Brauereien, Mälzereien, Presshefefabriken, Brennereien, Spirituosen-Industrie. 1093 Aus dem Geschäftsbericht 1929/30: Die im Berichtsjahr vorgenommenen Ausbauten unserer Betriebsanlagen betrafen zunächst eine neue Gärkelleranlage. Weiter wurden die Würzekühlanlage erneuert u. grössere Kühlräume für die Hopfenlagerung geschaffen. Die auf diese Betriebsverbesserungen gestellten Erwartungen haben sich erfüllt. Das Kredit- bedürfnis der Kundschaft war auch im abgelaufenen Geschäftsjahr wieder ausserordent- lich gross. Um nicht Kunden zu verlieren, mussten die Wünsche der Kundschaft soweit als möglich berücksichtigt werden. Die betreffenden Konten haben sich infolgedessen nicht unwesentlich erhöht, weshalb wir auch in diesem Jahre wieder eine Delkredere- Rückstell. von RM. 100 000 für erforderlich erachten. Vom Hyp.-Garantie-K. sind weitere RM. 50 000 zur Auszahlung gekommen, vom Hyp.-K. ist die alljährlich fällige Abzahlung von RM. 16 000 geleistet worden. Schlesische Engelhardt-Brauerei Aktiengesellschaft in Breslau 16, Grüneiche. Gegründet: 8./1. 1930 mit Wirkung ab 1./10. 1929; eingetr. 30./5. 1930. Gründer: Engel- hardt-Brauerei A.-G., Rechtsanwalt Dr. Hermann Eisner, Dir. Ferdinand Nacher. Benno Krayn, Präs. z. D. Oberreg.-Rat Dr. Walter Jung, Berlin. Die früheren 3 schlesischen Abteil. der Engelhardt-Brauerei A.-G., Berlin, u. zwar Breslau, Gottesberg u. Warmbrunn wurden mit Wirkung ab 1./10. 1929 in der neuen Ges. vereinigt. Es wurden insges. eingebracht an Aktivposten RM. 4 188 608, denen an Passiven RM. 1 988 608 gegenüberstehen, so dass sich also ein Überschuss von RM. 2 200 000 ergibt, womit das A.-K. u. das Agio von 10 % belegt ist. —– Zweigniederl. in Gottesberg u. Warmbrunn. Zweck: Betrieb des Braugewerbes u. damit im Zus. hang stehender Nebengewerbe, ins- besondere Fortführ. der bisherigen Zweigniederlass. der Engelhardt Brauerei Aktiengesell- schaft in Breslau, Gottesberg u. Warmbrunn. Bierniederlagen: Bernstadt, Brieg, Cosel, Gleiwitz, Glogau, Neisse, Neumarkt, Ratibor, Waldenburg, Landeshut, Glatz, Nieder-Salzbrunn, Freiburg, Tannhausen, Krummhübel, Schreiberhau, Schmiedeberg, Liegnitz, Haynau, Jauer, Löwenberg, Ketschdorf. Arbeiter u. Angestellte: Ca. 300. Besitztum: Abteil. Breslau, Grüneiche: Gegründet: 1868; 1905 Übergang an Breslauer Union-Brauerei u. Anfang 1921 an die Engelhardt-Brauerei. Produktion: Untergärige Biere, besonders weisser u. dunkler Bock, hell u. dunkel Export, hell u. dunkel Lagerbier sowie obergäriges Caramelbier. Die Brauerei hat mit dem dazu gehör. Terrain eine Grundfläche von 110 899 qm. Die maschin. Einricht. besteht aus 2 Dampfkesseln von zus. 230 am Heiz- fläche, 1 Dampfmasch. von 150 PS, sowie 1 Kühlmasch. von 240 000 Kalorien u. 1 Dieselmotor von 135 PS; Jahresausstoss ca. 100 000 hl; ausserdem sind grosse Eiskeller vorhanden: ferner Fass- u. Flaschenreinig.-Masch. –— Postscheckkonto: Breslau 4938. – 24 251, 24 303. Abteil. Warmbrunn: Gegründet: 1870; bis 1911 Zweigniederlass. Warmbrunn der Croischwitz-Brauerei F. & E. Januscheck. Dann Übergang auf die Genossenschafts- Brauerei des Riesengebirges; 1921 Verkauf der gesamten Genossenschaftsanteile an die Engelhardt-Brauerei A.-G. Produktion: Unter- u. obergärige Biere, ferner Selter u. Limonade sowie Eis. Die Brauerei ist einger. mit 2 Dampfkesseln von 60 u. 80 qm Heiz- fläche, 2 Dampf- u. 2 Eismasch., 1 Treber-Trocken-Anlage u. einem Sudwerk. Kapazität ca. 40 000 hl. Zu der Abteil. gehören eig. Niederlags-Grundstücke in Schreiberhau, Krumm- hübel u. Schmiedeberg i. R. Grundbesitz: Etwa 38 000 qm. Postscheckkonto: Breslau 10 669. ― Warmbrunn 2 u. 104. Engelbier. 0 Abteil. Gottesberg (Schlesien), Braustrasse 6/8: Gegründet: 1653 als Städtisches Brauhaus; 1898 von der Schlesischen Aktiengesellschaft für Bierbrauerei und Malz- fabrikation aufgenommen; 1921 Übergang durch Fusion auf die Engelhardt-Brauerei A.-G. Produktion: Unter- u. obergärige Biere; Spezialität: Gottesberger Pilsner, ferner Selter, Limonaden. Grundbesitz: 40 272 qm. Betrieb: Doppelsudwerk mit Dampfkochung, Kühl- anlage, Fasswaschmaschinen u. automatische Flaschenreinigung, eigenes Wasserwerk. Die Brauerei ist für eine Produktion von 40 000 hl eingerichtet. Zum Anwesen gehören drei Wohngebäude, ferner 6 Morgen Feldwiesen u. Eisteiche, ausserdem hat die Abteilung eigene Mfaiplegaß in Waldenburg u. Landeshut. Postscheckkonto: Breslau 55 871. ― 3 1. – Kapital: RM. 2 000 000 in 2000 Aktien zu RM. 1000, übern. von der Engelhardt-Brauerei A.-G. Berlin zu 110 %. Geschäftsjahr: 1./10.–30./9. Gen.-Vers.: Im 1. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie 1 St. Bilanz am 30. Sept. 1930: Aktiva: Brauerei-, Mälzerei- u. Niederlagsgrundst. 890 900, Restaurat.-, Wohn- u. sonst. Grundst. 516 500, Neubauten 516 246, Masch. u. Eis- do. 124 460, Kraftwagen 63 800, Pferde 24 900, Wagen u. Geschirre 3500, Eisenbahnwagen 3870, Lager- fässer u. Tanks 11 070, Transportfässer 36 070, Flaschenbierutensil. 79 661, Restaurat.-Inv. u. Utensil. 39 430, Kaut. 1000, Wechsel u. Schecks 27 393, Kassa u. Bankguth. 211 810, Aussenstände 1 621 541, Aktiv-Aufwert. 77 042. Waren 270 458, Interims-K. 32 986, (Avale 106 942). – Passiva: A.-K. 2 000 000, R.-F. 200 000, Hyp, 341 468, Verbindlichk. 1 907 553, Passiv-Aufwert. 13 064, Interims-K. 81 233, Gewinn 9320, (Avale 106 942). Sa. RM. 4 552 639. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Rohmaterialien, Betriebs- u. Vertriebskosten 2 464 389, Steuern u. Abgaben einschl. Reichsbiersteuer 1 186 173, Löhne u. Gehälter 905 896, Personal- ―