1974 Bergwerke, Hütten- u. Salinenwesen, Erdöl- u. Torfgewinnung. sind vorhanden umfangreiche Werkstätten u. Lagerräume. Das Braunkohlenwerk gibt etva seiner Förderung an das unmittelbar danebenliegende Grosskraftwerk Hirschfelde ab. Hierzu ist eine Bunkeranlage mit 12 000 t Fassungsraum vorhanden. Das Braunkohlenwerk Böhlen liegt 16 km südlich von Leipzig; es erstreckt sich mit seinen Anlagen über die Fluren Böhlen, Spahnsdorf, Gaulis, Lippendorf, Trachenau u. Kieritzsch. Die Kohlen. gewinnung erfolgt in der umfangreichen Tagebaugrube mit Hilfe neuzeitlichster Förder. anlagen, die einschliesslich einer im letzten Jahre errichteten Förderbrücke – einer der grössten, die bisher auf dem Kontinent gebaut wurde – eine Leistung von über 3 200 000 t im Jahre haben. An die Grube angeschlossen ist eine Kohlentrocknungsanlage mit einer jährlichen Leistungsfähigkeit von 1 200 000 t Trockenkohle. Diese beliefert eine Kohlen- staubanlage mit 7 Mühlen. Der weitaus grösste Teil der Trockenkohle wird jedoch in der Brikettfabrik von 19 Einfach- u. 6 Doppelpressen mit einer jährlichen Leistung von 600 000 t Briketts verarbeitet. Die Ausrüstung des Werkes wird ausser durch umfang- reiche Werkstätten u. Lagerräume durch eine Kohlensortieranlage u. durch Verladeanlagen für Rohkohle u. Briketts vervollständigt. Die für die Stapelung vorhandenen Kohlen. bunker weisen ein Fassungsvermögen von über 20 000 t auf. Von der Förderung wird ungefähr die Hälfte teils als Rohkohle, teils als Kohlenstaub in das angrenzende Gross. kraftwerk abgegeben. Das Nebenwerk Leipnitz besteht aus einer Tiefbauanlage mit ent- sprechendem Zubehör u. einer einpressigen Brikettfabrik. 1925 erwarb die Ges. das an das Grubenfeld Reutnitz angrenzende Braunkohlenwerk Berzdorf. Dieses wurde 1927 stillgelegt. Das Steinkohlenwerk Zauckerode liegt 9 km südwestl. von Dresden u. betreibt den Abbau der Steinkohlen im wesentlichen in den Fluren Zauckerode u. Freital. Das Werk betreibt 2 Tiefbauschachtanlagen sowie eine im Jahre 1923 errichtete neuzeitliche Auf- bereitung. 1925 1926 1927 1928 1929 1930 Braunkohlenförderung t 1 820 662 2 149 588 2 471 371 3 144 583 3 817 229 3 612 475 Briketterzeugung t 133 119 215 130 230 296 343 997 471 447 368 529 Steinkohlenausbringen t 184 668 201 619 176 583 167 297 184 910 169 795 Elektrizitäts-Wirtschaft: a) Versorgungsgebiete und Verteilungsbetriebe. Das Versorgungsgebiet der AsW erstreckt sich über den weitaus grössten Teil Sachsens u. greift teilweise noch darüber hinaus. Die Elektrizitätsversorgung wird teils unmittelbar durch eigene Betriebe, teils mittelbar durch Belieferung von grösseren selbständigen Wieder verkäufern vorgenommen, von denen die wichtigsten sind: die städtischen Elektrizitäts- werke Dresden, Leipzig, Bautzen, Zittau, Plauen, Reichenbach, Meerane, Frankenberg, Löbau, Annaberg, Aue, Seifhennersdorf, Falkenstein, Neugersdorf, Olsnitz, Rodewisch, Auerbach, Pirna, Grossschönau und weiterhin der Elektrizitätsverband Gröba, die Uberlandkraftwerke Pulsnitz, die Sächsische Elektricitäts-Lieferungs-Gesellschaft, die Überlandwerke Glauchau A.-G. Weiterhin erfolgt noch eine Stromlieferung an die ausser- sächsischen Elektrizitätswerke Kraftwerk Sachsen-Thüringen A.-G., Thüringische Landes- elektrizitätsversorgungs-A.-G., den Provinzialverband von Niederschlesien, das städt. Elektri- zitätswerk Görlitz, das Elektrizitätswerk Warnsdorf (Tschechoslowakei), das Elektrizitätswerk Weipert (Tschechoslowakei) u. mehrere andere tschechoslowakische Elektrizitätswerke. Die unmittelbare Stromversorgung erfolgt durch die folgenden 6 Betriebe der ASW: Elektrizitäts- werk Oberlausitz, Elektrizitätswerk Elbtalzentrale, Elektrizitätswerk Lichtenberg und die 3 Betriebsdirektionen Annaberg, Bergen u. Zwickau-Ö§lsnitz der Kraftwerke Westsachsen. Das Elektrizitätswerk Oberlausitz in Zittau ist 1917 durch den sächsischen Staat von der Elektricitäts-Lieferungs-Gesellschaft Berlin erworben worden. Das Versorgungsgebiet erstreckt sich auf Teilgebiete der Amtshauptmannschaften Bautzen, Löbau u. Zittau. Das Elektrizitätswerk Elbtalzentrale in Pirna ist 1912/13 ins Leben gerufen worden u. wurde 1918 durch den sächs. Staat übernommen. Das Versorgungsgebiet erstreckt sich auf die gesamte Amtshauptmannschaft Pirna und teilweise auf die Amtshauptmannschaften Dippoldiswalde u. Dresden. Das Elektrizitätswerk Lichtenberg an der Freiberger Mulde wurde 1925 vom ÜUberlandstromverband Freiberg i. Sa. gekauft. Das Versorgungsgebiet erstreckt sich auf das Gesamtgebiet der Amtshauptmannschaft Freiberg u. teilweise auf die Amtshauptmannschaften Dippoldiswalde u. Flöha. Die Kraftwerke Westsachsen A.-G. wurden lt. Vertrag v. 17./12. 1925 gegen einen Kaufpreis von RM. 18 150 000 zuzügl. 10 % Zs. ab 16./12. 1925 bis zum Tage der Zahlung erworben, wodurch die 3 Betriebsdirektionen Annabergs, Bergen u. Zwickau-Oelsnitz in den Besitz der ASW übergingen. Das Versorgungsgebiet der 3 genannten Betriebsdirektionen erstreckt sich auf das Gesamtgebiet der Amtshaupt- mannschaft Marienberg u. auf grössere Gebietsteile der Amtshauptmannschaften Annaberg. Oelsnitz, Auerbach, Plauen, Glauchau, Zwickau, Stollberg u. Schwarzenberg. 1927 wurde das Elektr.-Werk Pirk erworben. Das durch diese 6 Verteilungsbetriebe der AsW direkt versorgte Gebiet umfasst rd. 4670 qkm mit 715 000 Einwohnern. b) Kraftwerke: Das Grosskraftwerk Hirschfelde liegt unmittelbar neben dem Braun. kohlenwerk u. besteht aus dem von der Elektricitäts-Lieferungs-Ges., Berlin, im Jahre 1917 erworbenen älteren Teil, dem Werk I, u. dem in unmittelbarer Nähe in den letzten Jahren neuerbauten Teil, dem Werk II. Beide Werke sind miteinander durch Dampf- u. elektr. =―