RM. 20. – Vorkriegskapital: M. 2 000 000.