1298 Brauereien, Mälzereien, Presshefefabriken, Brennereien, Spirituosen-Industrie. betriebenes Geschäft nach dem Stande v. 1./10. 1904. Firma bis 1920: J. Bohrisch Baierische Bier-Brauerei A.-G., dann bis 15./2. 1928: Bohrisch-Brauerei – Conrad-Brennerei A.6. Bierniederlagen: Altdamm, Königsberg (N.-M.), Lychen (U.-M.), Pasewalk, Schwedt (Oder) Stargard (Pomm.), Zehdenick (Mark), Ueckermünde, Fürstenberg i. M., Schivelbein, Oderberg, Rummelsburg, Stepenitz, Fiddichow, Prenzlau, Templin, Neuwarp, Pr.-Friedland, Reetz. Zweck: Fortführung der bisher unter der Firma „J. Bohrisch, Bairische Bierbrauerei- betriebenen Brauerei, sowie der Betrieb aller mit diesen Zwecken mittelbar oder unmittel. bar in Verbindung stehenden Hilfs- und Nebengeschäfte. Produktion: Unter- u. $bergärige Biere, ferner Eis. Nebenprodukte-Verwertung: Durch Verkauf. Besitztum: Das Brauereigrundstück, Pommerensdorfer Str., hat eine Grösse von 35 820 qm. Die Kellereien sind für eine Produktion von 150 000 hl jährlich eingerichtet u. leicht zu ver- grössern. Ferner gehören der Ges. Niederlags-Grundstücke in Pasewalk, Schneidemühl, Neu- wedell, Löcknitz, Lychen, Altdamm, Torgelow (insges. 9918 am) u. das Villengrundstück Stettin, Pölitzer Str. 40 (834 qm). An Maschinen sind vorhanden: 3 Dampfkessel mit zus. 220 qm Heizfläche, 1 Dampfmaschine mit 250 PS sowie 2 Dynamomaschinen für elektr. Licht- u. Krafterzeugung (als Reserve eine Kraftstromanlage vom Grosskraftwerk Stettin mit Umformerstation bis 475 PS), eine Sudhauseinricht. mit doppeltem Sudzeug für 60 Ztr. Einmaischung, Kellermaschinen sowie sämtl. Maschinen für Flaschenbiere u. zur Herstell. alkoholfreier Getränke. Für die Kälteerzeugung werden 3 Kompressoren mit stündlich bis zu 600 000 Kal. verwendet, ausserdem sind Stellmacherei, Böttcherei, Schmiede u. Schlosserei mit Drehbänken u. Bohrmaschinen u. allen Hilfsmitteln ausgestattet. 15 Kraftwagen, 80 Pferde. 94 Wagen. – 300 Angestellte u. Arbeiter. Entwicklung: 1920 Übernahme des Brauereibetriebes der Wilh. Conrad Akt.-Ges. für Brauerei u. Kornbrennerei mit Presshefefabrik in Stettin. 1922 beteiligte sich die Ges. an einem Konsort. betr. Übernahme des Brauereibetriebes der Union-Brauerei e. G. m. b. H. in Stettin. Anfang 1928 Abzweigung der Brennerei-Abteil., Umwandl. in ein selbständ. Unter- nehmen unter der Firma Conrad-Brennerei G. m. b. H., Stettin. Das Grundstück, Stettin, Grenzstr. 34 (Conradbrennerei), wurde 1928/29 verkauft. Beteiligungen: Beteiligt ist die Ges. an der Vereinigten Grenzmark-Brauereien-A.-G., Schneidemühl, der Kösliner Aktien-Bierbrauerei, Köslin, der E. G. Kuppermann A.-G. in Stargard i. Pom. u. der Brauerei u. Mälzerei Gebr. Voerkelius A.-G. in Cammin i. Pom. Die Ges. ist ferner beteiligt an der Gerstenbau-Ges. m. b. H., Berlin, der Bezugsvereinigung Deutscher Brauereien A.-G., B.-Charlottenburg, u. der Kreditanstalt Deutscher Brauereien A.-G., B.-Charlottenburg. Kapital: RM. 1 555 300 in 1100 St.-Akt. zu RM. 1000, 22 250 St.-Akt. zu RM. 20 u. 5150 Nam.-Vorz.-Akt. zu RM. 2. Die Vorz.-Akt. erhalten vor den St.-Akt. eine Div. von 6 % mit Nachzahlungsanspruch. Im Falle der Liqu. haben sie Anspruch auf vorzugsweise Befriedigung bis zu 115 % ihres Nennwerts. –— Vorkriegskapital: M. 1 100 000. Ursprünglich M. 1 100 000, erhöht 1920–1923 auf M. 56 650 000 in 51 500 St.-Akt. und 5150 Vorz.-Akt. zu M. 1000. (Über Kap.-Bewegung s. Hdb. d. Dt. A.-G. Jahrg. 1927.) Kap.- Umstellung erfolgte lt. G.-V. v. 19./3. 1925 von M. 56 650 000 auf RM. 1 555 300 (St.-Akt. 100: 3, Vorz.-Akt. 500: 1) in 77 250 Inh.-St.-Akt. zu RM. 20 u. 5150 Nam.-Vorz.-Akt. zu RM. 2. Lt. G.-V. v. 11./5. 1929 teilweiser Umtausch der Akt. zu RM. 20 in Akt. zu RM. 1000. Grossaktionäre: Ferd. Rückforth Nachf. A.-G., Stettin. „ Anleihe: RM. 900 000 in 8 % Teilschuldverschreib. von 1926; Stücke zu RM. 500 u. 1000; Zs. 2./1. u. 1./7. Die Anleihe ist bis 1932 unkündbar. Von da ab erfolgt die Tilg. jährlich von mind. 2.185 % des Kapitals zuzügl. ersparter Zs. im Falle der Auslos. mit 102 %. Sicherstell. an erster Stelle auf dem Brauereigrundstück der Ges. Zeichnungskurs: 93 %. Die Einführung der Anleihe an der Börse zu Dresden erfolgte im Mai 1929. Kurs Ende 1929–1930: 90, 90 %. Geschäftsjahr: 1./10.–30./9. Gen.-Vers.: 1931 am 27./2. Stimmrecht: 1 St.-Akt. = 1 St., 1 Vorz.-Akt. = 4 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F.; etwaige Sonderrücklagen; 6 % an Vorz.-Akt.; 4 % Div. an St.-Akt.; 10 % Tant. an K.-R., vertragsmäss. Gewinnanteil an Vorst., Rest zur Verfüg. der G.-V. Bilanz am 30. Sept. 1930: Aktiva: Grundst. u. Geb. 1 230 000, auswärt. Anwesen 108 000, Masch. u. Apparate 450 000, Gär- u. Lagertanks 235 000, Transportfässer 100 000, Pferde u. Wagen 35 000, Kraftwagen 55 000, Restaur.-Inv. 30 000, Mobil. 1, Wertp. u. Beteil. 338 186, Aussenstände 2 047 826, Kassa u. Bankguth. 96 785, Wechsel 121 491, Vorauszahl. 32 909, Vor- räte 629 124, (Avale 175 300). – Passiva: A.-K. 1 555 300, R.-F. 145 000, Delkr.-F. 100 000, Hans Bohrisch-Stiftung 16 148, Teilschuldverschr. 900 000, Hyp. 136 415, gesetzl. gestundete Reichsbier- u. Mineralwassersteuer 240 073, Kaut. u. Guth. der Angestellten u. Kunden 1 007.323, Buchechulden 510 553, Akzepte 680 879, nicht erhobene Gewinnanteile 2334, 28. auf Teilschuldverschr. u. Genussrecht 2159, Rückstell. 23 632, Gewinn 189 504, (Avale 175 300). Sa. RM. 5 509 323. „„ Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Gen.-Unk. einschl. Braumaterial-Verbrauch 3 266 3 Steuern u. Abgaben 1 400 136, Abschr. 303 397, Delkr.-Rücklage 25 000, Gewinn 189 1 (davon R.-F. 10 530, Hans Bohrisch-Stift. 3852, Div. an Vorz.-Akt. 618, do. an St.-Akt. 154 500, Tant. an A.-R. 12 744, Vortrag 7259). – Kredit: Vortrag aus 1928/29 6113, Betriebsein- nahmen 1929/30 5 178 773. Sa. RM. 5 184 886.