Brauereien, Mälzereien, Presshefefabriken, Brennereien, Spirituosen-Industrie. 1255 in Nürnberg, dann Firma bis 23./2. 1922: Vereinigte Nord- und Süddeutsche Spritwerke u. Presshefefabrik Bast A.-G. Nürnberg, Berlin-Lichtenberg, Breslau u. Buch. Zweck: Fabrikation u. Handel mit Spiritus, Presshefe u. Nährmitteln. Entwicklung: Über den früheren Grund- u. Fabrikbesitz der Ges., über den früheren pachtvertrag mit der Reichsmonopol-Verwalt. u. Verkauf der Spiritus-Reinigungsanstalten, Melassebrennereien u. Lagerhäuser an die Reichsmonopol-Verwalt. s. Hdb. d. Dt. A.-G. Jahrg. 1923/24 II. Lt. G.-V. v. 11./1. 1928 Erwerb von 75 % der Anteile der Müller & Feder G. m. b. H. in Grosssachsen (Kap. RM. 400 000). Die G.-V. v. 10./1. 1929 beschloss Erwerb der restl. Anteile u. fusionsweise Übernahme der G. m. b. H. Der Betrieb in Grosssachsen ist ab 1./10. 1928 wegen beträchtlicher Abwasserschwierigkeiten stillgelegt. Besitztum: Der Grundbesitz der Ges. in Nürnberg umfasst 74 125 qm, wovon 5845 qm bebaut sind. Davon entfallen auf Fabrikareal 31 380 am, auf drei Mietshäuser u. ein Be- amtenwohnhaus 1915 qm, auf Acker u. Wiesen, z. T. Bauland 40 830 qm. Das Fabrikan- wesen besteht iu der Hauptsache aus der Hefefabrik u. der Spiritusbrennerei, Produktions- fähigkeit 80 000 Ztr. Hefe u. 1 200 000 Liter Spiritus pro Jahr. Neben der aus drei Hoch- druckdampfkesseln von je 120 qm Heizfläche selbst erzeugten Dampfkraft werden vom fränkischen Überlandwerk noch dauernd für etwa 200 PS Kraftstrom entnommen. Das- Betriebswasser wird aus vier werkseigenen Brunnenanlagen gewonnen. – Der Grundbesitz in Grosssachsen umfasst 19 918 qm, wovon 4842 qm bebaut sind. – Die Ges. besitzt ein Spiritusbrennrecht von insges. 1 218 575 LW. – Beschäftigt werden zur Zeit 38 Angestellte u. 68 Arbeiter. Kapital: RM. 2 205 000 in 900 St.-Akt. zu RM. 1200 (Nr. 1–900), 2400 St.-Akt. zu RM. 300 (r. 16 001–18 400), 400 St.-Akt. zu RM. 1000 (Nr. 901–1300) u. 50 Vorz.-Akt. zu RM. 100. Die Vorz.-Akt. können jederzeit durch G.-V.-B. in St-Akt. umgewandelt werden. Sie haben Anspruch auf eine Höchstdiv. von 6 % mit dem Recht auf Nachzahlung; letzteres erlischt jedoch nach vier Jahren. Ferner haben sie Anspruch auf vorzugsweise Befriedigung mit 102 % im Falle der Liqu. Die Vorz.-Akt. sind bis zum 1./10. 1932 gesperrt; nach diesem „„ ist ihre Veräusserung nur mit Genehmig. des A.-R. zulässig. – Vorkriegskapital: 2 100 000. Urspr. A.-K. M. 600 000, erhöht bis 1910 auf M. 2 100 000, dann erhöht von 1920–1923 auf M. 31 Mill. in 18 000 St.-Akt. zu M. 1000, 2400 St.-Akt. zu M. 5000 u. 1000 Vorz.-Akt. zu M. 1000 (über Kapitalsbeweg. s. Hdb. d. Dt. A.-G. Jahrg. 1927). Kap.-Umstell. lt. G.-V. v. 19./2. 1925 von M. 31 Mill. auf RM. 1 805 000 (St.-Akt. 50: 3, Vorz.-Akt. 200: 1). Lt. G.-V. v. 11./1. 1928 Erhöhung um RM. 400 000 durch Ausgabe von 400 St.-A. zu RM. 1000 als Gegenwert der übernommenen Anteile der Müller & Feder G. m. b. H., Grosssachsen. Das Bezugsrecht der Aktionäre wurde ausgeschlossen. Die neuen Akt. übernahm der Privatier Xaver Kerber in München. Geschäftsjahr: 1./10.–30./9. Gen.-Vers.: 1931 am 14./1. Stimmrecht: Je RM. 100 St.-Akt. = 1 St., 1 Vorz.-Akt. = 1 St., in besond. Fällen 80 St. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F. (bis 10 % des A.-K., ist erfüllt), event. Sonderrückl., 6 % Vorz.- Div., 4 % Div. an St.-Akt., vertragsm. Tant. an Dir. u. Beamte, 10 % Tant. an A.-R. lausser fester Vergüt. von zus. RM. 10 000), Rest zur Verf. der G.-V. Bilanz am 30. Sept. 1930: Aktiva: Grundst. 86 000, Geb. 660 000, Fabrik-Einricht. 478 505, Wertp. u. Beteil. 158 915, Waren u. Rohstoffe 70 817, Betriebs-Material. 12 091, Kassa u. Schecks 4341, bankmässige Guth. 1 023 541, Aussenstände 600 093. – Passiva: A.-K. 2 205 000, R.-F. 220 500, Delkr.-Rückl. 5000, Hyp.-Aufwert-Schuld 64 909. Buchschulden u. Steuer- Rückstell. 285 223, unerhob. Div. 1133, Gewinn 312 539. Sa. RM. 3 094 306. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Betriebs- u. Handl.-Unk., sowie Steuern 1 315 864, Abschr. 187 402, Gewinn (einschl. Vortrag vom Vorjahr mit RM. 24 665) 312 539 (davon Div. 264 300, Tant. 19 957, Vortrag 28 282). – Kredit: Vortrag 24 665, Rohgewinn 1 791 140. Sa. RM. 1 815 805. 0 Kurs: In Frankf. a. M.: Ende 1913: 370.50 %; Ende 1924–1930: 6.50, 49, 165.75. – (245), 225, 207, 180 %. – In Berlin: Ende 1924–1930: 6.55, 49.5, 168, 250, 225.25, 207.75, 180.50 %. — An beiden Börsen ist das gesamte St.-A.-K. eingeführt. Dividenden: 1924/25–1929/30: 6, 10, 12, 12, 12, 12 %. Vorz.-Akt. 1924/25–1929/30: Je 6 %. Direktion: Komm.-Rat C. Frohmader; Stellv. Friedr. Wild, Ferd. Schrimpf, Friedrich Dierk- Prokuristen: Arthur Haussner, Jos. Hastreiter, Wilh. Koeppen, Marg. Dorschky, Hans Degel. Aufsichtsrat: Vors. Grosskaufm. Karl Fuchs, Berlin; Stellv. Fabrikbes. Paul Brüggemann, Gen.-Dir. Erich Penzlin, Gen.-Dir. a. D. Otto Schmelzer, Berlin. Zahlstellen: Ges.-Kasse: Berlin: Dresdner Bank u. deren Fil.; E. G. Kaufmann; Nürn- berg: Anton Kohn, Bayer. Hyp.- u. Wechselbank u. deren Fil. Postscheck-Konto: Nürnberg Nr. 2000. 51793. Aus dem Geschäftsbericht 1929/30: Während bisher der Hefeabsatz sich in aufsteigender inie bewegte, hatte die Ges. im abgelaufenen Jahre einen kleinen Absatzrückgang zu verzeichnen. Ausserdem war vom staatlichen Branntwein-Brennrecht nur eine Quote von 80 % freigegeben. Wenn die Ges. trotzdem in der Lage ist, einen befriedigenden Abschluss vorzulegen, so liegt der Hauptgrund in der guten Liqu. der Ges. Wegen der augenblick- lichen wirtschaftlichen Depression vermag die Ges. einen bestimmten Ausblick in das aufende Geschäftsjahr noch nicht zu geben. Zudem hat die Reichsmonopolverwalt. für das laufende Betriebsjahr eine Brennrechtsquote von nur 70 % freigegeben u. die bisherigen