1564 Verschiedene Gesellschaften, neueste Gründungen, Nachträge. Korff, Bremen; Gen.-Dir. Dr. M. Neumark, Herrenwyk; Dir. P. Schmidt-Branden, Berlin; Bankier J. Fr. Schröder, Bremen; vom Betriebsrat: W. Ebert, W. Heumann, Bremen. Zahlstellen: Bremen: Darmstädter u. Nationalbank, Bankhaus J. F. Schröder K. a. A.; Berlin: Darmst. u. Nationalbank; Essen: Fried. Krupp A.-G. Bankabteilg., Simon Hirschland. Braunschweigische Kohlen-Bergwerke in Helmstedt. Gegründet: 26./1. 1873. Zweck: Bergbaubetrieb, Veräusserung von Bergwerksprodukten, Herstellung u. Vertrieb von Fabrikaten aus solchen. Besitztum: Die Ges. besitzt die früher braunschw.- fiskalischen Braunkohlen- gruben „Prinz Wilhelm', „Trendelbusch' und „Treue“. Später wurde zur Abrundung die Grube Anna, Alwine, Elsbeth in Grösse von 1 580 000 qam gekauft. 1895 erfolgte die Mutung von 2 neuen Kohlenfeldern „Joseph“ und „Otto“ in Grösse von 2 280 000 qm, 1896 wurden zwei weitere Kohlenfelder „Glück auf“' u. „Friedrich“ (3 638 000 qm) u. 1924 die Kohlen- felder „Paula“, „Andreas“, „Heinrich“ u. „Braunschweig“ (5 594 896 qm) erworben. Die Berg- werke umfassen gegenwärtig Kohlenfelder im Umfange von ca. 8425 ha. Die Ges. hat eigenen Grundbesitz mit Häusern in Helmstedt, Schöningen, Alversdorf, Büddenstedt u. Runstedt. Gruben: Treue b. Offleben, Trendelbusch b. Büddenstedt. Anzahl der Brikett- fabriken 3. Ziegeleibetrieb. Ausserdem betreibt die Ges. als Pächterin die Gruben- und Brikettfabrikbetriebe der Harbker Kohlenwerke Helmstedt u. der Norddeutschen Braunkohlen- werke Helmstedt. Anzahl der Brikettpressen 50. Auf der Grube Treue befindet sich eine elektr. Zentrale von 11 500 kW Leistungsfähigkeit. Diese Zentrale versorgt sämtl. Gruben- u. Aufbereitungsbetriebe der Ges. mit Licht u. Kraft. Ferner betreibt die Ges. das Kraftwerk Harbke mit einer Leistungsfähigkeit von 35 500 kW. Beide Kraftwerke können einander notfalls aushelfen. Aus diesem Kraftwerk wird elektrische Arbeit in das Netz des Elektrizitätswerks Sachsen-Anhalt und in dasjenige der Überland-Zentrale Helmstedt, einer Tochtergesellschaft der Braunschweigischen Kohlen-Bergwerke, abgegeben. Das planmässige Vorgehen der Ges. auf Zusammenfassung der zahlreichen u. zer- streut liegenden Förderanlagen des Konzerns erreichte im Geschäftsjahr 1925 mit der Stillegung der beiden letzten Tiefbaubetriebe „Gewerkschaft Vereinigte Marie Louise“ bei Oschersleben u. der Tiefbaugrube Prinz Wilhelm Südschacht bei Wolsdorf ihren Abschluss. Es wurde hierdurch erreicht, dass nunmehr die normale Förderung des Konzerns aus 2 modernen Tagebauen gedeckt wird, während ein Dritter für die Zuckerkampagne als Zusatzförderung zur Verfügung steht. Beteiligungen: Mit der Überland-Zentrale Helmstedt, Akt.-Ges. hatten die Braunschw. Kohlen-Bergwerks langfristige Elektrizitätslieferungs- u. Konz.-Verträge, bei welchen die Zu- leitung des Stromes in zwei von einander unabhäng. Zuleitungen, die eine von der Zentrale der Überland-Zentrale Helmstedt, die andere von der Zentrale der Grube Treue erfolgen musste. Hieraus ergab sich die Zweckmässigkeit einer einheitlichen Verwaltung beider Betriebe. Die Ges. erwarb aus diesem Grunde das gesamte A.-K. der Überland-Zentrale Helmstedt. Die Überland-Zentrale Helmstedt besitzt die sämtl. Kuxe der Gew. Consol. Suder'sche Braun- kohlen-Bergwerke in Helmstedt. Die Ges. besitzt ferner das gesamte A.-K. der Harbker Kohlenwerke. Die letzteren haben sämtliche Aktien der Nordd. Braunk.-Werke im Besitz. Die Ges. besitzt sämtliche Kuxe der mit der Grube Treue markscheidenden Gew. des konsol. Braunkohlenbergwerks Victoria bei Hötensleben. Der Gruben-. Brikettfabrik- u. Ziegelei-Betrieb der Gew. ist stillgelegt. Im Besitz der Gew. befinden sich sämtliche Kuxe der Gew. Kauzleben bei Ottleben- – Ferner besitzt die Ges. sämtliche Kuxe der Gew. Vereinigte Marie-Louise, Neindorf bei Oschersleben, deren Grubenbetrieb 1925 stillgelegt wurde; durch Aktienbesitz ist die Ges. mit ihren Konzernwerken an der „Kohle“-A.-G., Magdeburg, interessiert. Im März 1923 gründete die Ges. mit der Mehrzahl der im Braun- kohlenindustrieverein zus. geschlossenen Werke den , Feuerschadenverband Barbara G. m. b. H., Halle“ unter Gewährung eines entsprechenden Versicherungsanteils an die bisherigen Feuer- versicher.-Ges. – 1928 Erwerb der Mehrheit der Kuxe der Gew. Jacobsgrube in Stassfurt, Betrieb Anfang Mai 1930 wegen Absatzschwierigkeiten bis auf weiteres stillgelegt wurde. Verbände: Die Ges. gehört dem Mitteldeutschen Braunkohlensyndikat G. m. b. H. in Leipzig u. der Magdeb. Braunkohlen- u. Brikett-Verkaufsvereinigung G. m. b. H., Magdeburg, an. Statistik: 1924 1925 1926 1927 1928 1929 1930 Kohlenförderung . . (3 113511 3 480 406 3 441 933 3 537 463 4 036 895 4 297 199 3 292 812 Kohlenabsatz. . . . 1 207 557 1 405 944 1 320 902 1 369 563 1 530 010 1 729 647 1 487 569 Brikettproduktion . . t 710 816 738 407 769 715 864 372 1 007 222 1 020 129 687 093 Brikettabsatz. t 721 687 738 648 765 999 868 193 977 456 1 018 854 682 788 (einschl. Harbker Kohlenwerke u. Nordd. Braunkohlenwerke u. ab 1929 einschl. Jakobsgrube). Stromerzeugung 1925–1930: 105 034 821, 112 936 797, 118 486 493, 141 558 537, 152 075 163, 159 999 292 kWh; Stromabgabe: 67 233 621, 72 100 291, 78 433 367, 98 321 238, 98 515 595, 108 836 358 kWh. — Insgesamt Zahl der Angestellten u. Arbeiter Ende 1925–1930: 3174, 3036, 2886, 2990, 3375, ?. Kapital: RM. 12 750 000 in 42 500 St.-Akt. bzw. St.-Prior.-Akt. zu RM. 300 (seit 1./1. 1913 sämtl. gleichberechtigt). – Vorkriegskapital: M. 6 250 000. ―