Nahrungs- u. Genussmittel, Getreide- u. Futterhandlungen, Mühlen. 1367 Verbände: Die Ges. ist Mitglied der Magdeburg-Braunschweiger Rohzuckervereinigung. Diese hat den Zweck, den Rohzucker von 31 Fabriken auf Grund von Lohnverträgen in den der Vereinigung angeschlossenen Raffinerien auf Konsumzucker verarbeiten zu lassen u. den Absatz einheitlich zu regeln. Die Beteiligungsquoten richten sich nach den abgeliefernte Rohzuckermengen. Die für die weisse Ware erzielten Beträge werden nach Abzug der Unkosten für die Verarbeitung u. den Vertrieb gleichmässig im Verhältnis der angelieferten Rendementszentner verteilt. Ferner steht die Ges. im Vertragsverhältnis mit der Ausfuhr- vereinig. der deutschen Rübenzuckerfabriken G. m. b. H. in Berlin. Der Zweck der Ver- einigung ist die Sicherstellung des Inlandsbedarfs an Zucker unter Einschluss angemessener Rücklagen u. die planmässige Verteilung der Ausfuhr auf die rübenverarbeitenden Fabriken u. Melasseentzuckerungsanstalten des Deutschen Reichs. Statistik: Produktion 1913/14–1929/30: 256 263, 233 788, 193 400, 200 036, 212 624, 121 742, 128 582, 167 938, 156 598, 200 758, 126 700, 229.717, 213 682, 265 560, 263 422, 299 634, 319 232 Ztr.; Rübenverarbeit.: 1 434 277, 1 361 242, 1 096 991, 1 056 787, 1 111 320, 762 911, 733 817 283, 1 187 409, 798 700, 1 335 000, 1 204 410, 1 500 000, 1 550 000, 1 728 000, 1749 0 r. Kapital: RM. 20 000 000 in 17 000 Akt. zu RM. 1000 u. 6000 Akt. zu RM. 500. – Vor- kriegskapital: M. 6 500 000. Urspr. M. 2 700 000, erhöht bis 1913 auf M. 6 500 000, dann 1919–1921 auf M. 40 000 000 in 40 000 Akt. zu M. 1000 (über Kap.-Erhöh. s. Hdb. d. Dt. A.-G. 1927). Kap.-Umstell. lt. G.-V. v. 13./1. 1925 von M. 40 000 000 auf RM. 20 000 000 durch Abstempel. der Akt.-Mäntel von M. 1000 auf RM. 500. Lt. G.-V.-B. v. 8./11. 1927 Umtausch der Aktien 2:1 in Stücke zu RM. 1000 zwecks Einführung an der Berliner Börse. Grossaktionäre: Die Familien Giesecke u. Rabbethge. Anleihe von 1926: £ 400 000 = RM. 8 160 000 8 % langfristiger Kredit vom März 1926, abgeschlossen mit der Prudential Assurance Comp. Ltd. in London. Tilg.: Von 1931 ab in 15 Jahren durch jährl. Tilgungsfondszahl. zuzügl. einer Prämie, die im Jahre 1931 5 % beträgt u. sich bis 1941 jährl. um ¼ % ermässigt; verstärkte Tilg. ab 1931 zulässig mit der Prämie des betr. Jahres. Geschäftsjahr: 1./7.–30./6. Gen.-Vers.: 1930 am 11./11. Stimmrecht: Je RM. 500 A.-K. = 1 St. Gewinn-Verteilung: Mind. 5 % z. R.-F. (Grenze 25 % des A.-K.), vertragsm. Tant. an Vorst. Der A.-R. erhält (ausser einer festen Jahresvergüt., die von Jahr zu Jahr festgesetzt wird, 5 % Tant. nach 4 % Div. an das A.-K. Bilanz am 30. Juni 1930: Aktiva: Grundst. u. Inv. 11 399 088, Gebäude 2 431 000, Masch. u. Geräte 281 000, Zuckerfabrik u. Nebenbetriebe 1 749 000, Vorräte 3 608 497, Kassa 32 947, Wertp. u. Beteil. 3 579 776, Wechselbestand 3 734 763, Aussenstände 7 902 835. – Passiva: A.-K. 20 000 000, R.-F. 2 000 000, Anleihe 8 160 000. Oblig.-Einlös. 726, rückst. Div. 900, Schulden in Ifd. Rechnung 2 416 538, Gewinn 2 140 743. Sa. RM. 34 718 908. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Allgem. Unk. u. Steuern 2 120 850, Abschr.: Gebäude 39 000, Masch. u. Geräte 70 000, Zuckerfabrik mit Nebenbetrieben 103 000, Gewinn 2 140 743 (davon R.-F. 300 000, Tant. an A.-R. 61 298, Div. 1 600 000, Vortrag 179 445). – Kredit: Gewinnvortrag 163 952, Bruttogewinn der einzelnen Abteil. 4 309 642. Sa. RM. 4 473 594. Kurs: Ende 1925–1927: 70, 83, 108 %. Freiverkehr Magdeburg. 1928 Zulass. des ge- samten A.-K. an der Berliner u. Magdeburger Börse. Kurs Ende 1928–1930: In Berlin: 105, 97, 97.75 %; in Magdeburg: 102.50, 95.50, 96 %. Dividenden: 1912/13: 8 %; 1924/25–1929/30: 6, 4, 6, 6, 6, 8 %. Vorstand: Komm.-Rat Dr. e. h. Erich Rabbethge, Bergen; Dr. Oskar Rabbethge, Klein- Wanzleben; Dir. Karl Büchting, Berlin. Prokuristen: Dir. Dr. R. Huch (Sstellv. Vorst.-Mitgl.), Dir. W. Fr. Voigt (stellv. Vorst.- Mitgl.), A. Kirchner. Aufsichtsrat: (5–9) Vors. B. Lippert, Magdeburg; Stellv. Geh. Komm.-Rat Max Leeser, Hildesheim; Kontreadmiral a. D. W. Bertram, Oberamtmann Otto Rabbethge, Einbeck; Rittergutsbes. J. Klamroth, Gröningen; Bankier Dr. h. c. Jacob Goldschmidt, Komm.-Rat Dr. h. c. Paul Millington-Herrmann, Berlin; Bankdir. Leo Lehmann, Hildesheim; Rechts- anwalt Prof. Dr. Julius Lehmann, Frankf. a. M.; Domänenpächter Ernst Giesecke jun., Gross Alsleben i. Anh.; vom Betriebsrat: E. v. Angern, W. Bendert. Zahlstellen: Für Div.: Eig. Kasse; Berlin u. Magdeburg: Deutsche Bank u. Disc.-Ges.; Hildesheim: Hildesh. Bank Fil. der Deutschen Bank u. Disc.-Ges.; Berlin u. Magdeburg: armst. u. Nationalbank. „„. Aus dem Geschäftsbericht 1929/30: Die Rübenernte des Bezirkes ist eine Kleinigkeit esser gewesen als im Vorjahr, auch die Ausbeute war im Durchschnitt etwas gebessert. ie Verarbeitung in der Fabrik wurde durch Betriebsveränderungen begünstigt u. verlief glatt. Über die eigene Landwirtschaft wird berichtet, dass die Getreideernte wesentlich niedriger, die Kartoffelernte mengenmässig mittel, die Rübenernte 1–2 dz pro ha höher als im Vorjahr gewesen sei. Die Unkosten in der Landwirtschaft konnten weiter erheblich herabgedrückt werden. Im abgelaufenen Geschäftsjahr hat die Gesellschaft für die Beschlag- nahme der Tochterfirma Rabbethge & Giesecke in Winnitza eine Entschädigung vom Reichsentschädigungsamt erhalten, die den inneren Reserven zugeführt wird. ―