1310 Brauereien, Mälzereien, Presshefefabriken, Brennereien, Spirituosen-Industrie. u. durch Gleisanschluss mit der Staatsbahn verbunden. Bei Aufhören der Kontingents- gesetzgebung betrug das Gesamtkontingent der Brauerei ca. 164 000 hl. 2. Es werden fünf Bierniederlagen unterhalten, davon eine im eigenen u. vier in ver- pachteten Grundstücken. 3. Die Malzfabrik im Storchen hat eine Kapazität von 18 000 Ztr. Gerste. Die Ges. hat langfristige Malzlohnverträge mit den Mälzereien der beiden ehemaligen Brauereien in Ochsenhausen für ein Jahresquantum von 16 000 Ztr. Gerste. Eine Mälzerei in Söflingen bei Ulm in nächster Nähe der Brauerei mit 6000 Ztr. Gerste Jahresleistung arbeitet ausschliesslich für die Ges. Die Ges. beschäftigt rund 150 Angestellte u. Arbeiter. Bierausstoss 1926/27 – 1928/29: rd. 41 750, 64 940, 95 200 hl. Umsätze (in Mil. RM.): 1.6, 2.27, 3.65. Fachverbände: Deutscher Brauerbund, B.-Charlottenburg; Württberg. Brauerbund e. V., Stuttgart; Mittelschwäbischer Brauereiverein, Stuttgart. Entwicklung: Bei der Gründung wurde übernommen die Brauerei ,„Zum roten Ochsen“, ehem. den Pressmarschen Erben gehörig (1911 wieder verkauft) u. die früh. H. Zieglersche Brauerei „Zum Herrenkeller', hinzu erworben 1890 die Brauerei „Zu den Drei Königen“ (1894 wieder verkauft). 1903 ist von den Rau'schen Erben die Brauerei „Zum Engel' in Ulm u. die Löwenbrauerei Gebr. Schnitzer in Ulm, 1909 die Brauerei „Zum Schwarzen Ochsen“ von Karl Buck in Ulm, 1918 die Brauerei Gebr. Fezer, Laichingen, übernommen worden. 1928 Übernahme der Bierbrauerei „Zum Goldnen Hecht“ von den Louis Nathan- schen Erben, der Kronenbrauerei der Christ'schen Erben u. der Adlerbrauerei von Herrn Karl Boeckh, beide in Ochsenhausen. Alle übernommenen Betriebe sind stillgelegt worden. – Der Betrieb befindet sich in der im Jahre 1908 neu erstellten Brauerei Westgleis 44–46 in Ulm. – Die Übernahme der Bierbrauerei „Zum Goldnen Hecht“ u. der beiden Ochsen- hausener Brauereien erfolgte durch Vertrag, nach welchem Kundschaft u. Kontingent u. gewisse Aktiva u. Passiva der drei Brauereien übernommen wurden. Der Kaufpreis wurde in beiden Fällen teilweise bar bezahlt; darüber hinaus sind für jährliche Leistungen laufende Vergütungen zu zahlen. Diese betragen bis 1934 RM. 140 000 jährlich, von da ab bis 1939 RM. 100 000 jährlich. Der Braurechtsfuss der Bierbrauerei zum ,„ Goldnen Hecht“ betrug ca. 67 000 hl, derjenige der Brauerei Christ 12 000 hl, derjenige der Brauerei Boeckh 7000 hl. Die Bierbrauerei „Zum Goldnen Hecht“ hatte 1925– 1927 einen Ausstoss von 25 000 bzw. 27 000 bzw. 29 000 hl. Die Brauerei Christ 9000. 10 000 bzw. 11 000 hl., die Brauerei Boeckh 5500, 6000 bzw. 6500 hl. Ende 1928 wurde eine Vereinbarung mit den Brauereien Benedikt Christ zur Krone u. Karl Boeckh zum Adler in Ochsenhausen getroffen, wonach die Ulmer Brauerei-Ges. die Belieferung der Kundschaft der beiden Brauereien übernahm. Kapital: RM. 2 106 000 in 3000 St.-Aktien zu RM. 100 (Nr. 1–3000), 1450 St.-Aktien zu RM. 1000 (Nr. 300 1–4450), 300 Vorz.-Akt. A zu RM. 20 (Nr. 1–300), 600 Vorz.-Akt. B zu RM. 100 (Nr. 1–600) u. 290 Vorz.-Akt. B zu RM. 1000 (Nr. 601–890). Die Vorz.-Akt. A, im Besitz eines Konsortiums von Verwalt.-Mitgl., erhalten 6 % Vorz.-Div. mit Nachzahlungs- pflicht u. haben Liqu.-Vorrecht zu 120 %. – Die Vorz.-Akt. B erhalten 10 % Vorz.-Div., ebenfalls mit Nachzahl.-Pflicht u. eine Superdiv. von 1 % für jedes Prozent Div., das an die St.-Akt. über 10 % hinaus verteilt wird. Die Vorz.-Akt. B haben gleiches Liqu.-Vorrecht wie die Vorz.-Akt. A u. müssen spätestens bis zum 1./10. 1935 in jährlichen Raten zum Kurse von 120 % zurückerworben werden. – Vorkriegskapital: M. 2 000 000. Urspr. A.-K. M. 350 000, bis 1905 erhöht auf M. 2 000 000, dann erhöht von 1921 bis 1924 auf M. 9.6 Mill. in 9300 St.-Akt. u. 300 Vorz.-Akt. zu M. 1000. (Über Kapit.-Beweg, s. Hdb. d. Dt. A.-G. Jahrg. 1927). Kap.-Umstell. lt. G.-V. v. 19./12. 1924 von M. 9.6 Mill. auf RM. 936 000 durch Herabsetz. des Nennwertes der 9300 St.- u. 300 Vorz.-Aktien von bisher M. 1000 auf RM. 100 bzw. RM. 20. Lt G.-V. v. 4./6. 1928 erhöht um RM. 470 000 in 470 St.-Akt. zu RM. 1000. Die neuen Mittel wurden für den Zus.schluss der Ges. mit der Hecht-Brauerei in Ulm benötigt. Die G.-V. v. 16./1. 1929 beschloss Erhöh. um RM. 700 000 in 3500 St.-Akt. u. 3500 Vorz-Akt. B zu RM. 100, div.-ber. ab 1./10. 1928. Auf je RM. 400 alte St.-Akt. können je RM. 100 neue St.-Akt. u. je RM. 100 Vorz.-Akt. zum Kurse von Je 105 % zuzüglich Börsenumsatzsteuer bezogen werden, wobei jedoch die Ausübung des Bezugsrechts auf nur je eine Gattung der neuen Aktien von insgesamt je RM. 100 auf je RM. 400 alte Aktien zulässig ist. Anleihen: I. M. 350 000 in 4 % Part.-Oblig. von 1898, Stücke zu M. 1000 u, 500. II. M. 1 200 000 in 4½ % Oblig. von 1908, Stücke zu M. 1000, 500 u. 200. III. M. 400 000 in 4½ % Oblig. von 1909. Von den vor der Goldmark-Umstell. aufgenommenen Oblig. Anleihen waren am 30./9. 1930 noch Oblig. im Aufwert.-Betrage von RM. 216 025 im Um- lauf. Der Aufwert.-Nennbetrag der hierzu gehörigen Genussscheine, welche nach den gesetzlichen Bestimmungen verzinsl. u. rückzahlbar sind, beläuft sich auf RM. 120 520. In Höhe des Umlaufs besteht auf dem Brauerei-Komplex u. auf dem Mälzereigebäude . Storchen“ Ulm eine Aufwert.-Hyp. zu Gunsten des Treuhänders der Oblig.-Anleihe, nämlich der Gewerbebank Ulm e. G. m. b. H., Ulm. 00 Geschäftsjahr: 1./10.–30./9. Gen.-Vers.: 1931 am 10./2. Stimmrecht: Je nom. 40 St.-A.-K. = 1 St., 1 Vorz.-Akt. A zu RM. 20= 1 bzw. in besond. Fällen 8 St., 1 Vorz.-Akt. zu RM. 100 = 1 St. ―