1538 Verschiedene Gesellschaften, neueste Gründungen, Nachträge. Zschernitz eine Dampfziegelei mit überbautem Doppelringofen, massiven Maschinen-, Pressen-, Kesselhäusern, mehreren Trockengebäuden aus Holz sowie einigen kleineren Angestellten- u. Arbeiterwohnhäusern, ferner drei alten Gutsgehöften. Das dazugehörige Land umfasst 466 780 qm und enthält Ton- und Lehmlager für längeren Bedarf. Das Werk ist für eine Jahresproduktion von 14 000 000 Mauer- u. Grundbausteinen eingerichtet u. mit reichlichem Inventar aller Art, insbes. mit einer Dampfmaschine von 300 PS aus- gestattet. Landwirtschaft dient als Nebenbetrieb. Die Ges. besitzt ferner in Dresden- Coschütz Grundbesitz in Grösse von rund 230 480 qm mit gutem, zur Erzeugung von Mauer- u. Dachsteinen geeignetem Lehmboden. Entwicklung: Über Verkäufe von Grundbesitz bis zum J. 1925 s. die früh. Jahrgänge des Hdb. d. Dt. A.-G. 1926 Verkauf von 2 Baustellen für geschlossene Bauweise von 7110 qm Fläche u. 3460 qm für Tongewinnung nicht benötigtes Land in Flur Zschertnitz, ferner Ankauf von 2 Baustellen geschlossener Bauweise von 1020 qm in Dresden-Striesen u. von 57 000 qm der Tongrube benachbarten Landes. 1927 Verkauf von 14 Baustellen geschlossener Bauweise von 9560 qm Fläche in Dresden-Johannstadt u. von 4870 qm in Flur Zschertnitz, in der zur Arrondierung des Besitzes 740 qm u. in Dresden-Striesen 5 Baustellen von 2520 qm Grösse angekauft wurden. 1928 wurden ein Flurstück im Stadtteil Striesen, 12 310 qm für geschlossen Bauweise u. 4710 qm Strassenland umfassend, ferner ein Villenplatz von 900 qm veräussert. 1929 wurden verkauft rd. 50 000 qm von dem für Ziegeleizwecke nicht verwendbaren Teil des Zschertnitzer Besitzes an den Fiskus zur Errichtung eines Spiel- platzes sowie 720 qm als Einfamilien-Bauplatz; zur Aufschliessung öffentlicher Verkehrs- räume u. Wegeverbreiterung wurden bereitgestellt u. unentgeltlich abgetreten 11 640 qm. 1930 traten im Grundbesitzbestand keine Veränderungen ein. Kapital: RM. 1 806 000 in 1500 St.-Akt. zu RM. 1000, 3000 St.-Akt. zu RM. 100 u. 60 Vorz.- Aktien zu RM. 100. – Vorkriegskapital: M. 5 956 000. Urspr. M. 3 000 000. Über die Umwandl., die das A.-K. im Laufe der Zeit erlitten hat, s. Hdb. d. Dt. A.-G. Jahrg. 1900/1901 u. 1920/1921. Von 1921 bis 1923 erhöht auf M. 12 600 000 in 6050 St.-Akt. zu M. 300 u. 10 185 St.- u. 600 Vorz.-Akt. zu M. 1000 (über diese Kapitals- beweg. s. Hdb. d. Dt. A.-G. Jahrg. 1927). Lt. G.-V. v. 4./12. 1924 ist das A.-K. von M. 12 600 000 auf RM. 1 806 000 in folg. Weise umgestellt worden: St.-Akt. im Verh. 100: 15 in 10 185 Akt. zu RM. 150, 6050 Akt. zu RM. 40 u. 605 Akt. zu RM. 50. Vorz.-Akt. im Verh. 100: 1 in 600 Vorz.-Akt. zu RM. 10. Lt. Bek. v. Juni 1929 wurden die Aktien zu RM. 10, 40, 50 u. 150 in solche zu RM. 100 u. 1000 umgetauscht. Grossaktionäre: Dresdner Bank. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: 1931 am 8./4. Stimmrecht: Je RM. 10 St.-Akt.-Kap. = 1 St., 1 Vorz.-Akt. = 15 St. u. 180 St. in best. Fällen. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F. bes. Abschr. u. Rückl., bis 10 % Tant. an Vorst. u. Beamte, 7 % Div. an Vorz.-Akt. (sowie ¼ % für jedes volle Proz., das die St.-Akt. über 12 % erhalten), dann 4 % Div. an St.-Akt., 10 % Tant. an A.-R. (ausser einer festen Vergüt. von insgesamt RM. 6000), Rest weitere Div. an St.- bzw. Vorz.-Akt. Bilanz am 31. Dez. 1930: Aktiva: Grundstücke: Unbebautes Land 458 233, Haus- grundst. 25 000, Ziegelei Zschertnitz 1 344 552, Mobil. 1, Hyp.-Forder. 275 566, Bestände u. Vorräte 90 323, Wertp. 7903, Kassa 6843, Schuldner 26 863, Verlust 52 221. – Passiva: A.-K. 1 806 000, R.-F. 180 957, Wohlf.-Rückl. 20 000, verschied. Posten zur Abrechn. im neuen Jahre 10 061, unerhobene Gewinnanteile 434, Hyp.-Schulden 185 000, Gläubiger 85 055. Sa. RM. 2 287 508. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Steuern 52 657, Gehälter 33 840, sonst. Unk. 24 922, Abschr. auf Anlagen 4218, do. auf zweifelh. Forder. 1257, Betriebsverlust aus Ziegelwerk u. Tiegelfabrik 35 251. – Kredit: Vortrag 9549, Gewinn aus: Veräusserung von Grund- stücken 65 153, do. Zs. 9800, do. Pachten u. Mieten 15 420, Verlust 52 221. Sa. RM. 152 146. Kurs: In Dresden: Ende 1913: 122 %; Ende 1925–1930: 38, 103, 97, 74, 55, 27 %. In Berlin: Ende 1913: 122 %; Ende 1925–1930: 36.75, 101, 98, 70, 54, 27 %. Die früheren St.-Prior.-Akt. notierten bis 1921 ebenfalls in Dresden. Dividenden: St.-Akt. 1913: 5 %; 1924–1930: 4, 5, 5, 5, 5, 5, 0 %. Vorz.-Akt. 1925 bis 1929: Je 7 %; 1930: 0 %. Direktion: Dr. jur. A. A. Wara, Wilh. Hammer. Aufsichtsrat: (5–9) Vors. Bank-Dir. Konsul M. Reimer, Stellv. Bank-Dir. Dr. V. von Klemperer, Kaufm. Fritz Heller, Bankier Hans Mattersdorff, Oberjustizrat Dr. Felix Popper, Bank-Dir. Armin Loos, Fabrikdir. Fritz Thiele, Geh. Justizrat Dr. Felix Bondi, Dresden; vom Betriebsrat: G. Wolf, R. Rähder. Zahlstellen: Eigene Kasse; Berlin u. Dresden: Dresdner Bank. Aus dem Geschäftsbericht 1930: Verkäufe von Grundstücken haben wir im vergangenen Jahre nicht abgeschlossen; angebahnte Verhandlungen führten zu keinem Ergebnis, weil die Käufer nur Schleuderpreise anlegen wollten. Der im Gewinn- u. Verlust-Konto ein- gestellte Gewinn aus Grundstücksveräusserungen entstammt Geschäften früherer Jahre, der nach Fortfall der Rückstellungsursache zur Abrechnung reif geworden ist. Zufolge der darniederliegenden Bautätigkeit hielt sich auch der Bedarf an Ziegeleierzeugnissen in engen Grenzen. Der Betrieb sämtlicher Ziegeleien war stark eingeschränkt. In rascher Folge abgleitende Verkaufspreise brachten Betriebsverluste, weil die Gestehungskosten, besonders die Löhne, in so schnellem Ausmasse nicht entsprechend gesenkt werden konnten. ――