1256 Brauereien, Mälzereien, Presshefefabriken, Brennereien, Spirituosen-Industrie. Spirituspreise wesentlich herabgesetzt. Andererseits haben aber auch die Preise für die Hauptrohstoffe sich verbilligt. – Mit Rücksicht auf die gesunde finanzielle Lage u. die technische Vervollkommnung des Betriebes sollte deshalb auch im laufenden Geschäftsjahr eine angemessene Rente zu erwarten sein. Brauhaus Nürnberg in Nürnberg, Schillerstrasse 14. Gegründet: 27./4. 1889; eingetr. 24./5. 1889. Gründer s. Hdb. d. Dt. A.-G. Jahrg. 1901/1902: Bis 31./7. 1897 lautete die Firma „Brauhaus Nürnberg vormals Bernreuther vormals Liebel-. Zweck: Herstellung u. Verkauf von Bier u. Malz einschliessl. der sich bei der Bier- brauerei u. dem Geschäftsbetrieb ergebenden Nebenprodukte. Produktion: Untergärige Biere. Die Ges. kann Immobilien erwerben, Wirtschaften pachten, einrichten u. Betreiben u. Zweigniederlassungen errichten. Erzeugnisse: Helles u. dunkles Lagerbier, helles u. dunkles Exportbier, Spezialmarke „Losunger Bier“, Saison-Spezialbiere: Bockbier, Märzenbier, Losunger Starkbier. Entwicklung: Die Aktiengesellschaft Brauhaus Nürnberg wurde im Jahre 1889 durch Zus. legung der Liebelschen u. der Bernreutherschen Brauerei gegründet, zu denen im Jahre 1897 die Konrad Denksche Brauerei, im Jahre 1905 die Brauereien Liedel in Feucht u. Dummet in Nürnberg, im Jahre 1906 die Brauerei Strebel & Wagner, im Jahre 1907 die Brauerei Dürst u. im Jahre 1912 das Brauhaus Wöhrd, Neuburger & Co. durch Kauf hinzukamen. Ebenso wurden Braurechte verschiedener Brauereien aufgenommen. Alle diese Betriebe sind nunmehr in der im Jahre 1898/99 neuerbauten Brauereianlage, Schiller- strasse 14, vereinigt. In den Jahren 1911–1915 wurden umfassende Umbauten u. Neubauten vorgenommen, sowie die technischen Einrichtungen derart vervollkommnet, dass die Brauerei- anlagen zu den modernsten des Kontinents gerechnet werden können. Ferner wird in Fürth i. B. die im Jahre 1921 erworbene Brauerei Evora & Meyer, und seit 1./4. 1924 der Betrieb der Brauhaus Schwabach A.-G. in Schwabach, mit der ebenfalls eine Reihe von Braurechten aufgenommen wurde, für Rechnung der Ges. weitergeführt. Sämtl. Aktien dieser Ges. sind im Besitze des Brauhauses Nürnberg (s. auch Beteilig.). 1927/28 Zukauf von 5 Wirtschaftsanwesen. Aufstellung eines weiteren Eisgenerators von 1000 Ztr. Tages- leistung, wodurch nun der ganze Bedarf an Eis selbst erzeugt wird. 1928/29 Zukauf von 6 Wirtschaftsanwesen in Nürnberg. Aufstellung einer Flaschenreinigungs- u. Füllanlage im Hauptbetrieb sowie einer Dreihordendarre in Fürth. 1929/30 neue Grossausschankstellen in Nürnberg gewonnen, u. a. der neu eröffnete Städt. Mautkeller. Erstellung einer weiteren Flaschenreinigungs- u. Füllanlage. Besitztum: Die Brauerei besitzt folgende Grundstücke: 1. in N ürnberg: a) das Brauerei- anwesen Schillerstr. 14 mit Verwalt.-Geb., Sudhaus, Kessel- u. Maschinenhaus, Lager- u. Abfüllkeller zu 29 600 qm, wovon 14 680 qm meist massiv bebaut sind. b) das Anwesen Aussere Rollnerstr. 19 mit Stallgebäude für 120 Pferde, Autohallen u. Lagerhäuser zu 17 990 qm, wovon 3822 qm meist massiv bebaut sind, c) die Anwesen Knorrstr. 6 zu 230 qm, vordere Beckschlagergasse 20 u. hintere Beckschlagergasse 19 zu 90 am. welche beide als Bierniederlage Verwendung finden; 2. in Fürth bzw. dem Vorort Ronhof: das Brauerei- anwesen Erlanger Str. 50 mit Bürogebäude, Sudhaus, Kessel- u. Maschinenhaus, Kellereien, Stallungen u. Werkstätten zu 36 300 qm, wovon 4633 am meist massiv bebaut sind; 3. in Nürnberg, Fürth, Schwabach, Feucht, Lauf u. Röthenbach bei Lauf: 69 Wirtschaftsanwesen. In den Wirtschaftsanwesen Feucht u. Lauf befinden sich auch Bierniederlagen; eine solche wird auch in Erlangen unterhalten. Der Brauereibetrieb in Nürnberg, Schillerstr. 14, enthält zwei komplette Dampf- sudwerke, 3 Zweiflammrohrkessel mit je 100 qm u. 1 Zweiflammrohrkessel mit 90 qm Heizfläche mit Überhitzung u. automatischer Kohlenbeschickung, 2 Tandemmasch. mit je 250 PS u. 1 Tandemmasch, mit 550 Ps mit Zwischendampfverwert. Ausserdem ist als Res. für die Dampfmasch. ein 300 PS-Drehstrommotor vorhanden, ferner 2 Gleichstrommaschinen von 150 bzw. 200 PS, Licht- u. Kraftanlage, 3 Eismaschinen-Kompressoren mit 1 000 000 Kalorien stündlicher Leistung, 2 Süsswasserkühler von 450 000 Kalorien, 3 Salzwasserkühler von 1 000 000 Kalorien, Eisgenerator von 1000 Ztr. Tagesleistung, 3 Kühlschiffe, 4 Flächen. berieselungsapparate von je 100 hl stündlicher Leistung, 18 Zementbottiche mit 11 600 hl Gesamtgärinhalt. Die Flaschenreinigungs- u. Füllanlage ist für eine Stundenleistung von 20 000 Flaschen eingerichtet. Der Brauereibetrieb in Fürth, Erlanger Str. 50, enthält 1 kom plettes Dampfsudwerk 70 Ztr. Schüttung, 1 Dreihordendarre, 2 Zweiflammrohrkessel mit je 94 qam Heizfläche, eine 150 PS-Dampfmaschine, Kühlanlage u. künstliche Eisgewinnung, automatische Fass- u. Flaschenreinigung, sowie eine vollständige Mälzereianlage für 16 000 Ztr. Malzproduktion. Der Braurechtsfuss beträgt einschl. Brauhaus Schwabach A.-G. 6. Beteilig.) insges. 486 796 hl, die Produktionsfähigkeit in Nürnberg 450 000 hl, in Fürth 120 000 hl, in Schwabach 40 000 hl. – Angest. u. Arb. in den 3 Betrieben: 82 u. 3655 Beteiligungen: Die Ges. besitzt das gesamte A.-K. der Brauhaus Schwabach A.-G. in Schwabach (Bay.), Hördlertorstr. 14. Produktion: Untergärige Biere, Ausstoss 40 000 hl. 8 Gegründet: 1898. – Postscheckkonto: Nürnberg 32 320. Ö― 18. % Brauhaus. – Direktion: Gg. Ruck, Julius Forster. Brau- u. Malzmeister: H. Wagner. –— Betrieb: Sudhausanlfg. mit Dampfkochung, 2 Eismaschinen (Linde), Dampfmaschine, Elektromotor, elektrische ―― *