Brauereien, Mälzereien, Presshefefabriken, Brennereien, Spirituosen-Industrie. 1187 919 ha 30 a 82 qm (bebaut 2 ha). Etwa die Hälfte des Grundbesitzes Gross-Massow ent- fällt auf Forsten, ca. / auf Acker u. der Rest auf Wiesen u. Gärten. Neben der Land- wirtschaft wird eine Hefefabrik, Marmelade- u. Konservenfabrik betrieben. Im Jahre 1926 wurde das an Gross-Massow angrenz. Grundst. „Wussower Mühle“ erworben, bestehend aus 215 Morgen Acker, Wald u. Wiesen u. mit einer ständ. Wasserkraft von 50 PS, welche in der Fabrik Verwendung findet. – Die Fabriken u. Gebäude in Karlsruhe-Grünwinkel bestehen in der Hauptsache aus einer Hefefabrik u. Brennerei, Produktionsfähigkeit: 120 000 Ztr. Hefe u. 3 000 000 Liter Spiritus pro Jahr; einer Spritfabrik (Rektifizieranstalt) mit zwei Rektifizierapparaten, mit 20 000 Liter tägl. Leistungsfähigkeit, einer Roggen- u. Weizenmühle, Gesamtleistungsfähigkeit: 1500 Doppelzentner tägl.; einer Graupenmühle u. Schroterei; einer Brauerei, Leistungsfähigkeit: 150 000 hl jährl., mit automatischer Trommelmälzerei mit 10 Trommeln für je 12 000 kg Gerste tägl. Der Braurechtsfuss beträgt 171 500 h1 (Bierabsatz 1929: 134 000 hl). Zu den Brauereianlagen gehören: Sudhausanlage mit Dampfkochung, 2 Eismaschinen, Flaschenreinigung, Dampfmaschine. In Betrieb sind ferner eine Likör- und Nährmittelfabrik sowie eine Glashütte. – Die Kesselanlage besteht aus 6 Hochdruckkesseln mit je 270 qm Heizfläche u. 5 Niederdruckkesseln von je 100 qam Heizfläche. Durch diese Kessel werden 6 Kraftanlagen mit insgesamt 1800 P58 betrieben. Ausserdem werden von der Stadt dauernd 450 PS Strom bezogen. Im ganzen sind 200 Elektromotoren verschiedener Grösse vorhanden. Die Firma besitzt ausserdem 3 eig. Wasserwerke u. in Grünwinkel ein Verwaltungsgebäude, sowie 26 Wohn- häuser für Werksangehörige. Die Ges. besitzt ferner in verschiedenen Städten 48 Anwesen, in denen sie eig. Wirtschaften im Wege der Verpachtung unterhält. Die sonst. Liegen- schaften in Karlsruhe, Baden-Baden, Pforzheim, Konstanz, Mannheim, Berlin, Hilpertsau usw. dienen insbes. der Unterbringung der eig. Niederlagen. – Angest. u. Arb.: 220 u. 426. Verbände: Die Ges. ist Mitglied des Hefeindustrievereins in Berlin u. verschiedener anderer Fachverbände. Beteiligungen: Die Ges. ist beteiligt an den Baltischen Spritwerken in Danzig-Neufahr- wasser, der Stettiner Spritwerke Chem. Abteil. G. m. b. H., der Lubonska Fabryka Drozdze dawon G. Sinner. Kapital: RM. 6 500 000 in 65 000 Akt. zu RM. 100. – Vorkriegskapital: M. 8 000 000. Urspr. A.-K. M. 2 000 000, erhöht bis 1913 auf M. 8 000 000, dann erhöht von 1918–1922 auf M. 122 000 000 in 112 000 St.-Akt. u. 10 000 Nam.-Vorz.-Akt. zu M. 1000. (ÜUber Kapitals- beweg. s. Hdb. d. Dt. A.-G. Jahrg. 1927.) Die Kap.-Umstell. erfolgte lt. G.-V. v. 6./11. 1924 von M. 122 000 000 auf RM. 11 210 000 derart, dass der Nennwert der St.- u. Vorz.-Akt. von bisher M. 1000 auf RM. 100 bzw. RM. 1 herabgemindert wurde. Gleichzeitig ist die Einzieh. der 10000 Vorz.-Akt. beschlossen worden- Lt. gleicher G.-V. erhöht um RM. 1 800 000 in 18 000 Akt. zu RM. 100, für die kein Bezugsrecht der Aktionäre in Frage kam, insofern als die neuen Aktien als Abgelt für Überlass. des Gutes u. Hefebetriebes Gross-Massow des Herrn Komm.- Rat. Sinner dienten. Durch G.-V.-B. v. 28./12. 1926 ist das Kap. zur Vornahme von Abschr. u. Rückstell. auf RM. 6 500 000, herabgesetzt worden, u. zwar in der Weise, dass für je 2 Aktien von je RM. 100 eine neue Aktie von RM. 100 gewährt wurde. Geschäftsjahr: Kalenderjahr. Gen.-Vers.: 1931 am 22./4. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F. bis 10 % des A.-K., dann 4 % Div., vom verbleib. Reingewinn 1 % Tant., mindest. aber RM. 2000 für jedes Mitgl. des A.-R., vertragsm. Tant. an Vorst. u. Beamte, Rest Super-Div. bzw. zur Verf. der G.-V. Bilanz am 31. Dez. 1930: Aktiyva: Grundst. in Karlsruhe-Grünwinkel u. Gross Massow 1 712 800, Fabriken u. Geb. do. 3 781 000, eigene Wirtschaften (48 Anwesen) 2 814 000, sonst. Liegenschaften in Karlsruhe, Pforzheim, Mannheim, Konstanz, Sinzheim, Moers, Berlin, losterreichenbach, Baden-Baden u. Knielingen 464 000, Gerätschaften in sämtl. Betrieben 1371 200, Wertp. u. Beteil. 1 312 406, Kassa u. Wechsel 77 826, Rohstoffe, Halb- u. Fertig- aabrikate 1 703 902, (Bürgschaften 403 000), Aussenstände 3 538 325. – Passiva: A.-K. 6 500 000, R.-F. 1 300 000, Rückl. für besond. Zwecke 1 000 000, do. für Arbeiterwohlfahrts- zwecke 40 000, Rückst. für erworbenen Hefeabsatz 480 000, Hyp. 2 157 657, Darlehen auf Kündig. 423 682, Sparkasse der Beamten u. Arbeiter 207 347, unerhob. Gewinn-Anteile 3924, (Bürgschaften 403 000), Verpflicht.: Bankverbindlichkeiten 2 472 854, noch nicht fällige Bier- u. andere Steuern, Frachten usw. 357 386, eigene Akzepte u. sonst. lauf. Verpflicht. 924 660, Gewinn 907 949. Sa. RM. 16 775 461. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Handl.-Unk. einschl. Staats- u. Gemeindeabgaben 1038 400, Zs. 1930 260 528, Abschr. auf Anlagewerte 230 568, do. auf zweifelhafte u. unbei- bringliche Forder. 90 000, Gewinn 907 949 (davon Div. 585 000, Tant. an A.-R. 19 500, Vortrag 303 449). – Kredit: Gewinnvortrag aus 1929 292 118, Betriebsüberschuss 1930 2 235 328. Sa. RM. 2 527 446. 18 Kurs: In Berlin: Ende 1913: 248.50 %; Ende 1925–1930: 52.25, 70, 73, 138.75, 112.50, 75 %. – In Mannheim: Ende 1913: 250 %; Ende 1925–1930: 51.50, 67, –, –, 115, 74 %. Zulass. von RM. 6 500 000 Akt. (Nr. 1–65 000 zu RM. 100) im März 1928 in Berlin. Dividenden: 1913: 14 %; 1924–1930: 4, 3, 10, 10, 10, 10, 9 % (Div.-Schein 5). 8i Direktion: Gen.-Dir. Geh. Komm.-Rat Dr.-Ing. h. c. Rob. Sinner; Dir.: Assessor Rud. mner, Dr. h. c. Emil Günthel, Gustav Stoffleth; Stellv. Wilh. Hilmer, Herm. Lang, Karl treckert, J. Widmann. Prokuristen: K. Renz, R. Scheuerpflug, A. Fromm, Karlsruhe- rünwinkel; A. Necker, Gr. Massow; Dr. H. von Rotteck, Karlsruhe. 75* *