Brauereien, Mälzereien, Presshefefabriken, Brennereien, Spirituosen-Industrie. 1169 ab 1./10. 1929 div.-ber. Aktien wurden von einem Konsortium unter Führung des Bankhauses Gebr. Arnhold, Dresden-Berlin, zu pari übernommen u. den Aktionären im Verh. von 8:3 zu 105 % zuzügl. Börsenumsatzsteuer angeboten. Grossaktionäre: Die Majorität des A.-K. der Ges. ist seit 1921 im Besitz der Bank für Brauindustrie. Hypothekar-Anleihen: I. M. 1 300 000 in 4 % Schuldverschreib. von 1898, rückzahlb. zu 103 %. Umlauf am 30./9. 1930 aufgewertet RM. 62 025. II. M. 300 000 in 4 % Schuldverschreib. von 1905, Stücke zu M. 2000, 1000, 500. Umlauf am 30./9. 1930 aufgewertet RM. 10 875. Zahlstellen für beide Anleihen wie bei Div. Geschäftsjahr: 1./10.–30./9. Gen.-Vers.: 1931 am 15./1. Stimmrecht: Je RM. 100 = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F., dann bis 4 % Div., 10 % Tant. an A.-R. (mindestens aber RM. 3000 feste Vergüt.), vertragsm. Tant. an Dir., Rest zur Verf. der G.-V. Bilanz am 30. Sept. 1930: Aktiva: Immob. I 465 000, do. II 240 000, Masch. 100 000, Fass u. Bottiche 100 000, Fuhrpark 12 000, Flaschen 1000, Inv. 10 000, Hyp. u. Darlehen 203 518, Bier-Aussenstände 118 825, Bankguth. 25 636, Eff. 1, Kassa 9021, Vorräte 360 268. – Passiva: A.-K. 1 000 000, R.-F. 102 400, Delkr. 40 000, Hyp.-Anleihe I 62 025, do. II 10 875, Hyp. 24 716, Wohlf. 7000, Kaut. u. Einlagen 55 891, Hauptzollamt 72 482, Rückst. für Steuern usw. 71 441, Kredit. 19 103, Gewinn 179 336. Sa. RM. 1 645 271. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Handl.-Unk. 140 336, Steuern 487 723, Abschr. 103 481, Gewinn 179 336 (davon Arbeiter-Wohlf.-F. 4000, Tant. an A.-R. 14 477, Div. 150 000, Vortrag 10 858). Sa. RM. 910 878. – Kredit: Betriebsüberschuss abzügl. allg. Unk. RM. 910 878. Kurs: In Berlin Ende 1913: 70 %; Ende 1924–1930: –, –—, –, 150, –, 173, 146 %. In Frankf. a. M.: Ende 1913: 66 %; Ende 1924–1930: 30, – (66), 130, –, 163, 190, 155 %. – Zulass. der letzten Emiss. v. 1930 im Febr. 1931 an beiden Börsen beantragt. Dividenden: 1912/13: 3½ %; 1923/24–1929/30: 6, 9, 10, 10, 12, 15, 15 % (Div.-Schein 34). Direktion: Heinr. Sandberg, Ernst Geyl. Braumeister: Walter Daniels. Aufsichtsrat: Vors. Bank-Dir. Oskar Thieben, Berlin; Stellv. David Cramer, Frankf. a. M.; Dir. Michael von Gässler, Hanau: Rechtsanw. Dr. Oscar Klau, Frankf. a. M.; Brauerei-Dir. 3 Weinmann, Mainz; Konsul Dr. Heinrich Arnhold, Dresden; vom Betriebsrat: W. Gick, Dobler. Zahlstellen: Ges.-Kasse; Magdeburg: Commerz- u. Privatbank; Frankf. a. M.: Kahn & Co.; Hanau: Gebr. Stern; Berlin u. Dresden: Gebr. Arnhold; Berlin: Bank für Brauindustrie, Darmstädter u. Nationalbank. „ Bankverbindungen: Deutsche Bank, Zweigstelle Hanau; Gebr. Stern; Reichsbank. Postscheckkonto: Frankfurt a. M. 11 886. = 2046, 2248. £ Brauerei Nicolay. Lindener Aktien-Brauerei in Hannover-Linden, Blumenauer Strasse 21–27. Gegründet: 1./6. 1871. Firma bis 29./3. 1921: Lindener Aktien-Brauerei vorm. Brande & Meyer. – Bierniederlagen: Seesen, Wunstorf, Bad Harzburg, Goslar. Zweck: Betrieb des Brauereigewerbes, insbesondere der Betrieb der in Hannover an der Blumenauer Strasse gelegenen, seinerzeit von den Herren Brande u. Meyer erworbenen Bierbrauerei, sowie aller damit direkt oder indirekt im Zus.hang stehenden Geschäfte. Produktion: Unter- u. obergärige Biere, ferner Trockenhefe, Trockentreber. Nebenprodukte- Verwertung: Durch Verkauf. Bierexport: Helles u. dunkles Spezialbier nach Agypten, Syrien, Palästina, Süd-Afrika, Zentral-Amerika, Britisch-Vorder-Indien. Besitztum: Der Grundbesitz der Ges. in Hannover-Linden beträgt 2.5 ha, davon bebaut 1.28 ha. Produktionsmöglichkeit jährlich 350 000 hl. Es sind 2 Dampfmasch. mit ca. 800 PS Leistung u. 4 grosse Dampfkessel mit zus. 1000 qm Heizfläche, sowie 2 Eismasch. vorhanden, welch letztere täglich an 1000 Ztr. Kristalleis herstellen können. Starkstromanschluss mit Kraftmotoren, die eine Reserve von 500 Ps darstellen. 1907 Erwerb des Grundst. Blumenauerstr. 25 u. 1911 des Grundst. Blumenauerstr. 21, womit das Brauereiterrain arrondiert wurde u. überall an Strassen zu liegen kam. 1927 Erwerb des „Wülfeler Turmsé, Hildesheimer Chaussee 136 u. 1928 Erwerb des „Hof- rauhauses“, Hinüberstr. 8; 1930 Erwerb eines Grundstücks in Bad Harzburg. –— Ange- stellte u. Arbeiter ca. 70 u. 250. – Der Braurechtsfuss der Ges. beträgt 276 234 hl. Beteiligungen: 1909 Beteil. bei Brauerei H. Langkopf G. m. b. H. in Peine; diese hat mit der Ges. auf 30 Jahre einen Vertrag abgeschlossen, wonach letztere deren ganze Kundschaft ausschl. mit Lindener Bier zu bedienen hat, während sie anderseits unter Kontrolle der Ges. eine grössere Menge Malz für diese herstellt. 1921 Erwerb der A.-G. Schlossbrauerei Schöneberg, erlin-Schöneberg (s. Kapital). In der G.-V. vom 12./5. 1926 wurde die Veräusserung der Abt. Schlossbrauerei Schöneberg beschlossen. Diese Abt. wurde wieder einer selbständigen „Ges. zugeführt u. dio Aktien verkauft. mteressengemeinschaft: Durch Vertrag vom 11./5. 1926 schloss sich die Ges. mit der Städtischen Lagerbierbrauerei Hannover zu einer Interessengemeinschaft zusammen zu dem weck, die Geschäftsführung beider Unternehmen durch Zusammenarbeit u. gegenseitige nterstützung in allen geschäftlichen Angelegenheiten möglichst einheitlich zu gestalten. jer Vertrag hat Rückwirkung ab 1./10. 1925 u. läuft bis zum 30./9, 1935, Er verlängert sich um jeweils 5 Jahre, wenn er nicht 2 Jahre vor Ablauf gekündigt wird. ―――§ der Deutschen Aktien-Gesellschaften. 1931. 74 ――――