1352 Nahrungs- u. Genussmittel, Getreide- u. Futterhandlungen, Mühlen. Jac. Beterams Söhne Akt.-Ges. in Geldern (Rhpr.) Gegründet: 15./6. 1921; eingetr. 1./7. 1921. Gründer s. Hdb. d. Dt. A.-G. Jahrg. 1922/23. Zweck: Baumschul- u. Gartenbaubetrieb u. Ausübung aller damit zus. häng. Geschäfte. Kapital: RM. 500 000 in 1000 Aktien zu RM. 500. Urspr. M. 1 Mill. in 1000 Aktien zu M. 1000, übern. von den Gründern zu 100 %. Lt. Goldmark-Bilanz wurde das A.-K. von M. 1 Mill. auf RM. 500 000 in 1000 Aktien zu RM. 500 umgestellt. Geschäftsjahr: 1./10. bis 30./9. Gen.-Vers.: Im 1. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Akt. = 1 St. Bilanz am 30. Sept. 1930: Aktiva: Immobil. 380 453, Einricht. 6135, Vorräte 46 100, liquide Mittel 57 119, Debit. 227 554, Verlustvortrag 23 648. – Passiva: A.-K. 500 000, R.-F. 5720, Sonderrückl. 50 000, Sonderzeitrückl. 81 000, Verbindlichk. 63 725, Grunderwerb- steuerrückl. 14 400, Gewinn 26 165. Sa. RM. 741 011. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Gen.-Unk. 561 821, Delkr. 6586, Gewinn 26 165. Sa. RM. 594 574. – Kredit: Bruttoertrag RM. 594 574. Dividenden: 1922/23–1929/30: 9―, Direktion: Baumschulbes. Ludw. Beterams. Aufsichtsrat: Vors. Bürgermeister a. D. A. Beterams, Geldern; Frau Ludw. Beterams, Fräulein Alice Beterams, Geldern. Zahlstelle: Ges.-Kasse. Zuckerraffinerie Genthin A.-G. in Genthin. (Börsenname: Genthiner Zucker.) Gegründet: 11./9. bzw. 7./11. 1901, eingetr. 28./11. 1901. Firma lautete bis 19./9. 1903: „A.-G. für Verwertung landwirtschaftl. Produkte“. Gründer: 24 meist Chokolade-Fabrikanten aus dem Reiche (Angehörige des Vereins deutscher Chokolade-Fabrikanten). Zweck: Betrieb der Rübenzuckerfabrik u. Raffinerie in Genthin, sowie die Errichtung u. Erwerb. weiterer Zuckerfabriken u. Raffinerien; Verkauf der gewonn. Erzeugnisse, insbes. die Lieferung des Zuckerbedarfs der Schokoladen- u. verwandten In dustrien; Ankauf von Roh- oder Weisszucker zur Herstell. aller Sorten Weisszucker u. Raffinade, Erwerb. oder Pacht. von Gütern, hauptsächl. zur Erzeugung von Zuckerrüben. Besitztum: Die Anlage der Rübenzuckerfabrik und Raffinerie in Genthin liegen am Plauer Kanal u. an der Genthiner Kleinbahn. Grundbesitz 32.4321 ha. Zwei Häfen von 11 300 qm stellen direkte Verbindung mit dem Plauer Kanal her. Gleisanschluss an die Genthiner Kleinbahnen vermittelt den Anschluss an zwei Staatsbahnhauptlinien. Das eigene Anschlussgleis umfasst eine Gesamtlänge von 3300 m u. wird noch erweitert. Die Fabrikanl. bestehen aus dem Hauptgebäude, dem Kesselhaus, dem Kalkofengebäude u. der Schnitzeltrocknung. Anschliessend an das Hauptgebäude sind zwei Zuckerspeicher von 1680 beziehungsweise 878 am er- richtet, für 122 000 beziehungsweise 105 000 Ztr. Zucker, zwischen beiden Speichern ein Zwischenraum von 1295 am ebenfalls für Lagerzwecke angebaut, für 60 000 Ztr. Zucker. In einem an der Ostseite des südlichen Hafens errichteten Gebäude von 1506 qm Grundfläche befinden sich Arb.-Wohnräume für 180 Arbeiter u. weitere Lagerräume für 30 000 Ztr. Zucker u. Verladevorrichtung, gegenüber einem 407 am grossen Gebäude die Schmiede, Schlosserei u. Kupferschmiede. An Gebäuden sind weiter vorhanden zwei Wohnhäuser für die Direktoren, vier Beamten-Wohnhäuser mit 16 Wohnungen u. Wirt- schaftsräumen für Kantinenbetrieb, das Verwalt.-Gebäude mit zwei Wohnungen u. ver- schiedenen Zimmern für Bureaupersonal, eine Wellblechbaracke für 60 Arb., eine Scheune mit Futterspeicher, ein Stallgebäude u. ein Gebäude für Unterbring. der Spritzen, Feuer- löschgeräte u. Autos. Der für den Betrieb u. für Kochzwecke erforderl. Dampf wird durch 17 Dampfkessel von 2164 qm Heizfläche erzeugt. Sämtl. Kessel sind mit automat. Kohlen- beschickungsanlagen ausgerüstet. Für den Betrieb der Fabrik sind 11 Dampfmasch. von 1867 PS vorhanden. Die Einrichtung ermöglicht die Verarbeitung einer täglichen Hüben- menge von 36 000 Ztr. auf Verbrauchszucker. In der Raffinerie können tägl. bis zu 6000 Ztr. Rohzucker raffiniert werden. Für die Erzeug. von Elektrizität für Licht u. Kraft stehen 4 Generatoren von 2375 Amp. bei 220 Volt Spannung zur Verfügung. 4 Kräne von zus. 9000 kg Tragkraft, von denen 2 mit Greifer ausgerüstet sind, bewirken die Entladung der Roh- u. Betriebsmaterialien aus Kähnen u. Eisenbahnwagen. Zur Entladung der Rüben aus Eisenbahnwaggons dient die Rübenabspülvorricht. .Elfa? mit einer Leistungsfähigkeit bis 36 000 Ztr. in 24 Stunden. Für die Lagerung der Rüben sind Rübensilos mit Schwemm rinnen für eine Lagerung von etwa 400 000 Ztr. Rüben vorhanden. Die Reinigung der Abwässer geschieht nach dem Proskowetzschen Verfahren. Für dieses Klärverfahren sind 20 550 qm Absatzteiche u. 54 830 am Gär- u. Klärfelder eingerichtet. Ausser Erzeug. von Weisszucker u. Gewinn. von Melasse werden noch Rübensaft u. Melassefutter hergestellt. 1922 hat die Ges. die 5000 Morgen grossen Besitzungen Schönaich u. Eichenkranz mit Vorwerken vom Fürsten von Carolath-Beuthen auf 18 Jahre pachtweise übern. Ferner wurde im Sept. 1922 die Zuckerfabrik Georgendorf in Steinau a./0. auf 15 Jahre „„ Eine Interessengemeinschaft besteht mit der Zuckerfabrik Oschersleben, der Zuckerfabri Calbe a. S. u. der Zuckerfabrik Frankenstein. In der Campagne beschäftigen die Werke Genthin, Calbe u. Frankenstein rd. 800 bzw. 350 bzw. 300 Beamte u. Arbeiter. ― 88