904 Gas-, Wasser- und Eiswerke. Gas, Wasser u. Wärme dienen, sowie die Beteil. an derartigen Unternehmungen, insbesondere der Erwerb u. die Weiterführung der Dresdner städtischen Elektrizitäts-, Gas- u. Wasserwerke. Kapital: RM. 70 000 000 in 7000 Nam.-Akt. zu RM. 10 000, ühern. von der Stadt Dresden. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im 1. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie 1 St. Eröffnungs-Bilanz am 31. März 1930: Aktiva: Land 5 400 000, Geb. 8 060 000, Betriebs. anlagen 188 090 000, Beteil. u. Darlehen 7 000 000, Wertp. u. Sparkassen-Einlagen 360 000, Kassen- u. Bankbestände 600 000, Aussenstände 8 260 000, Materialbestände 4 130 000, Vor- schüsse u. Vorauszahl. 2 720 000. – Passiva: A.-K. 70 000 000, Anleiheschulden 36 730 000, Darlehnsschulden 7 640 000, hinterlegte Sicherheiten 1 920 000, Stiftungen 30 000, Verbindlich- keiten 2 670 000, Übergangs-K. (Rückstell.) 3 140 000, Rückstell. für Reingewinn 2 800 000 Ern.-Rückl. (Abschr.) 49 690 000. Sa. RM. 174 620 000. Vorstand: Dir. Dr. jur. Grün, Dipl.-Ing. Dir. Metzdorff, Dir. Vollmar, Dir. Dr.-Ing. Wengner. Prokuristen: Stadtrechtsrat Dr. jur. Dornauer, Betriebs-Dir, Kuntze, Bau-Dir. Schemel, Betriebs-Dir. Dr.-Ing. Schroth. Aufsichtsrat: Oberbürgermeister Dr.-Ing. e. h. Blüher, Bürgermeister Dr. jur. Bührer, Stadtbaurat Dr.-Ing. e. h. Wahl, Bank-Dir. Stadtrat Dr. jur. Krüger, Reg.-Rat Stadtrat Friedrichs, die Stadtverordneten Kaufm. Best, Fabrikbes. Bösenberg, Bäckerobermeister Kuntzsch, Kassierer Leuthold, Geschäftsführer Rösch, Baumeister Wägner, Dresden; vom Betriebsrat: A. Nitzsche, A. Müller. Zahlstelle: Ges.-Kasse. 97 Gasversorgung Ostsachsen-Akt.-Ges., Dresden. (Verwaltung in Heidenau.) Gegründet: 14./12. 1922 mit Wirk. ab 1./10. 1922; eingetr. 28./4. 1923. Gründer s. Hdb. d. Dt. A.-G. Jahrg. 1923/24. Die Ges. übernahm das Ferngaswerk Heidenau der Thür. Gasges. Leipzig mit Wirk. ab 1./10. 1922. Zweck: Versorgung der Bevölkerung mit Gas, gegebenenfalls auch mit anderen Heiz-, Licht- u. Kraftmitteln u. die Vornahme aller dem Gesellschaftszweck dienenden Geschäfte. Besitztum: Die Ges. besitzt nach dem Stande vom 1./4. 1929 Grundstücke in Heidenau, Berggiesshübel, Dippoldiswalde, Freital, Kesselsdorf, Königstein, Kreischa, Lohmen, Pirna- Copitz, Pirna-Zuschendorf u. Kirschau mit 89 103 adm Fläche, wovon 12 659 qm mit den Betriebsgebäuden, dem Verwaltungsgebäude u. 3 Wohnhäusern in Heidenau u. je einem Wohnhause mit Ausstellungsräumen u. Lagerschuppen in Berggiesshübel, Dippoldiswalde, Freital, Königstein u. Pirna-Copitz bebaut sind. Betriebsstellen werden unterhalten in Berggiesshübel, Dippoldiswalde, Freital, Grossröhrsdorf i. Sa., Kirschau, Pulsnitz, Neusalza- Spremberg, Neukirch (Laus.), Königstein u. Pirna-Copitz. Gasbehälter befinden sich in Heidenau, Berggiesshübel, Dippoldiswalde, Freital, Königstein, Kreischa, Lohmen, Pirna- Copitz u. Pirna-Zuschendorf. Dieselben haben ein Fassungsvermögen von 56 000 cbm; ausserdem werden die Behälter in den Städten Pirna, Freiberg, Brand-Erbisdorf u. Bischofs- werda benutzt. Das Rohrleitungsnetz hatte am 1./10. 1930 eine Länge von rd. 880 km. Der Ausbau des Versorgungsnetzes wird in den nächsten Jahren nach wirtschaftlichen Gesichtspunkten u. der Entwicklung der allgem. Verhältnisse nach u. nach in getrennten Bauabschnitten weiter gefördert werden. Das Fernversorgungsnetz erstreckt sich jetzt im Osten bis nach Neusalza-Spremberg, im Süden bis nach Gohrisch-Pfaffendorf, Langen- hennersdorf-Gottleuba u. Kipsdorf, im Westen bis Freiberg i. Sa. u. Brand-Erblsdorf. Der Elektrizitätsverband Gröba, mit dem ein Vertrag abgeschlossen ist (s. unten), plant, sein grosses Stromversorgungsgebiet (4 Amtshauptmannschaften) nach u. nach mit Gas zu ver- sorgen, das die Gasversorgung Ostsachsen A.-G. ihm liefern wird. Die Gasabgabe an den Verband von Kesselsdorf aus hat bereits im Dez. 1926 begonnen. Die Gaserzeugung erfolgt im Ferngaswerk Heidenau. Dasselbe ist mit allen technischen Neuerungen zur Erzeugung des Gases u. der Nebenprodukte ausgestattet. Der Gaserzeugung dienen neu erstellte Kammeröfen für eine tägliche Leistung von 160000 cbm. Ausser dieser Kammerofenanlage besitzt das Werk noch eine betriebsfertige, im Jahre 1914 mit 84 Vertikalretorten versehene Ofenanlage, welche als Reserve dient. Ferner besitzt das Werk eine Wassergasanlage u. Anlagen zur Gewinnung von Benzol u. schwefelsaurem Ammoniak. Als Antriebskraft wird Dampf, Elektrizität u. Gasmotorenantrieb verwendet. Das Werk ist mit Maschinen ausgerüstet, die zusammen 1250 PS ausmachen. Der Strombezug erfolgt von der Akt.-Ges. Sächsische Werke. Das Werk hat eine Transformatorenanlage von 450 kVA Leistung; es hat einen eigenen, von der Reichsbahn hergestellten Industriegleisanschluss. Die Kohlenförderanlage, ebenso die Aufbereitungsanlage für Koks ist vollkommen neuzeitlich mit Kran, Kohlen- brecher bzw. Plansiebanlage eingerichtet. Die mit den Rohrleitungen verbundenen u. der Fernversorgung dienenden Kompressoren haben zusammen eine Stundenleistung 3255 6000 cbm. Die Leitungsanlagen sind reichlich dimensioniert, so dass sie in der Lage 3 auch bei steigendem Gasverbrauch allen Anforderungen gerecht zu werden. Die . keit einer weiteren erheblichen Vergrösserung der Werkanlagen ist durch die im B4 0 Ges. befindl. Grundstücksfläche in Heidenau jederzeit gegeben. – Beamte u. Arbeiter: 46 Angestellte, 120 Arbeiter. 5 0161 Statistik: Gasabgabe 1923–1930: 7 006 072, 5 577 748, 6 671 688, 7 064 101, 8 120161, 8 727 294, 9 553 913, 10 227 245 ebm.