Verschiedene Gesellschaften, neueste Gründungen, Nachträge. 1619 Norddeutsche Kabelwerke Akt.-Ges., Berlin-Neukölln, Am Oberhafen. Gegründet: 30./12. 1914 u. 10./3. 1915, mit Wirkung ab 1./10. 1914; eingetr. 26./3. 1915. Gründer u. Einbringungswerte s. Hdb. d. Dt. A.-G. Jahrg. 1921/22. Zweck: Fabrikmässige Herstell., Verkauf, Verlegung u. Anbringung von Kabeln, Drähten, Leitungen aller Art u. der damit verwandten Artikel. Die Ges. befasst sich mit der Her- stellung von Stark- u. Schwachstromkabeln u. isolierten Drähten für elektr. Zwecke. Besitztum: Der Grundbesitz der Ges. umfasst insges. 41 000 qm. Die Werke bestehen aus dem fünfstöckigen Hochbau, der mit seinem linken Flügel am Oberhafen, mit dem rechten an der Strasse „Am Kabelwerk“ liegt, den grossen Kabelhallen u. Gummi- hallen, der Streicherei, Kesselhaus mit Kohlenbunker u. Schuppen für mechan. Werkstätten, Zimmerwerkstätten, Teerkocherei u. Autogaragen. Alle Geb. u. Hallen sind massiv gebaut, befinden sich im besten baulichen Zustande u. enthalten über 14 000 qm nutzbare Fläche mit rund 85 000 cbm Rauminhalt. In dem Hochbau befinden sich die Verwalt.-Räume, ausgedehnte Lagerräume, Spinnerei, Klöppelei, Klein-Verseilerei, Spulerei, Emaille- drahtfabrik, u. Imprägnierräume. In den Kabelhallen befinden sich die grossen Verseil- u. Drahtarmiermaschinen, Bleikabelpressen bis zu der grössten Type, Imprägnierkessel und Trockenschränke, die Laboratorien zur Prüfung der Rohmaterialien und der Fertigfabrikate, Hochspannungsprüfungsanlage mit dazugehörig. Hochspannungstransformatoren, Umformer- anlage usw. Die Gummihallen sind mit grossen Kalandern, vielen Misch- u. Waschwalzen, Spritzmaschinen, Longitudinalmaschinen, Bandiermaschinen, Prüfeinrichtungen für Gummi- fabrikate mit Nieder- u. Hochspannungen, Vakuumkesseln, chemischem Laboratorium zur Untersuchung von Rohmaterialien u. Gummifabrikaten ausgerüstet. Die Kellerräume dienen zur Lagerung von Rohmaterialien; hierzu ist auch noch ein grösserer Holzschuppen vor- handen. Moderne physikalische u. chem. Laboratorien befinden sich unmittelbar bei den dazugehörigen Fabrikationsstätten. Die Fabrik hat Gleisanschluss, ein eigenes Gleis führt bis in die Hallen, so dass der An- u. Abtransport der Waren unmittelbar sowohl auf dem Wasserwege, als auch auf dem Bahnwege erfolgen kann. Der im eigenen Kesselhaus erzeugte Dampf wird für Heizungs- u. Fabrikationszwecke gebraucht. Der Antrieb der Fabrikationsmasch. ist ausschliessl. elektrisch. Der Kraftbedarf hierfür sowie der Bedarf an Strom für die Beleuchtung wird von den städtischen Werken bezogen. Angest. u. Arb.: 94 u. rd. 500. Verbände: Die Ges. gehört folgenden Verbänden an: 1. Vereinigung Deutscher Stark- stromkabel-Fabrikanten, 2. Deutscher Schwachstromkabel-Verband, 3. Vauelfa Verein. Leitungsdrahtfabriken G. m. b. HH. Kapital: RM. 4 000 000 in 20 000 Akt. zu RM. 100 u. 2000 Akt. zu RM. 1000. – Vor- kriegskapital: M. 1 500 000. Urspr. M. 1 500 000. Erhöhung 1917 um M. 1 000 000, 1919 um M. 3 000 000, 1921 um M. 5 500 000, 1922 um M. 4 000 000 u. 1923 um M. 35 000 000. Lt. G.-V. v. 24./1. 1925 Umstell. von M. 50 000 000 auf RM. 2 500 000 (20: 1) in 50 000 Aktien zu RM. 50. Die G.-V. v. 19./4. 1928 beschloss Erhöh. um RM. 1 500 000 auf RM. 4 000 000 durch Ausgabe von 5000 Akt. zu RM. 100 u. 1000 Akt. zu RM. 1000. Die jungen Aktien, die ab 1./1. 1928 div.-ber. sind, wurden von einem Konsortium unter Führung der Darmstädter und Nationalbank zum Kurse von 115 % mit der Verpflichtung übernommen, sie den alten Aktionären im Verh. 5: 3 zu 115 % zum Bezuge anzubieten. Grossaktionäre: Ges. für elektr. Unternehmungen – Ludwig Loewe & Co. A.-G., Berlin. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: 1931 am 2./5. Stimmrecht: 1 Akt. = 1 St. Gewinnyerteilung: 5 % zum R.-F. (Grenze 10 % des A.-K.), 4 % Div., 8 % Tant. an A.-R. (ausser fester Vergüt. von zus. RM. 10 000), Rest Superdiv. oder zur Verf. der G.-V. Bilanz am 31. Dez. 1930: Aktiva: Grundst. u. Gebäude 1 422 000, Fabrikeinricht. 706 000, Warenlager: Rohmaterialien 595 051, halbfert. Waren 359 335, fertige do. 441 789, Kassa 1059, Postscheckguth. 30 107, Wechsel 45 778, Bar-Kaut. 8346, Bankguth. 1 115 192, Debit. 1 982 594, (Kaut.-Debit. 171 343). – Passiva: A.-K. 4 000 000, R.-F. 1 030 000, Obl. 234, Hyp. (Aufwert.) 32 000, Kredit. 720 002, Anzahl. von Kunden 469 562, (Kaut.-Kredit. 171 343), nicht abgehob. Div. 284, Gewinn 455 172. Sa. RM. 6 707 255. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Handl.-Unk. 439 850, Steuern u. soz. Lasten 454 213, Abschr. 298 381, Gewinn 455 172 (davon Div. 400 000, Tant. an A.-R. 20 869, Vortrag 34 302). – Kredit: Vortrag aus 1929 47 714, Bruttogewinn 1 599 902. Sa. RM. 1 647 617. Kurs: Ende 1925–1930: 50, 128, 138.50, 142, 131, 125 %. Notiert in Berlin. – Zulass. von RM. 2 500 000 Aktien (Nr. 30 001–50 000 zu je RM. 50, Nr. 15 001–20 000 zu je RM. 100 u. Nr. 1001–2000 zu je RM. 1000) im Juli 1928. Dividenden: 1924–1930: 5, 0, 8, 8, 10, 12, 10 % (Div.-Schein 3). Vorstand: Dr. Hermann Sinnhuber, Stellv. Dipl.-Kaufm. Heinrich Walther. Prokuristen: E. Maschke, Dr.-Ing. A. Broido. Aufsichtsrat: Vors. Dir. Dr. Oskar Oliven, Stellv. Staatsminister z. D. Dr. Otto von Hentig, Exz., Berlin: Dir. Dr. Otto Busse, Neheim; Gen.-Dir. Dr. Max Heinhold, B.-Charlotten- burg; Dir. Dr. jur. Karl Mattes, Stuttgart-Degerloch; Bankier Dr. Jakob Goldschmidt, Dir. Dr. Egon Loewe, Dir. Dipl.-Ing. Erik Sommerfeldt, Justizrat Dr. Walther Waldschmidt, Dir. Dr. Richard Wolfes, Berlin; vom Betriebsrat: W. Glisczynski, K. Mohr. Zahlstellen: Ges.-Kasse; Berlin: Darmstädter u. Nationalbank. 102*