Brauereien, Mälzereien, Presshefefabriken, Brennereien, Spirituosen-Industrie. 1197 Vollbier. Jährliche Produktionsfähigkeit etwa 200 000 hl Bier. Braurechtsfuss: 184 287 hl. Nebenprodukte-Verwert.: Durch Verkauf von Malzkeimen u. Nass- u. Trockentrebern. Besitztum: Der Grundbesitz der Ges. umfasst 491 804 qm, wovon rund 60 000 qm eigentliches bebautes Brauereiareal, rund 60 000 dm Park, der Rest Felder u. Wiesen sind. Im Park liegen grosse Sommer- u. Winterlokalitäten für Restaurationsbetrieb. Ausserdem besitzt die Ges. in Königsberg i. Pr. ein Geschäftshaus u. in Rauschen, Tapiau, Zinten, Landsberg u. Heilsberg Grundst. für den Betrieb von Niederlagen. Für den Betrieb stehen der Brauerei 4 Dampfmasch. mit zus. 600 PS zur Verfüg. Die Kühlmasch. leisten stündl. 380 000 Kalorien; im Eisgenerator können täglich 500 Ztr. Eis erzeugt werden. Der Betrieb wird durch 35 verschiedene Motoren bewegt. Die hierfür erforderliche Energie wird in 5 Dynamos von zus. 3350 Amp. Leistung erzeugt. 5 Zweiflammrohrkessel liefern den er- forderlichen Dampf. Das Sudhaus enthält 2 Viergefässe-Sudwerke für 60 Ztr. Schüttung, ausreichend für 200 000 hl Jahresausstoss. Die beiden grossen Tennenmälzereien, die mit modernsten Sauganlagen versehen sind, können jährlich 120 000 Ztr. Gerste verarbeiten. Die Gär- u. Lagerkeller, die teilweise mit Tanks eingerichtet sind, reichen über die Leistungsfähigkeit des Sudhauses hinaus. Abfüllerei, Gefässwäscherei u. Picherei sind mit den leistungsfähigsten Maschinen eingerichtet, auch sind Fastagen in überreichem Masse vorhanden. Drei Dampfschieber-Luftkompressoren mit Luftfilteranlagen liefern die be- nötigte Druckluft. Das Natureis wird von einem 11 ha grossen Teich auf dem Areal der Brauerei gewonnen. Fuhrwerk: 4 Kraftwagen, 40 Gespanne, 6 Waggons. Sämtl. Repara- turen werden in eig. Werkstätten ausgeführt. – Etwa 250 Angest. u. Arbeiter. Kapital: (Bis 9./1. 1931) RM. 2 100 000 in 3870 St.-Akt. zu RM. 100, 1645 St.-Akt. zu RM. 1000, sowie 680 Vorz.-Aktien zu RM. 100. – Vorkriegskapital: M. 1 650 000. Urspr. M. 1 650 000. 1921 um M. 730 000; erhöht 1923 um M. 42 620 000 auf M. 45 000 000 in 680 Vorz.-Akt. zu M. 1000, 1500 St.-Akt. zu M. 600 u. 43 420 St.-Akt. zu M. 1000. Die Kap.-Umstell. erfolgte lt. G.-V. v. 16./12. 1924 v. M. 45 Mill., nach Einzieh. von M. 20 Mill. Schutz-Akt., mithin von M. 25 Mill. auf RM. 2 500 000 (10: 1) in 1500 St.-Akt. zu RM. 60, 23 420 St.-Akt. zu RM. 100 u. 680 Vorz.-Akt. zu RM. 100. Die G.-V. v. 9./12. 1927 beschloss Herabsetz. des A.-K. um RM. 400 000 durch unentgeltliche Einzieh. von nom. RM. 310 000 Vorrats-Akt. u. RM. 90 000 St.-Akt. ohne Gewinnbeteil. zur Vornahme ao. Abschr. u. zur Stärk. der Reserven. Die G.-V. v. 9./1. 1931 sollte über unentgeltliche Einziehung von RM. 32 000 St.-Aktien ohne Gewinnbeteil. Beschluss fassen. Grossaktionäre: Ferd. Rückforth Nachf. A.-G. in Stettin. Anleihen: 4½ % Obl. v. 1893 u. 5 % Obl. v. 1902. Im Umlauf am 30./9. 1930: RM. 1365. Geschäftsjahr: 1./10.–30./9. Gen.-Vers.: 1931 am 9./1. Stimmrecht: Nach Aktienbeträgen. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F. (Grenze o des A.-K.), besond. Abschr. u. Rückl., 6 % Vorz.-Div., 4 % Div., 10 % Tant. an A.-R., vertragsm. Gewinnanteil an Vorst. u. Beamte, bis 11 % weitere Div. an St.-Aktien, Rest Super-Div. an alle Aktien. Bilanz am 30. Sept. 1930: Aktiva: Grundst. u. Geb. 2 070 000, Masch. u. Apparate 500 000, Gefässe 130 000, Fuhrpark 40 000, Flaschenabfüllanlage 27 000, Warenvorräte 707 089, ausstehende Forder. 499 363, Wechsel 25 094, Kassa u. Bankguth. 211 915. – Passiva: A.-K. 2 100 000, R.-F. 280 000, Hyp.-Anteilscheine 1365, Hyp. auf Grundstück Schönbusch 636 796, do. auf Grundstück Kaiserstrasse 28 718, Gläubiger 202 567, Akzepte 376 531, rück- ständige Staats-, Kommunal- u. Biersteuer 213 542, Gewinnanteile, nicht abgehoben u. bereit- gestellte Hyp.-Zs. 12 832, Fass- u. Flaschenpfand 95 667, Gewinn 262 439. Sa. RM. 4 210 462. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Handl.-Unk. 1 692 437, Steuern u. Abgaben 1 239 889, Abschreib. 267 044, Gewinn 262 439 (davon R.-F. 20 000, Div. 204 720, Vortrag 37 719). – Kredit: Vortrag aus 1928/29 28 095, Mieten u. Ertrag der Wiesen usw. 18 339, General- waren-Konto 3 415 376. Sa. RM. 3 461 811. Kurs: In Königsberg i. Pr.: Ende 1913: 213 %; Ende 1924–1930: 8.5, –, 124.50, 140, 146, 127, 119 %. Zulass. von RM. 1 982 000 St.-Aktien an der Berliner Börse im April 1925 erfolgt. Hier Ende 1925–1930: 69.25, 128, 142, 146, 129, 121.25 %. Dividenden: St.-Akt.: 1912/13: 15 %; 1923/24–1929/30: 10, 10, 10, 10, 10, 12, 12 %. Vorz.- Akt. 1912/13: 6 %; 1923/24–1929/30: 0, 6, 6, 6, 6, 6, 6 %. Direktion: Otto Embacher: Stellv. Ernst Gordack. Braumeister: E. Harnack. Prokuristen: P. Ploch, G. Sahorski. Aufsichtsrat: (9) Vors. Paul Neumann, I. Stellv. Gen.-Dir. Hermann Roeder, Königs- berg i. Pr.; II. Stellv. Geh. Komm. Rat Konsul Rud. Müller, Stettin; Kurt Laubmeyer, Paul Riebensahm, Rechtsanw. Dr. v. Normann, Königsberg i. Pr.; Gen.-Dir. J. Bundfuss, Rechts- anwalt Dr. Lorenz Müller, Brauerei-Dir. Erich Otte, Stettin; vom Betriebsrat: F. Malerius, G. Kleinfeld. Zahlstellen: Eigene Kasse; Berlin: Berliner Handels-Gesellschaft. 10 Postscheckkonto: Königsberg i. Pr. 258. S. A.-Amt Pregel 41 458 und 41 459. Brauerei Schönbusch Königsbergpreussen. Wort- u. Warenzeichen: „Schönbusch“. Aus dem Geschäftsbericht 1929/30: Der Ausbau unserer Betriebseinrichtungen hat er- freuliche Fortschritte gemacht. Wir erwähnen die weitere Belegung unseres Lagerkellers mit Tanks, die Anschaffung von Abfüllapparaten für den Flaschenkeller und die Vervoll- standigung unserer Brunnenanlage. Ferner erwähnen wir den Erwerb eines Grundstücks in Tapiau und dessen Ausbau zur Niederlage. .