1344 Nahrungs- u. Genussmittel, Getreide- u. Futterhandlungen, Mühlen. eingeführten Tabak-Monopols nach Massgabe der Verordn. „betreffend Tabakmonopol', „betreffend das mit der Republik Polen geschlossene Abkommen zur Durchführung eines Tabakmonopols im Gebiete der Freien Stadt Danzig“ vom 31./3. 1927. – Nachdem die Danziger Tabakwaren-Fabriken ihre Produktion am 1./7. 1927 eingestellt hatten, übernahm die Ges. käuflich fast alle bei diesen Fabriken vorhand. Zigarettenbestände u. begann Anfang Juli mit der eigenen Zigarettenfabrikation in einer gepachteten früheren Zigarettenfabrik. In den Monaten Mai u. Juni 1928 erfolgte die Vereinig. sämtl. Herstellungszweige einschl. der Verwalt. in dem von der Ges. gepachteten, nach umfangreichen Umbauten als Fabrik hergerichteten Gebäude der ehemal. Gewehrfabrik Weidengasse 35/38. Die Ges. beschäftigt 682 Arb. u. Angestellte. Gesamtumsatz 1929 –1930: D. G. 16 661 801, 16 216 965. Kapital: D. G. 8 500 000 in 85 000 Aktien zu D. G. 100. Grossaktionäre: Danziger Konsortium (51 % des A.-K.): Bankhaus R. Damme, Danziger Privataktienbank, Sparkasse der Stadt Danzig; polnisches Konsortium (22 % des A.-K.): Bank Gospodarstwa Krajowego in Warschau als Führerin und 5 weitere polnische Banken; deutsches Konsortium (9 % des A.-K.): Berliner D.-Banken, ferner die Commerz- u. Privat-Bank, Bankhaus Mendelssohn u. Co., Bankhaus E. L. Friedmann & Co., Berlin, und Bankhaus E. Heimann, Breslau. An den restlichen 18 % sind eine Reihe ausländischer Banken, u. a. die British Overseas Bank London u. die Nederlandsche Handel Maatschappij Amsterdam beteiligt. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: 1931 am 14./3. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F. (bis 10 % des A.-K.), bis 6 % Div., sodann Tant. an A.-R. u. Vorst. bis zum Höchstbetrage von 15 % des noch vorhand. Reingewinns, höchstens aber insges. D. G. 300 000, 4 % weitere Div. Ein dann noch verbleib. Rest wird in Gemässheit des zwischen der Freien Stadt Danzig u. der Ges. abgeschlossenen Privilegvertrages zwischen der Freien Stadt Danzig u. den Aktion. der Ges. wie folgt verteilt: a) im Verh. von : %, bis die Div. insges. den Satz von 15 % erreicht hat; b) im Verh. von 3: ½, bis die Div. insges. den Satz von 25 % erreicht hat; c) im Verh. von ¾: für den dann noch etwa verbleib. Betrag. Wird der den Aktion. zustehende Betrag nicht oder nicht ganz ausgeschüttet, so wird der verbleib. Betrag als Passivum unter Bezeichn. „Div.-Ausgl.-F. in den Büchern der Ges. geführt. Er bleibt bei späterer Errechn. der Abgaben u. Gewinnbeteil. für die Freie Stadt Danzig ausser Betracht u. Kann jederzeit auf G.-V.-B. an die Aktion. ausgeschüttet werden. Bilanz am 31. Dez. 1930: Aktiva: Kassa u. Postscheck, Guth. 25 066, Guth. bei Banken 5 365 389, Wertp. 730 720, Forder. an die Tabakwarenhändler 441 839, verschiedene Forder. 325 735, Rohtabak 2 494 188, Fertig- u. Halbfabrikate 461 358, Kartonnagen u. Material. 449 282, Fabrik-Baukosten 940 000, Masch. u. Masch.-Ersatzteile 328 784, Büro-Inv. 1, Fabrik- do. 1, Fuhrpark- do. 1, Privileg-K. 3 000 000. – Passiva: A.-K. 8 500 000, Tilg.-F. 1 487 500, R.-F. 245 000, Div.-Ausgleich-F. 1 099 582, Gläubiger*) 1 088 948, Gewinnsaldo 2 141 336. Sa. D. G. 14 562 367. ) Fierin ist die an den Senat der Freien Stadt Danzig am 10./1. 1931 gezahlte Monopolabgabe für Dez. 1930 enthalten. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Handl.-Unk. 726 243, Steuern u. Pachtzahl. an die Staatl. Grundbesitzverwalt. 315 317, Abschr. 234 714, Zuführ. zum Tilg.-F. 425 000, Gewinn 2 141 336 (davon Gewinnanteil an Staat 565 057, R.-F. 125 000, Div. 1 020 000, Div.-Ausgleich-F. 431 278). – Kredit: Betriebsgewinn 3 655 023, Einnahmen für Zs. 187 587. Sa. D. G. 3 842 611. Dividenden: 1927–1930: 0, 12, 12, 12 %. Vorstand: Max Thiel. Staatskommissar: Reg.-Rat Hermann Burmeister, Danzig. Prokurist: Erich Rohde. Aufsichtsrat: Vors. Bankier Bruno Hornemann, Konsul Isbert Adam, Danzig; Hofrat Dr. Alois Baldrjan, Wien; Senats-Rat Ernst Berent, Bank-Dir. Konsul Otto Drewitz, Danzig; Eugen L. Garbaty, Berlin; Bank-Dir. Leopold Guischard, Danzig; Dir. Dr. Crena de Jongh, Amsterdam; Senator a. D. Willy Kunze, Danzig; Dr. Aleksander Lewicki, Bank-Dir. Dr. Feliks Merunowicz, Warschau; Bank-Dir. Dudley Ward, London; Ernst Wetzel, Danzig; Dr. Stanislaw Zakrzewski, Warschau. Zahlstellen: Danzig: R. Damme, Danziger Privat-Actienbank, Sparkasse der Stadt Danzig; Warschau: Bank Gospodarstwa Krajowego; Berlin: Darmstädter u. Nationalbank K.-G. a. A. und Deutsche Bank u. Disconto-Gesellschaft; London: The British Overseas Bank Ltd.; Amsterdam: Nederlandsche Handel Maatschappij. Böhme Aktiengesellschaft, Delitzsch. Gegründet: 17./12. 1906 mit Wirkung ab 1./1. 1907; eingetr. am 15./1. 1907. Gründung s. Hdb, d. Dt. A.-G. Jahrg. 1907/08. Die Ges. wurde unter Einbring. des unter der Firma „Gebrüder Böhme“ im Jahre 1894 begründeten, in den Jahren 1896–1906 von Albert Böhme weiter entwickelten u. im Jahre 1906 in eine Ges. m. b. H. umgewandelten Unternehmens errichtet. Firma bis 1922: Delitzscher Schokoladenfabrik A.-G., vorm. Gebr. Böhme. Zweck: Herstell. von Kakao, Schokolade, Pralinen u. Süssigkeiten aller Art, der Ankau u. die Herstell. von Ausstattungen u. Verpackungsgegenständen für den Vertrieb solcher Fabrikate sowie der Verkauf der bei der Fabrikat. sich ergebenden Nebenprodukte u. Nebenartikel.