1210 Brauereien, Mälzereien, Presshefefabriken, Brennereien, Spirituosen-Industrie. Aktien-Malzfabrik Landsberg in Landsberg, Bez. Halle a. S. Gegründet: 1871. Zweck: Malzfabrikation, ferner Lagerung, Trocknung u. Handel mit allen anderen land- wirtschaftl. Erzeugnissen; auch ist die Ges. berechtigt, sich käuflich oder pachtweise andere gleichartige Unternehmungen anzugliedern oder sich an solchen Unternehmungen zu beteiligen. Die G.-V. v. 17./12. 1929 genehmigte Verschmelzungsverträge mit der Aktien-Malzfabrik Löbau, Löbau i. Sa., u. der Freienwalder Malzfabrik A.-G., Bad Freienwalde (Oder), durch welche diese Ges. ihr Vermögen als Ganzes mit Wirk. v. 31./8. 1929 für die Aktien-Malz- fabrik Löbau u. v. 30./9. 1929 für die Freienwalder Malzfabrik A.-G. unter Ausschluss der Liqu. im Wege der Fusion auf die Aktien-Malzfabrik Landsberg übertragen gegen Gewährung von Aktien der Aktien-Malzfabrik Landsberg mit Gewinnberechtigung ab 16./8. 1929, u. zwar an die Aktionäre von Löbau im Verh. von 1:1 u. an die Aktionäre von Freienwalde im Verh. von 1 Aktie der Aktien-Malzfabrik Landsberg von nom. RM. 1000 zu 5 Aktien der Freienwalder Malzfabrik A.-G. von je nom. RM. 500; ferner genehmigte die G.-V. einen Verschmelzungsvertrag mit der Übersee-Exportmalzfabrik G. m. b. H., Wismar a. d. Ostsee, durch welche diese, in Liqu. tretend, ihr Vermögen als Ganzes mit Wirk. v. 30./9. 1929 auf die Aktien-Malzfabrik Landsberg überträgt gegen Gewährung von nom. RM. 100 000 Aktien der Aktien-Malzfabrik Landsberg mit Gewinnberechtigung ab 16./8. 1929 an die Übersee- Exportmalzfabrik G. m. b. H., Wismar a. d. Ostsee. Zwecks Durchführung dieser Fusionen beschloss die G.-V. Erhöh. um RM. 1 000 000 (s. a. Kap.). – 1929/30 Ankauf einer Malz- fabrik in Leutersdorf i. Sa. Die Leistungsfähigkeit des Unternehmens beträgt ca. 600 000 Ztr. pro Jahr u. zwar ent- fallen hiervon auf die Aktien-Malzfabrik Landsberg ca. 310 000 Ztr., auf die Aktien-Malzfabrik Löbau 150 060 Ztr., auf die Freienwalder Malzfabrik 70 000 Ztr. u. auf die Malzfabrik Wismar ebenfalls 70 000 Ztr. Kapital: RM. 2 000 000 in 2000 Aktien zu RM. 1000. – Vorkriegskapital: M. 1 000 000. Früher M. 900 000, erhöht lt. G.-V. v. 24./9. 1898 um M. 100 000 in 100 Aktien zu M. 1000, begeben zu pari. Lt. G.-V. v. 20./12. 1924 Einzieh. von M. 250 000 Schutz-Akt. u. Umstell. der verbleibenden M. 750 000 in gleicher Höhe auf Reichsmark. Lt. G.-V. v. 19./11. 1928 Herabsetz. des A.-K. um RM. 250 000 auf RM. 500 000 durch Einziehung der im Besitz der Ges. befindl. 500 Aktien zu je RM. 500 (Nr. 1–500); sodann Wiedererhöh. des herabges. A.-K. von RM. 500 000 auf RM. 1 000 000 durch Ausgabe von 500 Aktien zu RM. 1000 mit Gewinnberecht. v. 16./8. 1928 ab. Die neuen Aktien sind von der Darmst. u. Nationalbank Kommanditges. auf Aktien in Berlin mit der Verpflicht. übern. worden, sie den Inhabern der alten Aktien zum Bezug anzubieten. Auf je RM. 1000 alte Aktien können RM. 1000 junge Aktien zum Kurse von 108 % zuzügl. Börsenumsatzsteuer bezogen werden. Die G.-V. v. 17./12. 1929 beschloss Erhöh. um RM. 1 000 000 in 1000 Aktien zu RM. 1000, div.-ber. ab 16./8. 1929. Von den neuen Aktien dienen RM. 500 000 zur Durchführung der Fusion mit der Aktien-Malzfabrik Löbau, der Freienwalder Malzfabrik A.-G. u. der Übersee-Export- malzfabrik G. m. b. H. in Wismar (s. a. oben). Die restl. RM. 500 000 wurden von der Darm- städter u. Nationalbank zu 112 % übernommen u. den alten Aktion. in der Weise zum Bezuge angeboten, dass auf nom. RM. 2000 alte RM. 1000 neue Aktien entfielen. Geschäftsjahr: 16.–15./8. Gen.-Vers.: 1930 am 1./11. Stimmrecht: Je RM. 100 Aktienbesitz = 1 St. Gewinn-Verteilung: R.-F. ist erfüllt, 4 % Div., vom Übrigen 6 % Tant. an A.-R, Rest weitere Div. Bilanz am 15. Aug. 1930: Aktiva: Grundst. u. Gebäude 1 100 000, Masch. u. Einricht. 50 000, dauernde Beteil. 2 200 000, Kassa 9222, Aussenstände: Bankguth. 388 908, sonst. Forder. 28 245, Vorräte 9501, (für Frachtenstundung geleistete Bürgschaft 76 000). – Passiva: A.-K. 2 000 000, R.-F. 1 310 000, Rückst. für Steuerschulden 158 532, Schulden in lauf. Rechnung: Depositen 60 682, Kredit. 39 134, (für Frachtenstundung. laufende Bankbürgschaft 76 000), Gewinn 217 528. Sa. RM. 3 785 878. 5 Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Fabrikat.-Kosten 786 163, Steuern u. Versich. 158 502, Rückstell. für Steuerschulden 1929/30 100 000, Abschr. 566 036, Gewinn 217 528 (davon Div. 200 000, Tant. an A.-R. 7853, Vortrag 9675). – Kredit: Vortrag 6641, Betriebseinnahmen 1 631 980, Zs. u. Erträge aus dauernden Beteil. 189 608. Sa. RM. 1 828 230. Kurs: Notiert bis 1921 in Halle a. S. Dividenden: 1912/13: 8 %; 1923/24–1929/30: 0, 7, 10, 10, 10, 10, 10 % (Div.-Schein 2). Vorstand: E. Niemezyk, M. Kwasny, H. Nedon. „ Prokuristen: Für die Abteil. Löbau i. Sa.: Betriebsdir. C. Schwarze; Abteil. Freien- walde (Oder): Abteil.-Direktoren K. Otto u. W. Neumann; Abteil. Wismar a. d. Ostsee: Abteil.-Dir. Heinz Joel, Malzmstr: W. Köberlein. lter Aufsichtsrat: (3–7) Vors. Handelsgerichts-Rat Fritz Wallach, Berlin; Bankier Walte Flakowski, Halle a. S.; Verwalt.-Rechtsrat Justus v. Gruner, Kaufmann Gustav Eckstein, Kaufm. Alfred Reitzenbaum, Handelsgerichtsrat Max Müller, Berlin. Zahlstellen: Ges.-Kasse; Halle a. S.: Hallescher Bankverein; Berlin, Halle a. 8., Dres 33 Darmstädter u. Nationalbank; Dresden: Bondi & Maron; Berlin: Boehm & Reitzenbaum, ―= M