Nahrungs- u. Genussmittel, Getreide- u. Futterhandlungen, Mühlen. 1371 Zweck: Fabrikation u. Vertrieb von Chokoladen- u. Kakaopräparaten, Zuckerwaren aller Art, Biskuit, Früchten, Kartonnagen u. einschlägigen Artikeln sowie Verkaufs- u. sonstigen Automaten. Besitztum: Die Ges. betreibt in Köln u. Berlin eine Schokoladen-, Kakao- und Zucker- warenfabrik. Zweigstellen in Berlin, München, Bremen usw. Tochtergesellschaften in Wien, Pressburg, Kronstadt u. Budapest. Die in Köln gelegenen Fabrikgrundstücke sind in drei Blocks aufgeteilt; sie haben eine Gesamtfläche von insges. 50 217 qm. Hiervon sind 31 450 qm mit zum grössten Teile aus Eisenbeton hergestellten Fabrikgebäuden bebaut, die 85 265 qm Nutzfläche haben. Die Fabrik besitzt eigene Gleisanlagen mit An- schluss an den Kölner Rheinhafen. Die an der Chausseestr. in Berlin gelegene Fabrik umfasst 3922 qm Grundfläche. Ausserdem besitzt die Ges. 46 Häuser mit meist Arbeiter- wohnungen von insgesamt 23 930 qm an der Bonner-, Anno-, Alteburger-, Cornelius-, Dreikönigen-, Kurfürstenstrasse u. Severinswall, ein grosses Wohnhaus Ubierring, ein 345 qm grosses Geschäftshaus Hohenzollernring, Ecke Flandrischestrasse, ein im Zentrum von Köln, Ecke Ludwig- u. Brückenstrasse gelegenes Geschäftshaus, ferner an der Brühler Strasse in Köln unbebautes Terrain von insges. 18 141 qm u. in Bremen, Bornstr., ein 207 qm grosses Geschäfts- u. Wohnhaus. Die Kraftanlagen der Kölner u. Berliner Fabriken bestehen aus 5 Dampfkesseln mit insges. 894 qm Heizfläche sowie einer Kesselhochbunkeranlage mit einem Fassungsraum von 1 500 000 kg Kohle. Ausserdem sind 726 Elektromotoren mit einer Gesamtleist. von 5487 PS vorhanden. Der Strom wird von der Stadt Köln bezogen. Für die Fabrikation sind 2338 Arbeitsmaschinen mit 119 Dampf- kochkesseln u. eine Kühlanlage mit 8 Ammoniak-Kompressoren vorhanden. Die Ges. beschäftigt in ihren Betrieben in Köln u. Berlin 300 Angestellte u. ca. 3000 Arbeiter. Übernahme der Reichardt-Betriebe: Mit Wirkung v. 1./7. 1930 hat die Ges. die Geschäfts- betriebe des Reichardt-Konzerns übernommen. Fabrikation, Kundschaft, Marken-Schutz- rechte sowie Vertriebsorganisation sind unter Ausschluss der Anlagewerte an Stollwerck übergegangen. Die Herstell. der Marken der Firmen Reichardtwerk G. m. b. H., Joh. Gottl. Hauswaldt, P. W. Gaedke A.-G. erfolgt unter fachm. Oberleit. von Stollwerck, während drr Absatz durch besondere Vertriebsges. stattfindet. Die für die Finanzierung dieser Geschäfts- vergrösserung notwendigen Kapitalien, die durch erhöhte Warenvorräte, Aussenstände u. Ergänzungen des Maschinenparks bedingt waren, wurden zum grössten Teil durch einen festen, 20 Jahre laufenden, nach 5 Jahren in gleichmässigen Raten zu tilgenden, mit 7 % verzinslichen Kredit, der von der Ges. jederzeit heimgezahlt werden kann, beschafft, zum kleineren Teil durch Bereitstell. von Bankkrediten gesichert. Für die Überlassung der Ge- schäftsbetriebe, Kundschaft u. Marken hat Stollwerck an die Vorbesitzer (erstmals 1932/33), eine auf 10 Jahre laufende mässige Umsatzvergütung, ferner für dieselbe Zeit eine geringe, nach der jeweiligen Dividendenhöhe gestaffelte Abgabe vom Reingewinn zu zahlen. Im Zusammenhang mit dieser Transaktion ist die Ges. zu der Goldina-Aktiengesellschaft, Bremen-Sebaldsbrück, in enge Beziehung getreten; doch wird die selbständige Geschäfts- führung dieses Unternehmens nicht berührt. Beteiligungen: Die Ges. ist Mitglied der Interessengemeinschaft deutscher Kakao- u. Schokoladenfabriken G. m. b. H., Dresden. Die Hauptbeteilig. der Ges. sind die Gebr. Stollwerck A.-G., Pressburg, die Deutsche Automatengesellschaft Stollwerck & Co., Köln u. die Stollwerckhaus A.-G- in Köln. Der Restbetrag setzt sich aus kleineren Beteilig. an Unternehmungen, die den Zwecken der Ges. dienlich sind, zusammen. Von dem nom. Kc 2 000 000 St.-Akt. u. Ke 2 000 000 Vorz.-Akt. betragenden Aktienkapital der Gebr. Stollwerck A.-G., Pressburg, besitzt die Ges. Ke 1 800 000 St.-Akt. u. Kce 32 400 Vorz.-Akt. Die Gebr. Stollwerck A.-G. hat sich ferner mit S 480 000 an dem S 600 000 betragenden Kapital der Gebr. Stollwerck A.-G., Wien, beteiligt, die Ende 1922 unter Fort- führung der österr. offenen Handelsgesellschaft Gebr. Stollwerck, Wien, gegründet worder ist. Aus dem freigegebenen Amerika-Guthaben der Ges. sind rd. RM. 3 600 000 zu Sonder- abschreib. sowie zur Rückstell. verwendet worden. Über die in Amerika zurückgehaltenen 20 % des Guthabens – das sind rd. Doll. 420 000 – ist eine neue Abrechn. noch immer nicht erteilt worden. Die der Ges. hieraus zufliessenden Beträge werden in Form von Zertifikaten gezahlt. Von diesen ist ein Teilbetrag von Doll. 260 000 mit 5 % verzinslich, der Restbetrag unverzinslich. Dieses Guth. ist (nach Ausführ. der Verwalt. in der G.-V. v. 30./12. 1930) zur Zeit unverwertbar, steht aber auch nicht zu Buch. Die Verwalt. ist nach wie vor der Auffassung, dass in Anbetracht der gegenwärt. u. für die übersehbare Zukunft noch zu erwartenden schwierigen Zeitverhältnisse u. der dadurch bedingten Erhöh. der Geschäftsrisiken es erforderlich ist, dass dem Unternehmen die aus der Rückerstattung des Amerika-Guthabens noch verbliebenen stillen Reserven erhalten werden. Kapital: RM. 16 456 000 in 54 000 St.-Akt. zu RM. 300 u. 2500 St.-Akt. zu RM. 100, sowie 3000 Vorz.-Akt. zu RM. 2. Die Vorz.-Akt. haben ein Vorrecht auf 6 % (Max.) Vorz.-Div. Bei event. Liqu. vorerst Vorz.-Akt. 125 %, dann St.-Akt. 250 %, Rest gleichmässig an beide. „ Vorkriegskapital: M. 16 000 000. Urspr. A.-K. M. 14 000 000. 1907 Erhöh. um M. 2 000 000; dann erhöht von 1921–1923 aauf M. 50 000 000 in 47 000 St.-Akt. u. 3000 Vorz.-Akt. zu M. 1000 (über Kapitalsbeweg. 8. Hdb. d. Dt. A.-G. Jahrg. 1927). Dann Kap.-Umstell. lt. G.-V. v. 29./1. 1925 von M. 50 000 000 auf RM. 16 456 000 derart, dass die St.-Akt. zu bisher M. 1000 in je eine solche zu RM. 300 d. RM. 50 umgewertet wurden, während der Nennwert der Vorz.-Akt. von bisher M. 1000