1874 Bau-, Terrain- und Immobilien-Gesellschaften etc. Aus dem Geschäftsbericht 1930: Die im abgelauf. Geschäftsjahr eingetretene weitere Verschärfung der Wirtschaftskrise u. die damit verbundene starke Verringerung der Bau- aufgaben haben uns den vorjährigen Umsatz nicht erreichen lassen. Ein teilweiser Aus- gleich hierfür konnte durch weitere Senkung der Handlungsunkosten erfolgen. Schlesische Immobilien-Akt.-Ges. in Breslau, Gartenstr. 35, Gegründet: 24./10. 1871. Zweck: Betrieb von Geschäften, deren Gegenstand der Kauf, Verkauf, Bebauung u. Beleihung von Grundstücken u. anderen Immobil. ist, ferner Übernahme von Bauwerken, Anlagen neuer Strassen u. Plätze, Erteilung von Vorschüssen, sowie Erwerb u. Herstell. von Baumaterial oder Beteil. bei ähnlichen Unternehm. Beteiligungen: Beteiligt ist die Ges. an folgenden Terrains: Gabitz I Nr. 46 usw. (Friebe- berg) Anteil (21 929 qm), Gabitz I Nr. 157, 164/166 u. 255/56 (abzügl. Strassenland) Anteil (24 967 qm), Gabitz I Nr. 190, (alleiniger Besitzer), Pokoyhof-Bauges. (Antonien- strasse 2/4, Wallstr. 1/3, Graupenstr. 13, bebaut) *o Anteil. Zur Realisierung dieses Grundstückskomplexes hat sich unter Führung des Instituts die Pokoyhof-Bauges. m. b. H. gebildet, welche 1910 ein Geschäftshaus grossen Stils errichtete. Besitztum: Der gesamte Grundbesitz der Ges. betrug Ende 1930 rd. 441 000 qm. 1917 von dem Alleinbesitz 3176 qm u. dem Dreiviertelbesitz Gabitz Nr. 177 1410 qm verkauft. Auch 1918 fanden Verkäufe statt. – 1919 wurde von dem im Alleinbesitz der Ges. befindlichen Terrain aus dem Grundstück Gabitz I Nr. 684 eine Fläche von 74 778 qm, von dem Areal der Beteilig. eine Parzelle von 906 qm aus dem Gründst. Gabitz 1 Nr. 255 verkauft. 1921 wurden Industriegelände u. andere Liegenschaften mit Gewinn verkauft. Neu erworben wurden 1922 Terrain von 56 930 qm Grösse u. 1923 ca. 15 000 qm Baugrundstücke „Am Sauerbrunn“. 1928 hat die Ges. eine Anzahl von Baugrundstücken verkauft u. ein Baugrundstück von 26 000 qm erworben. 1929 Erwerb der Liegenschaften der Elektr. Strassenbahn Breslau i. Liqu. in Grösse von etwa 286 000 qm in Opperau, Grätschen u. Kl. Mochbern. Der Grundbesitz einschl. Beteil. stand Ende 1930 mit RM. 1 194 869 zu Buch. Kapital: RM. 1 080 000 in 500 Aktien zu RM. 1000 u. 5800 Aktien zu RM. 100. – Vorkriegskapital: M. 3 600 000. Urspr. M. 3 000 000, erhöht 1872 auf M. 6 000 000; 1877–79 zurückgekauft im ganzen M. 2 400 000. Bei Erhöh. haben die ersten Aktienzeichner bzw. deren Rechtsnachfolger Bezugsrechte auf die eine Hälfte zu pari. Die G.-V. v. 21./4. 1917 beschloss Zurückkauf von Aktien. 1920 wurden M. 335 128, 1921 M. 301 864, 1922 M. 214 168, 1923 M. 154 168 zurückgekauft. Lt. G.-V. v. 12./12. 1924 Umstell. des A.-K. von M. 3 600 000 auf RM. 1 080 000 (M. 600 = RM. 180). —– 1929 Neueinteilung des A.-K. in 500 Aktien zu RM. 1000 u. 5800 Aktien zu RM. 100. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: 1931 am 27./4. Stimmrecht: Je RM. 100 = 1 St. Gewinn-Verteilung: Mind. 5 % z. R.-F. (ist erfüllt), Disp.-F. bestimmt die G.-V., bis 4 % Div., vom verbleibenden Betrage 5 % Tant. an A.-R. (ausser einer auf Häandl.-Unk.-Kto. zu ver- buchenden festen Jahresvergüt.), Rest Super-Div. bzw. nach G.-V.-B. Aus dem Disp.-F. kann die Div. event. auf 5 % ergänzt werden. Bilanz am 31. Dez. 1930: Aktiva: Kassa 5207, Grundst. 548 690, Beteil. an Grundst. 61 679, do. an der Pokoyhof-Bau G. m. b. H. 584 500, Hyp.-Forder. 326 750, Wechselforder. 25 100, Wertp. 8387, Bankguth. 519 441, Debit. 532 093, (Avale 5801). – Passiva: A.-K. 1. 080 000, R.-F. 108 000, versteuertes Rückl.-K. 101 448, nicht erhob. Div. 913, Kredit. 1 219 734, Überschuss 101 753, (Avale 5801). Sa. RM. 2 611 850. 13 Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Unk. 54 490, Steuern 79 704, Überschuss 101753 (davon Div. 86 400, Tant. an A.-R. 7500, Vortrag 7853). – Kredit: Vortrag aus dem Vorjahre 34 770, Zs.-Überschuss 70 670, Einnahmen aus Beteil., Provis., Ertrag aus Verwalt., Verpacht. u. Sonstigem 100 508, Entnahme aus der versteuerten Rückl. 30 000. Sa. RM. 235 949. Kurs: Ende 1913: 88.50 %; Ende 1925–1930: 52, 115, 165, 168, 123, 97 %. Notiert in Breslau. Das gesamte A.-K. ist zugelassen. Dividenden: 1913: 4 %; 1924–1930: 6, 7, 8, 9, 10, 10, 8 % (Div.-Schein 3). Vorstand: Dir, Max Epstein. Aufsichtsrat: (3–7) Vors. Bankier Dr. jur. Ed. von Eichborn, Bank-Dir. Isidor Fränkel, Bank-Dir. a. D. Walther Hülsen, Bank.-Dir. Walther May, Breslau. Zahlstellen: Breslau: Dresdner, Bank, Eichborn & Co., Commerz- u. Privat-Bank, Schles. Bankverein Fil. der Deutschen Bank u. Disconto-Ges. Aus dem Geschäftsbericht 1930: Im Berichtsjahre ist die Bautätigkeit im Vergleich zu den beiden Vorjahren erheblich zurückgegangen; zunächst wurden nur die Ende 1929 begonnenen Bauten fertiggestellt. Die in dem behördlichen Wohnungsbauprogramm vor- gezeichnete Verminderung der Hauszinssteuermittel wirkte gleichfalls hemmend. Dem- entsprechend konnte die Ges. grössere in Aussicht genommene Grundstückstransaktionen nicht realisieren, sie musste sich vielmehr auf einen engeren Rahmen des Grundstücks- verkehrs beschränken. Die gewerbliche Raumvermietung hat sich im vergangenen Jahre ebenfalls ungünstig gestaltet, hervorgerufen durch die besonders schlechte wirtschaftliche Lage der Hauptstadt Breslau.