1056 Brauereien, Mälzereien, Presshefefabriken, Brennereien, Spirituosen-Industrie. Aufsichtsrat: Vors. Adolf Lang, Balingen; Gutsbes. Freih. Dr. Franz Schenk von Stauffen- berg, Risstissen; Georg Bitzer, Frommern; Dir. Jakob Löffler, Cannstatt; Jakob Rieber, Fritz Wanner, Ebingen. Zahlstellen: Ges.-Kasse; Gewerbebank Balingen u. Ebingen; Oberamtssparkasse Balingen. Postscheckkonto: Stuttgart 20 316. Ö― S84 216. Bamberger Mälzerei Aktiengesellschaft vorm. Carl J. Dessauer in Bamberg, Theresienstr. 32/34. Gegründet: 3./11. 1888 unter der Firma Malzfabrik Dachau Act.-Ges. mit Sitz in Dachau, dann geändert lt. G.-V. v. 12./1. 1907 in Malzfabrik Stuttgart mit Sitz in Stuttgart. Nach Übernahme der Bamberger Mälzerei A.-G. lt. G.-V. v. 23./7. 1923 wurde die Firma wie oben geändert u. der Sitz nach Bamberg verlegt. Zweck: Erzeug. u. Vertrieb von Malz sowie die Erzeug. u. der Handel mit sonst. Waren aller Art. Besitztum: 1. In Stuttgart ein Fabrikgebäude mit Mälzerei-Einrichtung, ein Wohn- u. Gasthaus. Das vollständig bebaute Grundstück liegt in günstiger, verkehrsreicher Gegend u. ist ca. 25 a gross, davon 23 a bebaut. 2. In Bamberg das Grundstück Theresienstr. 32/34, umfassend 2 ha, von denen 0.8 ha mit einem fünfstöckigen, massiven Gebäude überbaut sind. Eigenes Bahnanschlussgeleis ist vorhanden. 3. In München-Schwabing lastenfreie, aufgeschlossene Grundstücke in Grösse von 1700 qm. Die Einricht. der beiden Fabriken reichen für eine Jahresproduktion von 260 000 Ztr. Gerste. Die beiden Unternehm. haben elektr. Betrieb mit 260 PS Motorkraft. – Die Ges. gehört dem Bayerischen Mälzerbund in München an. Entwicklung: Gemäss Vertrag v. 22./6. 1923 beschloss die G.-V. v. 23./7. 1923 der Malz- fabrik Stuttgart im Wege der Fusion die Übernahme der Bamberger Mälzerei A.-G. vorm. Carl J. Dessauer als Ganzes ohne Liquid. gegen Gewährung von Aktien im Verh. 1:1 u. Annahme der Firma wie oben. Unter Mitwirk. der Ges. wurde Dez. 1922 die Bamberger Kloster-Malzkaffeefabriken A.-G. gegründet. Die G.-V. v. 20./9. 1924 genehmigte die Über- nahme der Bamberger Kloster-Malzkaffee-Fabriken A.-G., Bamberg, im Wege der Fusion unter Ausschluss der Liquid. derart, dass gegen M. 6000 Kloster-Malz-Akt. im Umtausch M. 1000 Aktien der Ges. gewährt wurden. Kapital: RM. 1 200 000 in 12 000 Aktien zu RM. 100. — Vorkriegskapital: M. 700 000. Urspr. A.-K. M. 225 000, erhöht bis 1896 auf M. 700 000, erhöht 1920–1923 auf M. 12 000 000 in 12 000 Aktien zu M. 1000. (Über Kapitalbeweg. s. Hdb. d. Dt. A.-G. Jahrg. 1927.) Kap.-Umstell. lt. G.-V. v. 22./12. 1924 von M. 12 000 000 auf RM. 1 200 000 in 12 000 Aktien zu RM. 100. Geschäftsjahr: 1./10.–30./9. Gen.-Vers.: 1930 am 20./12. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F., event. a. o. Abschreib. u. Rückl., verti. Tant. an Vorst., bis 4 % Div., vom übrigen 10 % Tant. an A.-R. (ausser einer festen Vergüt. von RM. 2000 je Mitgl., der Vors. RM. 4000), Rest zur Verf. der G.-V. Bilanz am 30. Sept. 1930: Aktiva: Grundst. u. Geb. Bamberg 605 000, do. Stuttgart 264 000, Grundst. Schwabing 25 000, Masch. Bamberg 90 000, do. Stuttgart 6000, Kassa, Wechsel, Wertp. 232 930, Vorräte 1 006 611, Aussenstände 1 537 731. – Passiva: A.-K. 1 200 000, R.-F. 120 000, Sonderrückl. 120 000, Rückl. für Grunderwerbsteuer 10 000, Grundpfandschulden 92 205, Akzepte 494 785, lauf. Schulden 1 462 724, Steuerverpflicht. 46 650, Gewinn 220 909. Sa. RM. 3 767 273. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Handl.-Unk., Versicher. 212 592, Steuern 195 960, Geb.- u. Masch.-Erhalt. 106 476, Abschr. 76 000, Gewinn 220 909 (davon Div. 108 000, Sonder- rücklage 60 000, Vortrag 52 909). – Kredit: Gewinnvortrag von 1928/29 49 779, Rohgewinn 762 158. Sa. RM. 811 938. Kurs: In München: Ende 1913: 48 %; Ende 1924–1930: 7.10, 46, 119, 124.50, 125, 10% 112 %. In Stuttgart zugelassen im Juni 1922. Kurs Ende 1924–1930: 6.6, 41, 112, 121, 31 108, 106 %. In Berlin zugelassen die Aktien Nr. 1– 12 000 zu M. 1000 im Aug. 1924. Kurs Ende 1924–1930: 7.10, 43, 119, 122, 126, 109, 109.25 %. Dividenden: 1912/13: 2 %; 1923/24–1929/30: 0, 6, 8, 8, 9, 9, 9 %. Direktion: Gen.-Dir. Carl Grötzner, Stuttgart; Herm. Kant, Hans Mössmer, Bamberg. Prokuristen: M. Strassburger. E. Selzer. 1 Aufsichtsrat: (Mind. 3) Vors. Komm.-Rat Dr. G. von Dörtenbach, Stuttgart; Stellv. Geh. Justizrat Dr. Josef Werner, Bamberg; Rechtsanw. Dr. Alfred Schweizer, Dir. f Franz Ebner, Jos. Flegenheimer, Stuttgart; Max Freih. v. Nesselrode, Freising; Ren Hugo Grötzner, Burghausen; Bankier Justizrat Dr. Albert Wassermann, Bamberg. Zahlstellen: Ges.-Kassen in Bamberg u. Stuttgart; Bamberg u. Berlin: A, E. mann; Bamberg u. München: Bayer. Vereinsbank; Stuttgart: Deutsche Bank u. Disconto- Dresdner Bank; München: Siegfr. Klopfer. ― GBamberg 365, 366.