Brauereien, Mälzereien, Presshefefabriken, Brennereien, Spirituosen-Industrie. 1103 Besitztum: Die Ges. besitzt in Detmold Grundstücke mit 4500 qm Flächeninhalt auf denen sich die umfangreichen Fabrikationsräume u. Kellereien sowie zwei moderne Wohn- häuser befinden (1887 qm bebaute Fläche). Fabrik u Kellereien enthalten ausser 27 grossen Holz-Lagerfässern von 88 000 Litern Rauminhalt sieben nach den neuesten Erfahrungen her- gestellte Zementglas-Fässer mit 235 000 Litern Rauminhalt sowie drei ebenfalls aus Zement u. Glas hergestellte grosse Maischbottiche von 22 400 Litern Fassungsvermögen, die zur Auf- nahme u. Weiterverarbeit. der Früchte dienen. In der Detmolder Fabrik wird ausschliessl. der Extrakt zur Herstell. des alkoholfreien Getränks „Sinalco“, die sogenannte „Sinalco-Seele“ erzeugt, während die Fabrikat. des fertigen Getränkes in den Betrieben der Generalvertreter u. Untervertreter im In- u. Ausland erfolgt. Mit diesen Vertretern bestehen langfristige Ver- träge auf Abnahme fester Quantitäten der von der Ges. hergestellten „Sinalco-Seele“. Die Ges. pflegt ein besonders ausgedehntes Exportgeschäft nach den überseeischen Ländern, hauptsächlich Südamerika. Die Marke „Sinalco“ u. verschiedene andere Warenzeichen u. Defensivzeichen sind durch über 300 Eintragungen bei den Patentämtern des In- u. Aus- landes geschützt. Die konsumfertigen alkoholfreien Getränke „Sinalco“, „Sinalco-Saft“ u. „Sinalco-Heisstrank' werden von den Generalvertretern der Ges. u. deren Untervertretern im In- u. Ausland auf Grund einer vertraglich festgelegten Organisation vertrieben. Die Beschränkung der Eigenfabrikation auf die „Sinalco-Seele' unter Anwend. der modernsten Fabrikationsmethoden ermöglicht der Ges., mit einer niedrigen Anzahl von Arbeitern u. Angestellten auszukommen, während die Generalvertreter u. Untervertreter eine Anzahl von mehreren 100 Arbeitern u. Angestellten unterhalten. Beteiligungen: Die Ges. ist mit fast des A.-K. beteiligt an der „Konservenfabrik Wilh. Laaf A.-G.“, Mainz. Kapital: RM. 850 000 in 1750 St.-Akt. zu RM. 200 u. 500 St. Akt. zu RM. 1000. – Vorkriegskapital: M. 1 000 000. Urspr. M. 1 000 000, erhöht 1918 um M. 250 000, 1921 um M. 1 250 000 u. nochmals 1921 um M. 2 400 000, 1923 um M. 16 000 000 auf M. 22 400 000. Kap.-Umstell. lt. G.-V. v. 26./5. 1925 von M. 22 400 000 auf RM. 896 000 (25: 1) in 6400 St.-Akt. zu RM. 40, 4000 St.-Akt. zu RM. 80 u. 800 St.-Akt. zu RM. 400. Die G.-V. v. 16./4. 1928 bzw. 12./3. 1929 beschlossen Herabsetzung des A.-K. um RM. 46 000 auf RM. 850 000 durch Einziehung von im Besitz der Ges. befindlichen eigenen Aktien u. zur Abrundung des A.-K. auf RM. 850 000. Weiter wurden die RM. 40- u. RM. 80-Stücke der Aktien bei entsprechender Anzahl in St.-Akt. zu RM. 200 oder RM. 1000 umgetauscht. Grossaktionäre: Die Aktienmehrheit ist im Besitz der Dortmunder Hansa-Brauerei A.-G. Industriebelastung: RM. 316 500. Geschäftsjahr: 1./12.–30./11. Gen.-Vers.: 1931 am 2./3. Stimmrecht: Je nom. RM. 40 A.-K. = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F., etwaige a. o. Rücklagen, Tant. an Vorst. u. Beamte 4 Div., 10 % Tant. an A.-R. (ausser einer festen Vergüt. von mindestens RM. 1000 je Mitgl., der Vors. RM. 2000), Rest an St.-Akt. – Dem Vorbesitzer, Komm.-Rat Franz Hart- mann in B.-Charlottenburg, bzw. nach dessen Tod seiner Frau u. seinen ehelichen Kindern —– unter Ausschluss anderer Erben – steht statutengemäss, jedoch längstens bis 30./11. 1957, eine jährliche Umsatzprovision von 5 % zu. Bilanz am 30. Nov. 1930: Aktiva: Immobil. 200 000, Masch. u. Geräte 11 170, Mobil. 1201, Fuhrpark 1, Fastagen u. Flaschen 12 697, Warenbestand 149 362, Aussenstände u. Bankguth. 625 974, Eff. 170 297, Kassa 2565, Rimessen 2410. – Passiva: A.-K. 850 000, K. F. 70 000, Kredit. u. Rückstell. 90 004, Konto nicht umgetauschter Sinalco-Aktien 3323, Div.-K. 1741, Abschr.-K. 13 545, Gewinn (Vortrag aus 1929 14 028, Gewinn aus 1930 133 038) 147 067 (davon R.-F. 15 000, Tant. 14 960, Div. 102 000, Vortrag 15 107). Sa. RM. 1 175 680. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Gen.-Unk. 318 264, Gewinn aus 1930 133 038. Sa. RM. 451 303. – Kredit: Bruttoertrag RM. 451 303. Kurs: Ende 1925–1930: In Frankf. a. M.: 34, – (95), 120, 130, 112, – (120) %. In München: 32, 93, 118, 128, 110, 110 %. – Eingeführt in Frankf. a. M. München im Juni bzw. jquli 1921. M. 18 400 000 Akt., u. zwar Nr. 2501–4900 zu M. 1000, Nr. 6401 –14 400 zu M. 2000 u. Nr. 14 401–22 400 zu M. 10 000 im Juli 1924 an der Münchener Börse zugelassen. – Freiverkehr Stuttgart. Dividenden: 1912/13: 20 %; 1924/25–1929/30: 0, 9, 7, 9, 14, 12 % (Div.-Schein 3). Direktion: Carl Vogel. Prokuristen: Paul Schmidt, Albrecht Viemeister. Aufsichtsrat: (4–7) Vors. Brauerei-Dir. Theodor Heller, Dortmund; Stellv. Oberbürger- meister Emil Mangold, Cassel; Gen.-Dir. Ernst van Bürck, Castrop-Rauxel; Justizrat Dr. Elias Straus II, München; Bankier Hugo May, Frankfurt a. M. (7 Mitgl. des A.-R. müssen eutsche Reichsangehörige sein u. im Deutschen Reich wohnen.) Zahlstellen: Ges.-Kasse; Detmold: Deutsche Bank u. Disconto-Ges.; Frankf. a. M.: Frankf. Kreditanstalt A.-G., Kahn & Co.; München: E. u. J. Schweisheimer. Sternbräu-Dettelbach in Dettelbach in Unterfranken. Gegründet: 1887. Die Ges. übernahm von Jos. Fischer in Dettelbach dessen Gasthaus zum Stern für M. 24 000 und errichtete auf diesem Anwesen eine Dampfbierbrauerei. Bier- absatz jährl. ca. 16 000 hl. ――――