— 1186 Brauereien, Mälzereien, Presshefefabriken, Brennereien, Spirituosen-Industrie. Produktion: Untergärige Biere, Eis u. Malz. Nebenprodukte-Verwertung durch Verkauf. Betrieb: Sudhaus, Eismaschine, Flaschen- u. Fassbieranlage, eigene Mälzerei; Kraft- wagen, Pferdegespanne, Waggon. – Angestellte u. Arbeiter: 200. Kapital: RM. 2 970000 in 3300 Inh.-Akt. zu RM. 900. – Vorkriegskapital: M. 1 800 000. 1892 wurde das urspr. A.-K. von M. 2 000 000 mit 90 % Einzahlung auf M. 1 800 000 vollbezahlt, herabgesetzt. Erhöht 1919 auf M. 2 100 000 u. 1920 infolge Fusion mit der Brauerei A. Printz, Karlsruhe, auf M. 3 300 000 in 3300 Aktien zu M. 1000. Lit. G.-V. v. 6./4. 1925 Umstell. von M. 3 300 000 auf RM. 2 970 000 (10: 9) in 3300 Aktien zu RM. 900. Geschäftsjahr: 1./9.–31./8. Gen.-Vers.: 1930 am 17./12. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Bilanz am 31. August 1930: Aktiva: Liegenschaften 3 216 400, Masch. u. Geräte 213 150, Vorräte 200 517, Schuldner 4 072 481, Kassa 4260. – Passiva: A.-K. 2 970 000, Hyp. 760 795, R.-F. 297 000, Sonderrückl. 550 000, Haftgeldrechn. 144 929, K. Schrempp'sche Arbeiter- u.- Beamten-Stiftung 228 090, Beamten- u. Arbeiter-Unterst. 135 650, Betriebssparkasse 51 577, Gläubiger 2 110 776, Gewinn 457 990. Sa. RM. 7 706 809. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Abschr. 273 164, Reingew. 407 830. Sa. RM. 680 995. – Kredit: Betriebsüberschuss RM. 680 995. Kurs: Ende 1929–1930: 130, 110 %. Freiverkehr Mannheim. Dividenden: 1913/14: 10 %; 1923/24–1929/30: 0, 9, 9, 9, 9, 11, 9 % Direktion: Karl Schrempp, R. Madlener. Braumeister: I. Spitzenberger. Aufsichtsrat: Vors. Geh. Hofrat Dr. G. Binz, Karlsruhe; Brauerei-Dir. Herm. Ganter, Freiburg; Privatier Max Printz, Karlsruhe; Justizrat F. X. Ketterer, Baden-Baden; Brauerei- Dir. Friedrich Schrempp, Durlach i. B.; Gen.-Dir. Bruno Schubert, Frankfurt a. M. Zahlstellen: Eigene Kasse; Karlsruhe u. Baden-Baden: Deutsche Bank u. Disconto-Ges. ―― 612 Sinner A.-G. in Karlsruhe-Grünwinkel (Baden). Gegründet: 2./11. 1885; eingetr. 30./11. 1885. Firma bis 24./2. 1920: Ges. für Brauerei, Spiritus- u. Presshefe-Fabrikation vorm. G. Sinner. Zweigniederlass. in Gross-Massow; Niederlass. in Pforzheim, Mannheim, Baden-Baden, Konstanz, Mainz, Marienburg. Zweck: Betrieb von Brauerei (untergärige Biere), Branntwein- u. Presshefe-Fabrikation- Herstellung u. Vertrieb von Nahrungs-, Genuss- u. Futtermitteln, Mälzerei, Müllerei u. Gastwirtschaft, Verwertung der Erzeugnisse u. Handel mit einschläg. Produkten, sowie Reederei u. Spedition. Entwicklung: Im Jahre 1906 gründete die Ges. in Gemeinschaft mit der Firma Paul Julius Stahlberg in Stettin u. der Pommerschen Spiritus Verwertungs-Genossenschaft die Akt.-Ges. ,Stettiner Spritwerke, Vereinig. von Landwirtschaft u. Industrie Akt.-Ges.“ u. brachte in diese Ges. ihre Spiritus-Raffinerien in Stettin u. Neufahrwasser sowie das Lager- haus in Stolp ein. Sie erhielt als Gegenwert hierfür M. 1 400 000 Aktien der Stettiner Sprit- werke u. übernahm ausserdem noch M. 700 000 Aktien dieser Ges. gegen Barzahl. zu 100 %. Im Jahre 1920 wurde der Betrieb der Stettiner Spritwerke mit Ausnahme der Filialfabrik in Neufahrwasser u. der Chemischen Abteilung in Stettin an die Monopolverwaltung auf 10 Jahre verpachtet u. ihr ein Optionsrecht auf die Aktien der Stettiner Spritwerke eingeräumt. Die Chemische Abteilung der Stettiner Spritwerke wurde 1922 unter Mit- wirkung der Pommerschen Spiritus Verwertungs-Genossenschaft in eine neue Gesellschaft, die Stettiner Spritwerke Chemische Abteilung G. m. b. H., umgewandelt. Die G.-V. v. 25./3. 1907 beschloss, sich ab 1./1. 1908 als stille Gesellschafterin mit M. 1 200 000 an dem Betriebe der dem Gen.-Dir. Sinner gehörigen Rittergüter zu beteiligen. Der Besitz um- fasst 3650 ha. Im Jahre 1924 ging das Rittergut Gross-Massow mit der Hefefabrik in den Besitz der Sinner-Ges. Über. Ende 1911 erwarb die Sinner-Ges. die Hefefabrik Wilhelm Weitz in Lüneburg, bestehend aus 2 Hefe- u. Spiritusfabriken in Lüneburg u. Neuhaldensleben, mehreren Geschäfts. u. Wohnhäusern in Dresden, Lüneburg u. Altona sowie einem Hefe. produktionsrecht von 20 320 Ztr. jährlich. Das Hefeproduktionsrecht der Lüneburger Brennerel wurde auf die verschied. Fabriken der Sinner-Ges. übertragen u. die Brennerei selbst 1913 verkauft. Die Fabrik Neuhaldensleben wurde betriebsfähig erhalten u. 1920 zu einer modernen Hefefabrik umgebaut. Im Jahre 1914 wurde die Brauerei W. Fels, Karlsruhe, 1918 die Aktienbrauerei Altenburg in Sinzheim u. 1920 die Mühlburger Brauerei vorm. Freiherrl. von Seldeneck'sche Brauerei, Karlsruhe, erworben. Im Jahre 1920 wurde die Lubaner Fabrik (Posen) unter Mitbeteiligung der Sinner A.-G. an die poln. Ges. Lubonska Fabryka Drozdze dawu G. Sinner verkauft. Im Jahre 1921 wurde in Gemeinschaft mit der Ges. Nord- u. Süddeutsche Spritwerke u. Presshefe-Fabrik Bast in Nürnberg die Sinner-Bas G. m. b. H. gegründet u. in diese die Hefefabrik in Neuhaldensleben eingebracht. = Geschäftsanteil wurde im Jahre 1925 verkauft. – Die Beteil. an der Stettiner A.-G. wurde 1928 abgestossen. Anfang 1929 wurde die Konservenfabrik u. Ende 1930 die Mühle u. die Raffinerie in Grünwinkel stillgelegt. Besitztum: Der Grundbesitz der Ges. umfasst eine Fläche von 988 ha 99 a . davon entfallen auf Grünwinkel 69 ha 68 a 79 qm (bebaut 22.9 ha), auf Gross-Masso