1080 Brauereien, Mälzereien, Presshefefabriken, Brennereien, Spirituosen-Industrie. Weissbier-Actien-Brauerei vorm. H. A. Bolle in Berlin N 24, Friedrichstrasse 128. (Börsenname: Bolle Weissbier.) Gegründet: 22./8. 1872; eingetr. 26./8. 1872. Die Ges. übernahm bei ihrer Gründung die H. A. Bolle'sche Weissbierbrauerei für M. 1 080 000. Jährl. Bierabsatz ca. 26 000 hl. Zweck: Erwerb u. Fortbetrieb der Firma H. A. Bolle, Brauereigeschäft, Berlin; insbes. Erwerb u. Erricht. von Brauereien sowie Betrieb des Brauereigewerbes u. der dazugehör. Nebengewerbe u. Erwerb von Grundst. Produktion: Obergäriges Weissbier; N ebenprodukte- Verwertung: Teils im eig. Betriebe teils durch Verkauf an Molkereien. Besitztum: Die Grundst. umfassen 5000 am, davon bebaut 1652 qm. Die Ges. besitzt ausser dem Brauereigeb. eine eigene Mälzerei, die ausser dem eigenen Malzbedarf Lohn malz herstellt u. eine Trocknerei von anderen Produkten enthält. Die Brauerei ist mit doppeltem Sudzeug von 13 005 1 u. 4288 1 eingerichtet, besitzt eine Braupfanne von 6585 1, einen Maischbottich von 16 128 1 u. dazugehörige Nebenapparate; dem Betriebe dienen 2 Dampfkessel, eine 30 PS Dampfmasch. u. 25 PS Elektromotor. Die Ges. hat einen Brau- rechtsfuss von 19 200 hl. Im März 1923 erfolgte die Übernahme des Braurechts von 28 290 hl Bier der Ersten Berliner Weissbier-Brauerei' Genossenschaft der Gast- u. Schankwirte, Berlin. Die Ges. ist Mitglied des Verbandes Berliner Weissbierbrauereien. Kapital: RM. 560 000 in 120 Aktien zu RM. 100 u. 548 Akt. zu RM. 1000. – Vorkriegs- kapital: M. 570 000. Urspr. M. 900 000; herabgesetzt, erhöht u. wieder herabgesetzt bis 1903 auf M. 570 000. Die G.-V. v. 30./9. 1921 beschloss Erhöh. um M. 830 400 in 692 Aktiren zu M. 1200 mit Div.-Ber. ab 1./10. 1920, übern. von dem Bankhaus Gebr. Arnhold zu 110 %, angeb. den Aktion. im Verh. 3: 4 zum gleichen Kurse. Kap.-Umstell. lt. G.-V. v. 20./12. 1924 von M. 1 400 400 im Verh. 5: 2 auf RM. 560 160 in 4668 Aktien zu RM. 120. Die Aktien zu RM. 120 wurden 1930 in Aktien zu RM. 100 u. 1000 umgetauscht. Die übrig gebliebene Spitze vom A.-K. von RM. 160 wurde vernichtet u. dem Reservefonds zugeführt. Das A.-K. beträgt nunmehr RM. 560 000. Geschäftsjahr: 1./10.–30./9. Gen.-Vers.: 1931 am 28./2. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5–10 % zum R.-F., vertragsm. Tant. an Vorst. und Beamte, bis 4 % Div., vom verbleib. Betrage 10 % Tant. an A.-R. (neben einer festen Vergüt. von RM. 600 an den Vors. und von RM. 300 je Mitgl.), Rest zur Verf. der G.-V. Bilanz am 30. Sept. 1930: Aktiva: Grundst. u. Geb. 676 000, Masch. u. Apparate 4500, Pferde u. Wagen 795, Fastagen u. Gefässe 1, Kontokorrento 32 083, Bier-Aussenstände 15 544, Bankguth. 3718, Kassa 1364, Vorräte u. Bestände 14 892, Weehsel 300, Hyp. 3100. — Passiva: A.-K. 560 000, Hyp. 96 071, R.-F. 56 176, Kontokorrent 28 880, Gewinn 11 172. Sa. RM. 752 300. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Reparat. 2059, Handl.-Unk. 67 031, Hyp.-Zs. 4813, Gewinn 11 172. – Kredit: Gewinnvortrag 10 195, Mietertrag 30 948, Bier u. Mälzerei 43 284, Zs. 648. Sa. RM. 85 077. Kurs: Ende 1913: 130.50 %; Ende 1924–1930: 70, 90, 112, 109.50, 110, 71, 67.50 %. Notiert in Berlin. Dividenden: 1912/13: 0 %; 1924/25–1929/30: 5, 0, 0, 0, 0, 9 % Direktion: Hugo Riedel. Brau- u. Malzmeister: Val. Schmitt. Aufsichtsrat: (3–5) Rechtsanw. Dr. Heinz Levor, Kaufm. Karl Steinlein, Nürnberg; Brauerei-Dir. Bruno Elsner, Potsdam; Fritz Steinlein, Nürnberg; Dr. Georg Roeber. Zahlstellen: Ges.-Kasse; Berlin: Gebr. Arnhold, Hans Röber. Bankverbindungen: Dresdner Bank, Depositen-Kasse L, Gebr. Arnhold. Postscheckkonto: Berlin 26 516. Norden 2542. Weissbier Bolle. Bitterfelder Aktien-Bierbrauerei vorm. A. Brömme zu Bitterfeld, Inn. Zörbiger Str. 25. Gegründet: 1880 durch Brauereibes. Albert Brömme; A.-G. seit 1./2. 1891. Biernieder- lagen: Delitzsch, Zörbig, Bergwitz, Raguhn. Zweck: Betrieb der Bierbrauerei u. Mälzerei. Produktion: Untergäriges Pilsener Bier, Doppel-Märzen (Spezialbier), Caramelbier, ferner alkoholfreie Getränke sowie Eis. Besitztum: 1920 erwarb die Ges. die Uhlemann'sche Dampfbierbrauerei in Delitzsch. Die Ges. besitzt mehrere Gastwirtschaften in der Umgebung Bitterfelds. fab aie 11 preuss. Morgen, davon bebaut 3 Morgen. Jährl. Malzproduktion: 9000 Ztr. Sudhausanlage 25 Ztr. Schüttung, 2 Kühlmasch. (Linde), automat. Flaschenkellerei; 3 Las züge, 24 Pferde. Auch Betrieb einer Trocknereianlage, System Topf. –— Angestellte u. Arbeiter: 80. Kapital: RM. 1 000 000 in 2000 Akt. zu RM. 500. — Vorkriegskapital: M. 700 000. 1922 Urspr. M. 400 000, 1906 Erhöh. um M. 300 000, 1921 weitere Erhöh. um M. 300 „ um M. 1 000 000. Lt. G.-V. v. 29./12. 1924 wurde das A.-K. von M. 2 000 000 auf RM. 1 00 in 2000 Akt. zu RM. 500 umgestellt.