1084 Brauereien, Mälzereien, Presshefefabriken, Brennereien, Spirituosen-Industrie. Zustande. Ausserdem besitzt die Bergschlösschen-Actien-Bierbrauerei in Braunsberg, Gartenstr. 22, ein Arbeiterwohnhaus. Dasselbe steht auf einer Gesamtfläche von 277 qm mit 183 qm bebauter u. 94 qm unbebauter Fläche. Ferner ist die Brauerei Eigentümerin eines Wiesengrundstücks von 45.94 Morgen. Das Grundeigentum der Brauerei liegt als geschlossener Komplex zwischen der Gartenstrasse u. dem Treideldamm an der Passarge, im Süden durch die Sprindgasse, im Norden durch Privatanlieger, die ihren Zugang von der Kreuzstrasse haben, begrenzt. Der grösste Teil des Grundstücks wird von den Fabrik- gebäuden eingenommen. Die ziemlich umfangreiche Gebäudeanlage ist im Laufe der Jahre, in den 1870er Jahren beginnend, entstanden. Trotzdem hat die Gesamtanlage eine gewisse Einheitlichkeit. An zwei parallelen Fabrikstrassen liegen drei Gebäudetrakte: Maschinen- haus, Mälzerei, Darren; altes u. neues Sudhaus; Abfüll- u. Versandgebäude. An diese anschliessend die Nebenbetriebe, u. zwar: Schlosserei, Böttcherei, Autogarage, Schmiede u. Stellmacherei. Unter dieser Gebäudegruppe erstrecken sich die Eis-, Gär- u. Lagerkeller. Betriebsanlagen: Maschinenhaus: 1916/17 neu erbaut, bis 1922 mit vollkommen neuen Masch. ausgestattet. Dampfmaschine 500 PS mit direkt gekuppeltem Dynamo von 200 kW, Res.-Maschine von 75 PSs mit 50 kW Stromerzeugung, Akkumulatorenbatterie. Für den Kältededarf sorgen zwei Kompressoren zu 200 000 Kal.-St.-Leistung u. können nebenbei noch bei 24stündigem Betrieb 500 Ztr. Eis fabriziert werden. Die Wasserversorgung besteht aus drei Tiefbrunnen zu 15 ebm St.-Leistung. Das Wasser für die Kondensation u. Kesselspeisung wird aus der neben dem Brauereigrundstück fliessenden Passarge entnommen. Ausgedehnte, der Neuzeit entsprechende Filteranlagen dienen dazu, sämtliches Wasser vor der Verwendung zu reinigen. Kesselhaus: 1916/17 erbaut, 2 Flammrohrkessel von je 120 qm Heizfläche. Mälzerei: 1917 erbaut, Stundenleistung ca. 50 Ztr. Silos: Der Lagerraum für Gerste u. Malz umfasst etwa 2500 qm. Die Mälzereianlage schafft in der Kampagnezeit von etwa sieben Monaten die Bearbeitung von mindestens 40 000 Ztr. Gerste. Drei Darren mit einer Hordenfläche von 150 qm. – Sudhaus: 1916/17 erbaut, u. a. 2 Maische- pfannen zu 200 hl, 1 Würzepfanne zu 330 hl; Flaschenreinigungs-Anlage, Böttcherei, Schlosserei. Mehrere Pumpenhäuser u. andere zur Aufrechterhaltung des Brauereibetriebes erforderliche Anlagen resp. Wirtschaftsgebäude sind vorhanden. Zur Beförderung der Produktion sind ausser Gespannen noch 6 Lastkraftwagen mit Anhänger vorhanden. — Angest. u. Arbeiter ca. 120. Kapital: RM. 600 000 in 400 Aktien zu RM. 1000 u. 1000 Aktien zu RM. 200. —– Vorkriegskapital: M. 800 000. Urspr. M. 480 000, erhöht 1904 um M. 320 000, 1921 um M. 200 000, 1922 um M. 2 000 000 Lt. G.-V. v. 17./12. 1924 Umstell. von M. 3 000 000 (1600 Akt. zu M. 300 u. 2520 Akt. zu M. 1000 auf RM. 600 000 in 1600 Aktien zu RM. 60 u. 2520 Aktien zu RM. 200 (5: 1). 1929 Neu- stückelung des A.-K. in 400 Akt. zu RM. 1000 u. 1000 Akt. zu RM. 200. Grossaktionäre: Ferd. Rückforth Nachf. A.-G., Stettin. Geschäftsjahr: 1./10.–30./9. Gen.-Vers.: 1931 am 9./1. Stimmrecht: Je RM. 200 A.-K. = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F., 4 % Div., vom Rest 8 % Tant. an A.-R. (ausser einer festen Vergüt. von je RM. 1000), vertragsm. Tant. an Vorst., Gewinnrest nach G.-V.-B. Bilanz am 30. Sept. 1930: Aktiva: Grundbes. u. Geb. 400 000, Masch. u. Apparate 254 000, Gefässe 75 000, Fuhrpark 38 000, Flaschenabfüllanlage 40 000, Wechsel 39 951, aus- stehende Forder. u. Bankguth. 254 624, Warenvorräte 212 901, Kassa 13 674, (Bürgschaften 4000). – Passiva: A.-K. 600 000, R.-F. 60 000, Sonderrückl. 22 000, Hyp. 130 824, Gläubiger 268 901, Akzepte 135 370, rückständige Staats-, Kommunal- u. Biersteuer 72 586, Reingewinn 38 467 (Bürgschaften 4000). Sa. RM. 1 328 151. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Handl.-Unk. 425 206, Steuern u. Abgaben 376 006, Abschr. 146 234, 6 % Div. 36 000, Vortrag 2467. – Kredit: Vortrag 2864, Gen.-Waren 983 050. Sa. RM. 985 914. Kurs: In Königsberg i. Pr.: Ende 1913: 161 %; Ende 1924–1930: 14, –, –, 70, –, –—, 58 %. – Ende 1928–1929: im Freiverkehr 75, 63 % –— Neuzulass. des gesamten A.-K. an der Königsberger Börse im März 1930. Dividenden: 1913/14: 10 %; 1924/25–1929/30: 0, 0, 0, 0, 4, 6 % (Div.-Schein 12). Direktion: Gustav Janzon, Königsberg i. Pr.; Hans Kosnick, Braunsberg i. Ostpr. Prokurist: Herbert Gottuck. Braumeister: Hermann Krause. 0 Aufsichtsrat: (5–6) Vors. Gen.-Dir. Hermann Röder, Königsberg i. Pr.; Stellv. Rech 1. anwalt Ernst Gosse, Braunsberg i. Ostpr.; Gen.-Dir. Johannes Bundfuss, Konsul 7 „„ Rud. Müller, Fabrikbes. Carl Müller, Stettin: vom Betriebsrat: G. Poersch, .Kaiser. Zahlstellen: Ges.-Kasse; Königsberg i. Pr.: Landesbank der Provinz Ostpreussen. Bankverbindung: Reichsbanknebenstelle u. Kreisbank, Braunsberg i. Ostpr. Postscheckkonto: Königsberg i. Pr. Nr. 802. ― 1. £ Bergschlösschen Braunsbergostpr- Wort- u. Warenzeichen: B A B Braunsberg. Brauerei Feldschlösschen-Streitberg A.-G. zu Braunschweig, Wolfenbütteler Str. 26. Gegründet: 1./10. 1888, eingetr. 1888. Firma bis 11./5. 1920: Bierbrauerei zum Feld- schlösschen. Bierniederlagen: An 12 Provinzplätzen. ――