= Brauereien, Mälzereien, Presshefefabriken, Brennereien, Spirituosen-Industrie. 1237 Lammbrauerei Aktiengesellschaft in Mindelheim (Allgau). Gegründet: 4./3. bzw. 12./8. 1907; eingetr. 17./8. 1907 in Memmingen. Ludw. Zinth, u. Carl Haggenmiller haben das von ihnen betriebene Brauereigeschäft eingebracht. Firma. bis 1./12. 1930: Aktienbrauerei Mindelheim A.-G. Entwicklung: 1907 Ankauf der früheren Gebler'schen Brauerei in Schmiechen. 1920 Er- werb der Jos. Glossnerschen Brauerei in Mindelheim, deren Räume zur Mälzerei eingerichtet wurden; 1925 Ankauf der Collegbrauerei in Mindelheim; der grösste Teil dieses Anwesens wurde Okt. 1925 wieder veräussert. Zweck: Fortführ. der in Mindelheim unter der früh. Firma Lammbrauerei Mindelheim betriebenen Brauerei. Produktion: Untergärige Biere, hell u. dunkel. Bierabsatz jährl. ca. 25 000 hl. Besitztum: Die Ges. besitzt 10 Eigenwirtschaften, 1 Bierdepot in Bad Wörishofen sowie 1 Depot in Augsburg. Betrieb: Sudhaus-Neuanlage der M. A. N. Augsburg, 40 Ztr. Schüttung, in Betrieb seit 1./12. 1930; Dampfanlage, Kühlanlage (System Linde), Neubecker Fass- waschmasch., Flaschenreinig. (Knöllner & Enzinger Automaten), sämtliche Anlagen mit elektrischem Antrieb; 4 Lastkraftwagen, 6 Gespanne. Grundbesitz: 46 Tagwerk. – Ange- stellte u. Arb.: 27. Kapital: RM. 720 000 in 1200 Aktien zu RM. 400 u. 300 Aktien zu RM. 800. – Yorkriegskapital: M. 500 000. Urspr. M. 500 000, erhöht 1920 um M. 200 000, 1921 um M. 500 000, 1923 um M. 900 000 auf M. 2 100 000 in 1800 St.-Akt. zu M. 1000 u. 60 Vorz.-Akt. zu M. 5000. Lt. G.-V. v. 10./2. 1925 Umstell. von M. 2 100 000, nach Einziehung von M. 300 000 Vorz.-Akt. also von verbleibenden M. 1 800 000 auf RM. 720 000 (5: 2) in 1200 St.-Akt. zu RM. 400 u. 300 St.-Akt. zu RM. 800. Geschäftsjahr: 1./10.–30./9. Gen.-Vers.: 1930 am 1./12. Stimmrecht: Je RM. 400 A.-K. = 1 St. Gewinn-Verteilung: Mind. 5 % zum R.-F. (bis 10 % des A.-K.), besond. Abschr. u. Rückl., 4 % Div., vertragsm. Gewinnanteil an Vorst., 10 % Tant. an A.-R., Rest nach G.-V.-B. Bilanz am 30. Sept. 1930: Aktiva: Grundst. 28 860, Brauereigeb. 173 340, Wirtschafts- anwesen 331 280, Kolleganwesen 52 580, Masch. 13 050, Brauerei-Inv. 43 880, Wirtschafts- Inv. 25 080, Fuhrpark 12 150, Vorräte (Bier, Malz, Hopfen, Kohlen usw.) 132 084, Hyp. u. Darlehen 338 319, Bieraussenstände 122 012, Eff. 4418, Kassa, Postscheck u. Bankguth. 133 292. –Passiva: A.-K. 720 000, R.-F. 60 000, Extra-R.-F. 85 000, Hyp. 155 631, Einlagen usw. 138 970, Akzepte 10 075, Kreditoren u. transit. Posten 81 507, Gebühren-Res. 16 000, Arb.-Unterstütz.-F. 15 700, Debit.-Res. 25 905, Gewinn 101 558. Sa. RM. 1 410 347. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Rohstoffe: Malz u. Hopfen 147 404, Betriebsmaterialien: Brennmaterial usw. 59 695, Betriebsunk.: Beleucht., Reparaturen usw. 18 506, Handl.-Unk.: Allg. Unk., Steuern, Versicher. usw. 94 176, Personalunk.: Gehälter, Löhne u. Haustrunk 114 484, Biersteuer 163 006, Gewinn 101 558 (davon R.-F. 4000, Gebühren-Res. 3000, Arb.- Unterstütz.-F. 1000, Extra-R.-F. 25 000, Debit.-Res. 5000, Div. 43 200, Tant. an Vorst. u. A.-R. 4063, Vortrag 16 294). – Kredit: Gewinnvortrag von 1928/29 14 118, Einnahmen für Bier u. Brauereiabfälle 757 533, Wirtschafts-Erträgnisse 4061. Sa. RM. 775 714. Dividenden: 1912/13: 0 %; 1923/24–1929/30: 0, 5, 6, 6, 6, 6, 6 %. Direktion: Jos. Glossner. Braumeister: Hans Friedl. Malzmeister: Hans Mayr. Buchhaltung: Otto Bruckmayr. Aufsichtsrat: Vors. Komm. Rat u. Gutsbes. Otto Müller, Kaufbeuren; Rentier Jos. Simmler, Grosshändler Eugen Blessing, Mindelheim. Zahlstellen: Ges.-Kasse; München, Mindelheim u. Kaufbeuren: Bayer. Vereinsbank. Postscheckkonto: München 5060. = 241. Lammbrauerei Mindelheim. Aus dem Geschäftsbericht 1929/30: Zufolge Ankaufs weiterer 2 Wirtschaften trat eine Erhöhung der Bilanzposten Wirtschafts-Immobilien u. -Inventarien ein. Der Zugang auf Brauerei-Inv. ist auf Anzahl. für eine, im Interesse der Betriebssicherheit notwendig ge- vordenen Anschaff. einer neuen Sudhaus-Einricht. zurückzuführen, wofür auch im neuen ahre noch grössere Mittel anzuwenden sind. Actien-Brauerei Feldschlösschen in Minden i. W., Marienstrasse. Gegründet: 1865; Akt.-Ges. seit 1./3. 1888. Zweck: Fortbetrieb der von der Firma L. Brettholz übernommenen Brauerei in Minden i. W. nebst Areal von 12 Morgen, nachdem 1911 6½ Morgen verkauft. Herstellung von Lagerbier u. Spezialbieren sowie obergärigem Süssbier, ferner Eis. 4 Entwicklung: 1918 erfolgte der Ankauf des Kontingents der Stiftsbrauerei in Minden gegen Umtausch von Aktien. 1922 erwarb die Ges. das Braukontingent der Kronenbrauerei Bückeburg; 1924 Ankauf der Städt. Brauerei Hempel & Co., Stadthagen, die 1929 wieder ver- auft wurde. 1924 Interess.-Gemeinschaft mit der Sparen-Bräu A.-G. in Bielefeld, die 1925 wieder aufgegeben wurde. Betrieb: Doppel-Sudwerk 35 Ztr. Schüttung, 2 Kühl. u. Eismaschinen, moderne Fass- einigungsmaschinen; 5 Kraftwagen, 12 Gespanne, 3 Waggons, eigenes Anschlussgleis. —Angestellte u. Arbeiter: 80. ――