Verschiedene Gesellschaften, neueste Gründungen, Nachträge. 1553 IL-XXI nebst den dazugehörigen Fabrikanlagen u. sonst. Zubehör; b) Gewinnung u. Ver- wertung von Bergbau-Erzeugn. u. daraus hergestellten Fabrikaten für Handel u. Verbrauch, einschl. Nutzbarmachung darauf bezügl. Patente; c) Erwerb, Pachtung, Errichtung u. Aus- beutung von Gruben u. Anlagen, welche zur Erreichung des zu b) gedachten Zweckes dienen sowie Beteilig. an and. Unternehm., deren Geschäftsbetrieb mit dem vorgedachten Zwecke in Verbindung steht. Die Ges. beschäftigte Mitte 1929 etwa 200 Angestellte u. 2000 Arbeiter. Entwicklung: Die G.-V. v. 29./1. 1918 beschloss die Übernahme der A.-G. Kaliwerke Hattorf in Philippsthal (einschliesslich der Gewerkschaft Heimboldshausen u. Ransbach). Lt. G.-V.-B. v. 29./3. 1922 Zusammenschluss mit den Konzernen Salzdetfurth u. Westeregeln zu einem neuen Grosskonzern. Ferner fand durch Beschluss der G.-V. v. 16./6. 1922 die, Genehmigung des Vertrags statt, durch welchen das gesamte Vermögen der „Vereinigte Chemische Fabriken zu Leopoldshall A.-G.' als Ganzes mit Wirkung v. 1./7. 1921 ab über- nommen wird. Die Kaliwerke Aschersleben gewährten den Aktionären der , Vereinigte Chemische Fabriken zu Leopoldshall'' auf M. 600 Aktien der „Vereinigte Chemische Fabriken“ M. 1000 Aktien der Kaliwerke Aschersleben. Konzerngesellschaften: Im Wege gegenseit. Beteil. haben die Kaliwerke Aschersleben mit der Consolidirte Alkaliwerke A.-G. in Westeregeln u. der Kaliwerke Salzdetfurth A.-G. einen Grosskonzern gebildet, der nahezu ein Viertel von der Gesamtbeteiligung am Absatz des Kalisyndikats umfasst. Die Beteiligung untereinander ermöglicht eine zweckentsprechende Verteilung der Arbeit u. rentablen Austausch der den einzelnen Werken zustehenden Quoten. Die Einheitlichkeit in der Leitung des Gesamtkonzerns ist dadurch gewährleistet, dass die Generaldirektoren von Salzdetfurth u. Westeregeln gleichzeitig Generaldirektoren der Kaliwerke Aschersleben sind. Besitztum: Der Gesamtfeldesbesitz der Kaliwerke Aschersleben an verliehenem Berg- werkseigentum beträgt rund 56 693 400 qm. Er umfasst die Bergwerke: Zornitz mit rund 7 416 800 qm, Gr. Schierstedt mit rund 6 518 700 qm, Askania mit rund 10 805 700 qm, Winningen mit rund 8 498 700 qm, Schmidtmann XXII mit rund 800 700 qm, Schmidt- mann XXIII mit rund 400 300 qm, Schmidtmann XXIV mit rund 1 357 200 qm, Schmidt- mann XXV mit rund 1 418 000 qm, Schmidtmann XXVI, nördlich mit rund 1 000 100 qm, Schmidtmann XXVI, südlich mit rund 3 319 800 qm, Dreileben I mit rund 2 189 000 dm, Drei- leben II mit rund 2 188 900 qm, Hattorf Vmit rund 2 189 000 qm, Philippsthal I mit rund 2 189 000 qm, Philippsthal IV mit rund 2 185 000 qm, Röhrigshof I mit rund 2 188 100 qm, Röhrigshof IIa mit rund 1 533 600 aqm, Röhrigshof IIIa mit rund 481 300 qm, Heimbolds- hausen IITa mit rund 13 500 qm. – Der Gesamtgrundbesitz beträgt 3 283 407 qm. Davon liegen in den Gemarkungen Aschersleben u. Gross Schierstedt 2 484 900 qm, in den Ge- markungen Philippsthal, Röhrigshof, Harnrode (Kreis Hersfeld) u. Vacha 540 100 qm, in der Gemeinde Leopoldshall 258 300 qm. An Betriebsanlagen sind folgende vorhanden: A. Ascherslebener Anlagen: Die Förderanlagen: Schacht IV (Zornitz), Schacht V (Gross-Schierstedt), Schacht VI (Askania) u. Schacht VII (Winningen), welche mit aus- gedehnten Fabrikanlagen zur Verarbeitung der in den Schächten gewonnenen Rohsalze auf Chlorkalium, Sulfat, Düngesalze, Brom u. andere chemische Produkte ausgestattet u. mit leistungsfähigen mechanischen Löseapparaten, Deck- u. Trockeneinrichtungen sowie mit Transport- u. Verladevorrichtungen versehen sind. Für die Lagerung der Fabrikate sind ausreichende Speicherräume vorhanden. Die Fabriken sind in der Lage, jährlich rd. 1 000 000 dz Fertigfabrikate herzustellen. Nach der bestehenden Endlaugenkonzession dürfen in den Fabriken werktäglich 25 000 dz Carnallit verarbeitet werden. Zur Abführung der Fabrikabwässer nach der Bode sind zwei eiserne Muffenrohrleitungen von 400 u. 250 mm Durchmesser u. je 24.5 km Länge vorhanden. Bei den Fabriken befinden sich eine grössere Zentralwerkstatt, das Verwaltungsgebäude u. Laboratorien. Ausserdem sind 71 Beamten- u. Arbeiterwohnungen vorhanden. Zur Versorgung der gesamten Schacht- u. Fabrikanlagen mit elektrischem Kraft- u. Lichtstrom ist eine eigene elektrische Zentrale errichtet, in welcher je ein Turbogenerator für 1000, für 1600 u. 2800 kW Leistung im Betriebe ist. Der Abdampf aus den Turbinen findet Ausnutzung zu Löse- u. Verdampfzwecken in den Fabriken. Als Reserve für die eigene elektrische Zentrale besteht ein Anschluss an das Hochspannungsnetz der Überlandzentrale Anhalt. Die Feuerkohle wird von der Con- solidirten Braunkohlengrube Georg in Königsaue bei Aschersleben bezogen, an der die Kaliwerke Aschersleben mit mehr als der Hälfte aller Kuxe (Anteilscheine) beteiligt sind. B. Schachtanlagen Hattorf: Die Anlage ist mit einer für eine tägliche Ver- arbeitung von 30 000 dz Rohsalz eingerichteten modernen Chlorkalium- u. Sulfatfabrik aus- gestattet. Ausserdem sind 13 Beamten- u. 29 Arbeiterwohnhäuser mit 173 Wohnungen auf den der Ges. gehörenden Grundstücken errichtet. Für Kraft- u. Lichtzwecke ist eine elektrische Zentrale mit Dampfkraft von rd. 7000 k W Leistung u. drei elektrische Zentralen Wasserkraft in Vacha, Philippsthal u. Harnrode mit 1100 kW Gesamtleistung vor- handen. C. Leopoldshaller Anlagen: Die Vereinigten Chem. Fabriken zu Leopoldshall, Zweigstelle der Kaliwerke Aschersleben, sind mit Anlagen zur Erzeugung von chemischen Nebenprodukten der Kaliindustrie u. anderen chemischen Produkten ausgestattet. Handbuch der Deutschen Aktien-Gesellschaften. 1931. 98