Verschiedene Gesellschaften, neueste Gründungen, Nachträge. 1571 In dem Grubenfelde sind zwei Kalisalzlagerstätten aufgeschlossen worden, eine jüngere Lagerstätte in einer Teufe von 625–866 m, deren obere Partie aus reinen sylvinischen Salzen mit einem mittleren Gehalt von 25 % K:0 u. deren untere Partie aus reinem weissen Carnallit mit einem mittleren Gehalt von 15 % K20 besteht, sowie einer älteren darunter- liegenden Lagerstätte, welche in der Hauptsache normalen Carnallit mit einem Gehalt von 10 % K:0 u. Hartsalz mit einem solchen von 15 % K:0 aufweist. Zurzeit wird nur die jüngere Lagerstätte abgebaut. – Auf den Werksanlagen unmittelbar am Bahnhof Bad Balzdetfurth werden die geförderten Rohsalze, aus hochprozent. Sylviniten u. Carnalliten bestehend, entweder in der für alle drei Schachtanlagen gemeinsamen Chlorkaliumfabrik verarbeitet oder in der gemeinsamen Rohsalzmühle für den Versand fertig gemacht. Umfang- reiche Speicher- u. Verladeeinricht. sorgen für einen geregelten Betrieb in Zeiten starken Versandes. – Zur Versorg. der gesamten Schacht- u. Fabrikanl. mit elektr. Licht- u. Kraft- strom ist eine eigene elektrische Zentrale von etwa 4000 kW Leistung errichtet. Der Ab- dampf der Turbinen wird in der Chlorkaliumfabrik zu Lösezwecken ausgenutzt. Die Chlorkaliumfabrik stellt hochprozent. Chlorkalium, Kalidüngesalz u. als Neben- produkte Brom u. Chlormagnesium her. Sie ist mit neuzeitlichen Einrichtungen zur Ver- arbeitung des Rohsalzes, sowie mit Transport- u. Verladevorrichtungen versehen. Für die Lagerung der Fabrikate sind ausreichende Vorratsspeicher vorhanden. Die Ges. besitzt das Recht zur Ableitung der aus einer täglichen Verarbeit. von 9000 dz Carnallit entfallenden Endlaugen in die Innerste. Es ist beantragt, die Ableitungsgenehmigung soweit zu erhöhen, dass 13 500 dz Carnallit verarbeitet werden können. – Eine gut eingerichtete Zentralwerk- statt sorgt für die Instandhaltung der umfangreichen Apparatur. Auf dem Gelände der Tagesanlagen am Bahnhof Bad Salzdetfurth befinden sich noch das Verwaltungsgebäude, eine Aufbereitungsstation für Betriebswasser u. das Laboratorium, während die 33 Beamtenwohnungen u. eine Arbeiterkolonie von insgesamt 80 Wohnungen in der Nähe der Werksanlagen errichtet sind. – Beschäftigt werden etwa 52 Angestellte u. 400 Arbeiter. Beteiligungen: Die Kaliwerke Salzdetfurth besitzen sämtl. Kuxe der 1000teilig. Gewerk- schaft Lichtenberg zu Braunschweig u. der 100teilig. Gewerkschaft Süllberg zu Braunschweig. Ferner besitzt die Kaliwerke Salzdetfurth A.-G. die Majorität bei den Kaliwerken Aschersleben (A.-K. RM. 22 324 000), bei den Consolidirten Alkaliwerken Westeregeln (A.-K. RM. 22 200 000) u. an der 1500teiligen Gewerkschaft Braunschweig-Lüneburg zu Grasleben, Kreis Helmstedt. Die Gewerkschaft Braunschweig-Lüneburg verfügt über etwa 52 verliehene braunschweigische Grubenfelder im Kreise Helmstedt, Freistaat Braunschweig, in denen Carnallite, Sylvinite u. Hartsalze in einer Teufe von 420–750 m erschlossen sind. Es sind 2 Schachtanlagen (Grasleben mit einer Teufe von 600 m u. Heidwinkel mit einer Teufe von 670 m) in Betrieb, die durch eine Drahtseil- sowie Schmalspurbahn miteinander verbunden sind. Als Kaliwerk ist indessen die Gewerkschaft Braunschweig-Lüneburg auf Grund des §883a ff. des Kaliwirtschaftsgesetzes bis Ende 1953 stillgelegt. Es wird nur die Förderung u. Aufbereitung von Steinsalz betrieben, während die Quoten in Kalisalzen auf die Kali- werke Salzdetfurth Aktiengesellschaft zur Lieferung übertragen sind (Ausbeute 1930: RM. 300 je Kux). Die Gewerkschaft Lichtenberg besitzt eine rd. 17 638 000 qm grosse Kaligerecht- same von 9.5 km streichender Länge, nämlich die Salzbergwerke „Frieda, „Bismarck“ u. „Donnersmarck“ braunschweigischen Bergrechts in den Gemarkungen Lichtenberg, Oster- linde u. Westerlinde, Kreis Wolfenbüttel im Freistaat Braunschweig, sodann auf Abbau- verträgen mit den Grundeigentümern beruhende Gerechtsame in den Gemeinden Grasdorf, Luttrum u. Wartjenstedt, Kreis Marienburg in der Provinz Hannover. Aufgeschlossen ist das Feld durch acht Tiefbohrungen, welche Sylvinite, Hartsalze u. Carnallite in einer Teufe von etwa 595 bis 665 m erschlossen haben. Die Gewerkschaft Süllberg verfügt über ein verliehenes, in der braunschweigischen Gemarkung Oestrum belegenes Steinsalzbergwerk, welches keilartig in die Salzdetfurther Gerechtsame hineinragt. Eine Tiefbohrung erschloss Carnallite in grosser Mächtigkeit sowie Sylvinite in einer Teufe von 1282 bis 1317 m. Beteiligungen an Syndikaten u. Konventionen: Die Kaliwerke Salzdetfurth A.-G. ge- hört folgenden Syndikaten bzw. Konventionen an: I. Deutsches Kalisyndikat G. m. b. H., Berlin. An dem Gesamtabsatz des Jahres 1930 waren 229 Kaliwerke beteiligt, von denen 50 Werke im Betriebe gewesen sind. Die gesetzliche Beteiligungsziffer am Kaliabsatz der Werke der Gruppe Salzdetfurth betrug für 1930: Salzdetfüurtbh ....... 6.3382 Tausendstel vom Absatz aller Werke 3 .. 6.7909 15 „ 7 5 6 5 III[I[I[..% . 0 5 „ „ „ Braunschw.-Lüneburg, Schacht Grasleben 4.0293 7 = * 3 „ „ „ *„ Heidwinkel . 3.5313 * 7 5„ 5„ „ Haflesehe Salkzwerlke . 75577 9 „ 3 „ Gewerkschaft Saale . 3.0333 5 „ „ insges. 33.0040 70 „ 7 7 7 99*