1110 Brauereien, Mälzereien, Presshefefabriken, Brennereien, Spirituosen-Industrie. Dortmunder KRitterbrauerei Akt.-Ges. in Dortmund, Rheinische Str. 51. Gegründet: 1870 unter den Firmen Brauerei Gebr. Meininghaus u. Brauerei Heinrich Bömcke, die von der 1889 gegründeten A.-G. übernommen wurden. Firma bis 18./2. 1905: Dortmunder Brauerei-Ges. vorm. Gebr. Meininghaus & Bömcke. Bierniederlagen in Bochum, Essen, Mülheim, Aachen, M. Gladbach. Zweck: Betrieb industrieller u. kaufmänn. Geschäfte, namentlich der Erwerb, die Errichtung, die Pachtung u. der Betrieb von Brauereien. Produktion: Unter- u. obergärige Biere, ferner Eis, Malz u. Futtermittel. Nebenprodukte-Verwertung: Durch Verkauf mit Ausnahme von dem für eigene Brauzwecke hergestellten Malz. Bier-Export: Export hell u. Malzbier nach Belgien. Entwicklung: Im Wege der Fusion sind übern. worden: im J. 1919 Brauhaus Essen A.-G., i. J. 1920 Dortmunder Bürger-Bräu A.-G., i. J. 1921 Brauerei Westfalia G. m. b. H. Lütgendortmund, i. J. 1923/24 Kaiser-Brauerei A-G., Brünninghausen, u. zwar mit dem gesamten Vermögensbesitz, ausserdem i. J. 1924 Kontingent u. Kundschaft der Quellen. Brauerei G. m. b. H., Schüren. Die Brauerei-Gebäude der früheren Brauhaus Essen A.-G. u. der Dortmunder Bürger-Bräu A.-G. sind 1921 bezw. 1920 verkauft worden. Das Brauerei- anwesen Dortmund erfuhr gegen 1914 eine bedeutende Erweiterung und Verbesserung. An Neubauten sind entstanden: eine vollständ. Flaschenkellereianlage, ein Kühlhaus Reparaturwerkstätten, Autogarage für 18 Automobile, Bahnanschluss auf fiskal. Grundstück mit einem Aufstellungsgleis für 28 Wagen, Vergrösserung der Schwankhalle, der Abfüll. halle und der Versandhalle. 1925/26 erwarb die Ges. im Mittelpunkt der Stadt Dortmund ein wertvolles Anwesen, um darin einen Eigenausschank einzurichten. Besitztum: Das der Ges. gehörige Brauerei-Anwesen in Dortmund hat einen Flächen- inhalt von 1.8528 ha, wovon etwa die Hälfte bebaute Fläche ist. Auf demselben Grund- stück befindet sich eine eigene Mälzerei mit einer Jahresleistung von 60 000 Ztr. Zu den Brauereianlagen gehören eine Sudhausanlage mit 150 Zentner Schüttung, 8 Kühlmasch., 2 Fassreinigungsmaschinen u. 6 Flaschenreinigungs-Anlagen. Die Maschinen-Anlage umfasst eine grosse Verbund Dampfmasch. u. 2 kleinere Dampfmasch. mit zus. 800 PS., eine Eis- maschinen-Anlage mit 7 Kompressoren für eine Leistung von zus. 2 000 000 Kalorien, 4 Dy- namo-Masch., 1 Umformer u. eine vollständige Elektrisier. des ganzen Betriebes. Die Lager- gefässe, die ausschliesslich aus Stahlgefässen bestehen, haben einen Gesamtlagerraum von etwa 170 000 hl. Ausserdem besitzt die Ges. über 60 000 hl Versandfässer u. 47 Eisen- bahnwagen. Der Fuhrpark besteht aus 80 Pferden u. etwa 200 Wagen; der Kraftwagenpark setzt sich aus 30 Wagen mit Anhängern u 3 Personenwagen zusammen. Das Brauerel- anwesen hat einen Eisenbahnanschluss mit einem Aufstellungsgleis für etwa 28 Wagen In dem Filialbetrieb Lütgendortmund (Grundbesitz 25 580 qm, davon bebaut ca. 7000 am) werden jetzt wieder Spezialbiere hergestellt. – Die Ges. besitzt ferner Restaurationsanwesen Ostenhellweg 3 (Zum Ritter), Rheinische Strasse 55 u. Unionstrasse 26, sämtl. in Dortmund, Restaurationsanwesen in Brünninghausen, Hotel-Restaurant Zum Ritter“, Essen, Kettwiger Strasse, Niederlageanwesen in Essen u. Attendorn, ferner Privathäuser. Die Produktionsfähigkeit des gesamten Betriebes der Dortmunder Ritterbrauerei A.-G. ist auf ca. 600 000 hl bemessen. Das Gesamtkontingenut betrug bisher 310 000 hl. —– Die Zahl der Arbeiter einschliesslich der Nebenbetriebe beträgt zurzeit ca. 340 u. die der Angestellten 110. Beteiligungen: Durch Besitz von Aktien ist die Ges. an der Glückauf-Brauerei A.-G. in Gelsenkirchen beteiligt. Interessengemeinschaft: Die G.-V. v. 22./1. 1929 genehmigte den Abschluss eines Inter- essengemeinschaftsvertrages mit der Glückauf-Brauerei A.-G. in Gelsenkirchen, mit Wirkung ab 1./10. 1928 auf die Dauer von 20 Jahren. Der Betriebsgewinn der Glückauf-Brauerel geht unter Berücksichtig. der Abschreib. auf die Dortmunder Ritterbrauerei über. Verluste hat gegebenenfalls die Dortmunder Ritterbrauerei zu tragen. Die Bank für Brau-Industrie, Berlin, übernimmt die selbstschuldnerische Bürgschaft. Die Aktionäre der Glückauf-Brauerel erhalten für die Vertragsdauer eine jährliche Div. von 10 %. Ausserdem ist eine der Aktien zum Kurse von 175 % im Zeitraum von 20 Jahren vorgesehen. Die Glückauf- Brauerei verkauft der Dortmunder Ritterbrauerei sämtl. Grundstücke, deren Nutzung und Lasten vom Tage der Annahme des Kaufvertrages auf die Dortmunder Ritterbrauerel gehen. Die Übernahme erfolgt in dem derzeitigen Zustande durch die Dortmunder brauerei bis zum 31./12. 1948. Sämtl. noch vorhand. Aktien der Glückauf-Brauerel Sine zum Kurse von 175 % des Nennwertes einzulösen. Der Einlösungsbetrag ermfseigt auf 150 % des Nennwertes, falls sie der Dortmunder Ritterbrauerei erst nach dem 3 Die 1949 angeboten werden. Die Glückauf-Brauerei ist bis zum 31./3. 1949 gebunden. Kosten des Vertrages hat die Dortmunder Ritterbrauerei zu tragen. 00 Kapital: RM. 6 370 000 in 18 000 St.-Akt. zu RM. 200, 2600 St.-Akt. zu RM. 1000, Vorz.-Akt. Lit. A zu RI. 5, 50 Vorz-Akt. Lit. A zu RM. 100 u. 4000 Vorz.Akt. Lit Hfn RM. 40. Die Vorz.-Akt. Lit. A haben 7 % Vorz.-Div. mit Nachzahl.-Pflicht, 818 ausserdem für jedes Proz. Div., das auf die St.-Akt. über 10 % hinaus verteilt Ihle Zusatzdiv. Die Vorz.-Akt. Lit. B haben nur Anspruch auf 6 % Vorz.-Div. mit Nachzahl. ― ....