1580 Verschiedene Gesellschaften, neueste Gründungen, Nachträge. Braunkohlenwerke Leonhard Akt.-Ges. in Zipsendorf, Kreis Zeitz. (Börsenname: Leonhard Braunkohlen.) Gegründet: 11./2. 1907 mit Wirkung ab 1./7. 1906; eingetr. 14./6. 1907 in Zeitz. Gründung S. Hdb. d. Dt. A.-G. Jahrg. 1913/14. Sitz bis 3./10. 1912 in Wuitz. – Die Ges. gehört zum Ignaz-Petschek-Konzern. Zweck: Erwerb u. Betrieb von Braunkohlenbergwerkenu. Brikettfabriken, insond. der Braun- kohlenwerke Leonhard I zu Wuitz, Leonhard II zu Spora u. Fürst Bismarck zu Zipsendorf. Besitztum: Der Bergwerksbesitz besteht aus den im Meuselwitzer Kohlenrevier beleg. Werksanl. Leonhard I bei Wuitz, Leonhard II bei Spora u. Fürst Bismarck bei Zipsendorf, sämtl. an die Staatsbahnlinie Altenburg–Zeitz u. die Nebenbahnlinie Gera– Wuitz an- geschlossen. Die drei Werke liegen räumlich mehrere Kilometer voneinander entfernt u. haben je in sich geschlossene Kohlenfelder zu eigen. Diese umfassen eine Fläche von zus. rund 662 ha, worunter rund 259 ha Eigentumsfelder, u. sind mit rund 141 ha seither zum Abbau gelangt. Das Flöz hat in den drei Grubenfeldern eine durchschnittl. Mächtig- keit von 13.6 bzw. 12.6 bzw. 15.5 m, ist nahezu horizontal gelagert u. bietet weit über. wiegend die Möglichkeit zur Anwendung des Tagebaubetriebes. Es wird nach den heutigen Betriebsdispositionen lediglich auf Grube Fürsf Bismarck abgebaut u. die Kohlenverteil. von hier auf die Brikettfabriken mittels Grossraumförder. durchgeführt. Auf allen drei Werksanlagen sind Brikettfabriken vorhanden, die zus. eine jährl. Leistungsfähigkeit von ca. 660 000 t besitzen. Die Lieferungsmöglichkeit für Rohkohle ist praktisch unbegrenzt. Statistik: 1925 1926 1927 1928 1929 1930 Kohlenförderung. . t 1 760 366 1 710 000 1 949 370 2 093 440 2 324 975 1 375 950 Briketterzeugnng. . t 604 468 580 000 645 573 718 478 814 704 479 027 Ziegelerzeugung Stück 2 763 900 1 462 200 2 800 000 2 500 000 7 83 Beteiligungen: Die Ges. ist Betriebspächterin der Bergwerksanlagen der engbenachbarten Braunkohlen A.-G. Vereinsglück in Meuselwitz, deren gesamtes A.-K. die Gesellschaft im Besitz hat. Der Kohlenfelderbesitz von Vereinsglück umfasst einschl. 65 ha Eigentums- felder eine Fläche von 419 ha, von denen bislang 43 ha abgebaut sind. Das Gesamtfeld zerfällt in die Grubenfelder Vereinsglück I, II, III u. Sedan. Eine Dampfziegelei in Spora erzeugt jährlich bis zu 3 000 000 Mauersteine. Verbände: Die Braunkohlenwerke Leonhard A.-G. gehört für sich selbst u. als Betriebs- pächter für Vereinsglück dem Mitteld. Braunkohlen-Syndikat G. m. b. H. in Leipzig an. Ihre Beteil.-Ziffer ist festgesetzt auf 321 000 t Kohle, 725 000 t Briketts. Kapital: RM. 8 000 000 in 40 000 Akt. zu RM. 200. – Vorkriegskapftal: M. 8 000 000. Urspr. M. 1 500 000. Erhöhung 1909 um M. 300 000, 1912 um M. 6 200 000, 1921 um M. 16 000 000 in 16 000 Akt. zu M. 1000. Weiter erhöht lt. G.-V. v. 21./12. 1922 um M. 16 000 000 in 16 000 Inh.-Akt. zu M. 1000, übern. zu 142.5 % von einem Konsort. (Mitteldeutsche Creditbank), davon angeb. den Aktion. M. 12 000 000 bis 30./12. 1922 zu 150 % (1: 1). Umstell. des A.-K. lt. G.-V. v. 8./4. 1925 von M. 40 Mill. auf RM. 8 000 000 durch Herabsetz. des Akt.-Nennwerts von M. 1000 auf RM. 200. Hypoth.-Anleihen: I. M. 1 000 000 in 4½ % Teilschuldverschreib. von 1907. Kurs in Berlin Ende 1926–1930: 81, 90, 92, 90.50, 97.75 %. Notiz in Dresden eingestellt. II. M. 2 000 000 in 4½ % Teilschuldverschreib. von 1912. Kurs wie bei Anl. I. – Notiz in Frankf. a. M. u. Dresden eingestellt. Beide vorsteh. Anleihen (von 1907 u. 1912) sind gekünd. zum 1./7. 1924. Die Ges. erbot sich bis Ende Februar zum Rückkauf zu GM. 29.40 pro M. 1000 Schuldverschr. Dieses An- gebot ist durch Inkrafttreten der 3. Steuernotverordnung erloschen. Nach der Steuernot- verordn. sind die Teilschuldverschr. auf 15 % des Goldmarkbetrages aufzuwerten, mithin auf RM. 150 bzw. RM. 75. Für die Genussrechte der Altbesitzer werden besondere Genuss- rechtsurkunden ausgegeben. Die ausgelosten Teilschuldverschr. haben mit dem aufgewert. Betrag am 1./1. 1932 zur Rückzahl. zu gelangen. Der Aufwertungsbetrag ist bis zum 31./12. 1924 unverzinslich u. vom 1./1. 1925 ab mit 2 % steigend um jährlich 1 % bis auf insgesamt 5 % zu verzinsen. In Umlauf Ende 1930 von Anleihe I u. II: RM. 218 100. III. M. 2 500 000 in 4½ % Oblig. v. 1919; sämtliche noch in Umlauf befindl. Stücke sind zur Rückzahl. zum 1./10. 1926 gekündigt. Ablös.-Betrag einschl. Zs. = RM. 6.54 für je M. 1000. Barablös. der Altbesitz-Genussrechte mit RM. 4.15. In Umlauf Ende 1930 von Anleihe III: RM. 476. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: 1931 am 11./4. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F. (Gr. 0 des A.-K.), event. Sonderrückl. nach G.-V.-B., bis 4 % Div., vom Übrigen 10 % Tant.; Rest weitere Div. bezw. nach G.-V.-B. Ausser der Tant. erhält jedes Mitgl. des A.-R. eine feste Vergüt. von RM. 2000, der Vors. d. Dopp. Bilanz am 31. Dez. 1930: Aktiva: Grundst. u. Kohlenabbaugerechtigkeiten 1 677 800, Abraumanlagen 1 906 100, Gruben- do. 804 700, Brikettfabrik- do. 1 543 900, Neben- u. Hilfs- betriebs. do. 1 218 700, Wohnhäuser u. Gutshöfe 519 700, Utensilien 34 000, Kassa 9292, Aussenstände einschl. Beteil. 2 109 224, Bestände 746 518. – Passiva: A.-K. 8 000 000, R.-F. 423 676, Hyp.-Anleihen 218 100, Hyp.-Anleihe-Ablös. (Serie III von 1920) 476, Gläubiger 896 382, Kohlenfelder-Kaufgeldreste 124 257, neue Rechn. 231 755, unerhob. Div., Anleihezs.