1260 Brauereien, Mälzereien, Presshefefabriken, Brennereien, Spirituosen-Industrie. Zweck: Betrieb des Braugewerbes u. aller dazugehörigen u. damit im Zus. hang stehenden Nebengewerbe. – Produktion: Untergärige Biere (helles u. dunkles Lagerbier, helles u. dunkles Patrizier-Exportbier, Märzenbier, Bockbier, Primator, Urprimator), ferner Malz, Eis u. Futtermittel. Nebenprodukte-Verwertung: Durch Verkauf. Bierexport: Haupt- sächlich in Flaschen nach den meisten Ländern. Besitztum: Das Brauereigrundstück der Ges. hat einen Flächeninhalt von 16 Tagwerk 86 Dezimalen, (57 100 qm), davon ungefähr die Hälfte bebaut. Die Ges. besitzt noch weitere 32 Anwesen, davon 24 mit Wirtschaftsbetrieb. Betrieb: Sudhausanlage mit Sudwerken zu 80 Ztr. Schüttung, Kühlmaschinen, Fass- u. Flaschen-Reinigungs- u. Abfüllanlagen, eigenes Wasserwerk, eigene Mälzerei, eigene Eisbereitungsanlage, Dampfmasch. mit 800 PS; grosser Kraftwagen- u. Eisenbahnwaggonpark sowie eine grössere Anzahl sonst. Gespanne. — Angestellte u. Arbeiter: 250. – Bierabsatz jährlich über 180 000 hl. Der Braurechtfuss beträgt 237 669.73 hl gegen 120 000 hl in 1913/14. 1915 Übernahme des Kontingents nebst Kundschaft der Brauerei Gebr. Held, Nürn- berg; 1918 desgl. der Genossenschaftsbrauerei für Nürnberg, Fürth u. Umgeb. 1921/22 wurden die Brauereien Güttinger in Lauf, Schübel in Rückersdorf, Horst in Neuhaus a. P., Finkler u. Lehner in Gunzenhausen u. 1927 die Brauerei Glossner in Wengen bzw. deren Kundschaft übernommen. Frühjahr 1930 Übernahme der Brauerei Dietrich Müller, Hersbruck. –— Der Export konnte mit Wegfall der Kriegsbeschränkungen wieder in vollem Umfange aufgenommen u. über den Friedensstand hinaus ausgebaut werden. Kapital: RM. 2 710 000 in 2250 Vorz.-Akt. A zu RM. 500, 2250 Vorz.-Akt. A zu RM. 100, 2250 St.-Akt. zu RM. 500, 2250 St.-Akt. zu RM. 100, 100 Vorz.-Akt. B zu RM. 100. Die Vorz. Aktien erhalten 6 % Vorz.-Div. Nachdem auf die St.-Akt. eine Div. von 4 % zur Ausschütt. gelangt, wird der Rest auf beide Gattungen gleichmässig verteilt. Im Falle der Liqu. erfolgt ihre volle Befriedigung vor den St.-Akt. Die Vorz.-Akt. Lit. B erhalten 6 % Vorzugs- höchst-Div. u. Nachzahl.-Anspruch. Im Falle der Liqu. erhalten sie 115 % ihres Nennwertes. Sie gewähren in best. Fällen auf je RM. 50 20 St., sonst 1 Stimme. Ihre Einziehung zu 115 % kann ab 1./10. 1931 auf Grund des G.-V.-B. erfolgen. – Vorkriegskapital: M. 2 950 000. Urspr. A.-K. M. 2 250 000, erhöht 1900 um M. 1 000 000, nach Sanierung bzw. Herabsetz. u. Wiedererhöh. im Jahre 1913 betrug das A.-K. M. 2 950 000; dann erhöht von 1921 bis 1922 auf M. 9 200 000 in 4500 Vorz.-Akt. A, 4500 St.-Akt. u. 200 Vorz.-Akt. B zu M. 1000 (über Kapitalsbeweg. s. Hdb. d. Dt. A.-G. Jahrg. 1927). Kap.-Umstell. lt. G.-V. v. 23./12.1924 von M. 9 200 000 auf RM. 2 260 000. Die 4500 St.-Akt. u. die 4500 Vorz.-Akt. A wurden (4:1) auf RM. 250, die 200 Vorz.-Akt. B (20: 1) auf RM. 50 umgestellt. Die G.-V. v. 16./12. 1929 hat Erhöh. des A.-K. beschlossen um nom. RM. 450 000 durch Ausgabe von 2250 St.-Akt. zu je RM. 100 u. 2250 Vorz.-Akt. Lit. A zu je RM. 100 mit Div.-Ber. ab 1./10. 1929. Die neuen Aktien wurden an ein Konsort. begeben, besteh. aus der Darmstädter u. Nationalbank K.-G. a. A. Fil. Nürnberg in Nürnberg u. der Bayer. Hyp.- u. Wechsel-Bank Nürnberg in Nürnberg mit der Verpflicht., die neuen St.-Akt. u. Vorz.-Akt. den alten St.-Aktion. bzw. Vorz.-Aktion. derart zum Bezuge anzubieten, dass auf je 2 alte St.-Akt. bzw. Vorz.-Akt. zu je RM. 250 eine neue St.-Akt. bzw. Vorz.-Akt. zu RM. 100 zum Kurse von 60 % entfällt; 40 % wurden von der Ges. getragen. Diejenigen Inhaber alter St.-Akt. u. alter Vorz.-Akt. Lit. A, welche von diesem Bezugsrecht keinen Gebrauch machten, erhielten auf jede ihrer Aktien den Betrag von RM. 20 in bar ausbezahlt. Ferner sind auf Grund der Durchführungsverordnung zur Goldbilanzverordnung die St.-Akt. bzw. Vorz.-Akt. Lit. A zu je RM. 250 in St.-Akt. bzw. Vorz.-Akt. Lit. A umzutauschen, die auf Nennbeträge von RM. 100 oder RM. 500 lauten. Seit Durchführung der Erhöh. u. des Aktien-Umtausches gewähren je RM. 100 einer St.-Aktie, einer Vorz.-Aktie Lit. A u. einer Vorz.-Aktie Lit. B 1 St., die Vorz.-Akt. Lit. B jedoch in best. Fällen je 40 St. Geschäftsjahr: 1./10.–30./9. Gen.-Vers.: 1930 am 15./12. Stimmrecht; Je RM. 100 St.-Akt., Vorz.-Akt. A u. Vorz.-Akt. B = 1 St., je RM. 100 Vorz. Aktien B = 40 St. in best. Fällen. 0 Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F. (bis 10 % d. A.-K.), besond. Abschr. u. Rückl., 6 % Vorz.-Div., zuerst an A dann an B mit Nachzahl.-Anspruch, 4 % Div. an St.-Akt., 10 % Tant. an A.-R. (ausser einer festen Vergüt. von RM. 1000 je Mitgl., RM. 2000 der Vors) Rest Mehrdiv. an St.-Akt. u. Vorz.-Akt. (A) bzw. nach G.-V.-B. Bilanz am 30. Sept. 1930: Aktiva: Brauereianwesen 1 590 000, Masch. 276 000, Lager- fässer u. Bottiche 64 000, Transportfässer 29 000, Mobil, u. Utensil. 2900, Fuhrpark 34 000, Eisenbahn-Bierwagen 12 000, Wirtschafts-Inv. 17 600, Wirtschafts- u. sonst. Anwesen 519 000, Eff. 1032, Kassa 23 171, Wechsel 40 208, Aussenstände: Bankguth. 1 243 175, Hyp. u. Darlehen 1 151 610, Bier u. sonst. Debit. 530 570, (Depots 20 839), Vorräte 554 548. – Passiva: 2 710 000, R.-F. 226 000, Delkr.-Rückl. 225 000, Grunderwerbssteuer-Rückl. 40 000, Hyp. 197 417, do. II (Wirtschaftsanwesen) 319 454, Kaut. 263 622, Kredit. 672 286, Hauptsolla Nürnberg, noch nicht fällige Biersteuer 271 641, Zs.-Rückl. 13 684, nicht erhob. Div. 486, (Depot-Kredit. 20 839), Übergangs.-K.: aussteh. Rechn, Steuern, Beiträge usw. 624 937, Gewinn 524 286. Sa. RM. 6 088 816. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Handl.-Unk. 584 099, Reparaturen 146 701, Bier. u. sonst. Steuern 2 303 130, Abschr. 242 253, Gewinn (Vortrag aus 1928/29 26 183 £ Reingewinn 1929/30 498 103) 524 286 (davon Div. 405 600, R.-F. 45 000, Delkr. 35 000, Vortrag 38 686), 31 Kredit: Vortrag aus 1928/29 26 183, Gewinn aus Bier u. sonst. Einnahmen 3 675 734, Zs. 98 553. Sa. RM. 3 800 471.