1980 Bergwerke, Hütten- u. Salinenwesen, Erdöl- u. Torfgewinnung. Dividenden: 1928–1930: 0 %. Vorstand: Georg Heine. Eduard Reinhardt, Waldemar Sels, Dr. jur. H. Giesbert; Stellv. H. Decker, Ed. Loos, R. Nirrnheim. Prokuristen: H. Bläsner, B. Brinkmann, D. Gercken, A. Grumke, E. Mahlow, R. Schoppelrey, C. Steltmann, Dr. L. Trautmann, P. Ludwig. Aufsichtsrat: Vors. Geh. Komm.-Rat Peter Klöckner, Haus Hartenfels; Stellv. Florian Klöckner, Löttringhausen i. W. (Haus Waldhügel); Frau Hanna Klöckner, Haus Hartenfels b. Duisburg. Zahlstelle: Ges.-Kasse. Mansfeld Aktiengesellschaft für Bergbau u. Hüttenbetrieb in Eisleben. Gründung: Die Gründung erfolgte am 18./10. 1921 mit einem Grundkapital von M. 880 000. Hetvörge aus der Mansfeldschen Kupferschiefer bauenden Gewerkschaft. Fabrikationsstätten u. Nebenbetriebe: Im Mansfelder See- u. Gebirgskreise, im Kreise Sangerhausen, in Bochum-Langendreer i. W., Halle a. S., Merseburg, u. Gr.- Räschen N.-L. Zweck: 1. Erwerb u. Ausbeutung von Bergwerkseigentum jeder Art sowie Herstell. u. Erwerb von Anlagen u. der Betrieb von Unternehm., welche die Ausnutzung dieses Berg- werkseigentums u. die Verwert. seiner oder fremder Erzeugnisse in rohem oder bearbeitetem Zustande bezwecken, Beteil. bei Anlagen und Unternehm. dieser Art sowie Pachtung von solchen, die Verwalt. u. Verwert. des der Ges. sonst gehörigen oder noch zu erwerbenden beweglichen u. unbeweglichen Eigentums. Die Ges. ist berechtigt, neue Geschäftszweige aufzunehmen, Zweigniederlass. zu errichten u. sich an anderen Unternehm. zu beteiligen. Erzeugnisse: Rohmetalle: Rohkupfer (Guss- u. Walzraffinad Marke MRA, Kathoden Marke MEK), Feinsilber, Original-Hüttenweichblei „Marke Mansfeld“, Feingold, Platin, Palladium. – Metallhalbfabrikate hergestellt aus den Werkstoffen: Kupfer, Messing, Tombak, Bronze, Neusilber, Kupfernickel wie: Bleche, Scheiben, Streifen u. Bänder in allen Abmessungen u. Ausführungen. Gepresste u. gezogene Stangen in allen Stärken, rund, kantig u. profiliert, besonders Stehbolzenkupferstangen, voll u. gelocht. Nahtlos ge- walzte u. gezogene Rohre bis zu den kleinsten Abmessungen. Kupferne Feuerbuchsen, Kugel- u. Kesselschalen, Kondensatorplatten. Gezogene Kupferdrähte nach den Vorschriften des V. D. E., blank u. verzinnt, sowie Seile in allen Konstruktionen, Trolley- bezw. Fahr- drähte, Blitzableiterseile, Walzdrähte. Blanke u. verzinnte Kupfer-, Messing- u. Phosphor- bronze-Drähte in Ringen u. auf Spulen, zum Weben geeignet, auch drilliert, bis zu den feinsten Abmessungen, Tombakschussdrähte sowie Kupfer- u. Messing-Drähte für alle Spezialzwecke. Widerstandsmaterial in Drähten u. Bändern, Antennenlitze sowie isolierte u. emaillierte Drähte. Münzplättchen u. Näpfchen für Patronenhülsen, Neusilberbrandeln in allen Ausführungen. –— Sonstiges: Zinkoxyd, kristall. Zinkvitriol, Schwefelsäure zu 600 u. 66* Bé. Pflastersteine aus Kupferhochofenschlacke, Bauschlacken u. Schlackenschotter, Splitt u. Sand aus Hochofen- schlacke. Ziegelei- u. Schamottefabrikate. Auf der Zeche Mansfeld werden neben Steinkohlen u. Koks, Teer, Benzol, Ammoniak, Ammoniakwasser, Cumaronharz u. Naphthalin gewonnen. Erzeugnisse der Halleschen Pfännerschaft: Rohkohle, Hallorebriketts, Presssteine, Teer, Grudekoks, Leichtöl, Siedesalz, Flaschen u. Gefässe, Ziegelsteine. Entwicklungsgeschichte: Die ersten Anfänge des Mansfelder Bergbaues reichen bis in das Jahr 1199 zurück. Ursprünglich ein persönl. Besitz der Grafen von Mansfeld, war der Kupferschieferbergbau nach dem 30jähr. Kriege in die Hände verschied. Gew. gelangt, die sich schliesslich in der Mitte des 19. Jahrhunderts (1851) zu einer Gew. der Mansfeldschen Kupferschiefer bauenden Gew., zus.schlossen. Mit dieser Konsolidation wurde die Grund- lage zu der grosszügigen Weiterentwicklung des Unternehmens in den nächsten 60 Jahren gelegt. Durch Schaffung zahlreicher neuer Anlagen u. Aufnahme verschiedener neuer Betriebszweige (Steinkohle, Kali, Weiterverarbeitung von Kupfer u. Silber) erweiterte sich der Umfang des Betriebes um ein Vielfaches; die Belegschaft stieg von ca. 4500 auf über 27 000 Mann. Diese Entwicklung Mansfelds zu einem industr. Grossunternehmen ergab jedoch allmählich. dass die mehr auf einen mittleren Bergbaubetrieb zugeschnittene Form der Gew. zu eng geworden war. Man entschloss sich daher im Laufe des Jahres 1921, die Gew. in die den veränderten wirtschaftl. Verhältnissen besser Rechnung tragende Form der A.-G. umzuwandeln. Am 26./11. 1921 beschloss eine a.o. Gewerkenversammlung, die Gew. aufzulösen u. mit sämtl. Aktiven u. Passiven auf die inzwischen neugegründete Ges., die Mansfeld A.-G. für Bergbau u. Hüttenbetrieb, zu übertragen. – 1924 Verkauf von 50 % Kuxe der Gew. Sachsen in Heessen an den Otto Wolff-Konzern. – 1925 Verkauf der gesamten Beteiligungsziffer der Mansfeldsche Kaliwerke A.-G. am Kaliabsatz bis 1953 an eine Reihe anderer Kaliwerke für RM. 12 000 000, Erwerb von 51 % der Geschäftsanteile der Montanges. m. b. H., Berlin-Charlottenburg. –— 7926 Fusion mit der Halleschen Pfänner- schaft A.-G. – 1927: Erwerb der restlichen 49 % der Geschäftsanteile der Montangesell- schaft m. b. H.