1612 Verschiedene Gesellschaften, neueste Gründungen, Nachträge. sprechende Bau- u. Betriebsführungsverträge abgeschlossen (s. auch Beteiligungen). Neben dem Bau von Versorgungsleitungen wurde der Ausbau eigener Wasserkraftwerke bei Hirschaid u. in Oberwallenstadt bei Lichtenfels in Angriff genommen, um grössere Strom- quellen für den vorläufigen Bedarf zu sichern. Im Jahre 1924 wurde die Umspannstation Bamberg der Bayernwerk A.-G. fertiggestellt u. gleichzeitig das Netz des Überlandwerkes Obertranken mit dem Mainkraftwerk Viereth der Rhein-Main-Donau A.-G. verbunden. Seitdem verfügt das Unternehmen innerhalb seines Gebietes über soviel selbständige Stromquellen, dass es jedem Stromlieferungsanspruch genügen kann. Das Vers orgungsgebiet erstreckt sich in der Hauptsache auf die Bezirksämter Bam- berg, Höchstadt a. A., Staffelstein, Teile von den Bezirksämtern Bayreuth, Ebermannstadt, Ebern, Eschenbach, Hersbruck, Forchheim, Gerolzhofen, Hofheim, Hassfurt, Kronach, Kulm- bach, Lichtenfels, Pegnitz, Teuschnitz, auf die Städte Bamberg u. Neustadt b. Koburg, sowie auf die in der Regnitzstromverwertung A.-G. Forcheim vereinigten Städte Forchheim u. Erlangen. Mit der Mehrzahl der Nachbarwerke ist Verbindung aufgenommen. Strombezugsverträge bestehen mit der Bayernwerk A.-G., München (12 000 KkW Transf.-Leist.), der Bayer. Elektriz.-Lieferungs-Ges. Bayreuth. Besitztum: An eigenen Kraftquellen stehen der Ges. zur Verf.: Die Wasserkraftanlage Hirschaid mit 3 Francis Doppelturbinen von insges. 3300 kW-Leist. u. einem 520 k W.Diesel- motor, die Dieselmotorzentrale in Ebensfeld mit 620 kW, die Kraftanlage in Medlitz mit einer 68 k)W-Turbine, Kaupersberg mit einer 42 kW-Turbine, Oberwallenstadt b. Lichtenfels mit 2 Doppelturbinen von insges. 462 kW-Leistung. Im Jahre 1926 wurde der Erlanger Hof in Bamberg zur Verwendung als Verwaltungsgebäude erworben. Beteiligungen: Die mit der Eisenbahnbauges. Becker & Co., Berlin, u. der A.-G. für Licht- u. Kraftversorgung München bei Gründ. des Unternehmens abgeschlossenen Betriebsführungs. verträge (s. auch Entwicklung) wurden durch die wirtschaftl. Verhältnisse überholt. Es wurden besondere Betriebsges., nämlich die Fränkische Stromversorgung G. m. b. H. Bamberg bzw. die Nordfränkische Überlandzentrale G. m. b. H. Bamberg mit einem Kap. von je M. 6 Mill., umgestellt auf je RM. 10 000, gegründet, wobei jede Partei 50 % des Kap. zu übernehmen hatte. Um das Verhältnis zwischen dem Überlandwerk Oberfranken u. seinen Betriebsfirmen noch inniger zu gestalten, traten an Stelle der Eisenbahnbauges. Becker & Co., Berlin, deren Tochter- Ges., die Bayerische A.-G. für Energiewirtschaft in Bamberg u. an Stelle der A.-G. für Licht- u. Kraftversorg. München die Fränkische Licht- u. Kraftversorgung A.-G. Bamberg. Von diesen beiden Ges. hat das Überlandwerk Oberfranken je ein Aktienpaket in Höhe von ca. 26 % des Kap. in Händen. Auch an der Regnitzstromverwert. A.-G. Erlangen u. Kraftwerk Forchheim A.-G. ist die Ges. mit je 26 % beteiligt. Ferner ist sie an dem Überland- werk Coburg A.-G. u. dem Überlandwerk Erlangen A.-G. durch Aktienbesitz beteiligt. Statistik: Am 31. Dez. 1930 wurden von der Ges. 719 Ortschaften mit rd. 31 400 Haus- haltungen mit Strom versorgt; ausserdem wurden 11 Städte u. Gemeinden u. 10 Überland- werke als Wiederverkäufer von der Ges. beliefert. Der Anschlusswert der 28 780 direkt versorgten Abnehmer mit 41 135 Zählern wird auf 44 000 kW geschätzt. Darunter befinden sich 13 128 Motoren. — Die Zahl der bei den Abnehmern montierten Zähler betrug Ende 1927–1930: 36 310, 38 448, 40 242, 41 135. Das Hochspannungsnetz umfasste 1553 km, die Gesamtzahl der Transformatoren war 645 mit 12 475 kVA Leistung. Stromabsatz 1920–1930: 522 912, 1654 073, 3 878 989, 7776 784, 10 434 752. 14 003 478, 14 967 218, 18 682 798, 23 452 342, 27 304 365, 28.8 Mill. KkWh. Kapital: RM. 7 200 000 in 68 200 St.-Akt. zu je RM. 100, 18 000 St.-Akt. zu je RM. 20 u. 20 000 Vorz.-Akt. zu je RM. 1. Urspr. M. 4 Mill., übern. von den Gründern zu 100 %. 1921 Erhöh. um M. 8 Mill., lt. G.-V. v. 14./7. 1922 um M. 18 Mill., lt. G.-V. v. 20./12. 1922 um M. 70 Mill. in 30 000 Inh.-Akt. u. 40 000 Nam.-Akt. zu M. 1000, begeben zu 160 %. Erhöht lt. G.-V. v. 14./4. 1923 um M. 100 Mill. in 80 000 St.-Akt. u. 20 000 Vorz.-Akt. zu M. 1000. Die St.-Akt. wurden 2: 1 zu 400 % angeboten. Lt. G.-V. v. 13./12. 1924 Umstell. des St.-A.-K. von M. 180 Mill. auf RM. 5 760 000 (M. 1000 = RM. 32 [1 neue Aktie zu RM. 20 – 1 Anteil- schein über RM. 12)) u. des Vorz.-A.-K. von M. 20 Mill. auf RM. 20 000. Je 5 St.-Akt.-Anteile zu RM. 12 konnten in 3 St.-Akt. zu RM. 20 umgetauscht werden. Der Umtausch der Anteil- scheine zu RM. 12 in St.-Akt. war am 3./5. 1929 durchgeführt. Die zum Umtausch nicht eingereichten Anteilscheine wurden am 22./4. 1929 für kraftlos erklärt. Die G.-V. v. 10./6. 1925 beschloss, das A.-K. um RM. 1 420 000 auf RM. 7 200 000 zu erhöhen durch Ausgabe von 14 200 St.- Akt. zu je RM. 100. Die neuen Aktien, div.-ber. ab 1./1. 1925 wurden von einem Konsortium übern. mit der Verpflichtung, den alten Aktionären auf je 4 alte Aktien 1 neue Aktie zu 100 % zum Bezuge anzubieten. * Anleihen: I. M. 80 Mill. in 5 % Obl., rückzahlbar ab 1931. II. M. 200 Mill. in 8 % Teil- schuldverschr. v. 20./12. 1922. Die 5 % Anl. v. 1./7. 1922. 8 % v. 20./1. 1923 u. 8 % v. 3./4. 1923 sind zum 20./12. 1926 gekündigt worden. Rückzahl.- Beträge £ Zs. RM. 0.48 bzw. 0.05 u. 0.02 für je nom. M. 1000. feschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: 1931 am 10./4. 3 Stimmrecht: Je RM. 20 St.-Akt, sowie jede Vorz.-Akt. = 1 St.; bei Anderung des Gesell- schaftsvertrags, bei Erhöhung des A.-K., Auflösung der Ges. jede Vorz.-Akt. = 18 St. Gewinnverteilung: Mind. 5 % zum R.-F. (bis 10 % des A.-K.), besondere Abschreib. u. Rückl., 4 % Div., Gewinnanteil an Vorstand, 5 % Tant. an A.-R. (ausser einer festen Ver- gütung), Rest zur Verfüg. der G.-V.