1992 Bergwerke, Hütten- u. Salinenwesen, Erdöl- u. Torfgewinnung. Aufsichtsrat: (5–7) Vors. Se. Exz. Wirkl. Geh.-Rat Wilh. von Stumm, Berlin; Stellv. Berg werksbes. Fritz Funke, Berlin; Bank-Dir. a. D. W. Jötten, Kaufm. Jul. Stempel, Essen; Bank-Dir. Dr. Oskar Schlitter, Berlin; Gen.-Dir. Bergass. a. D. Carl Haarmann, Essen; Se. Exz. Wirkl. Geh.-Rat Dr. v. Kühlmann, Berlin; Gen.-Dir. Dr. Eugen Köngeter, Düsseldorf; Dir. Dr. Werner Kehl, Dir. Paul Schmidt-Branden, Geh.-Rat Dr. Hans von Flotow, Berlin; vom Betriebsrat: W. Brinkmann, A. Tkocz. Zahlstellen: Essen-Borbeck: Eigene Kasse auf Schacht „Wolfsbank“'; Berlin: Deutsche Bank u. Disconto-Ges. u. Filialen, Dresdner Bank, Bankhaus Carl Cahn; Köln: A. Schaaffh. Bankverein Fil. d. Deutschen Bank u. Disconto-Ges.; Essen: Essener Credit-Anstalt PFil. der Deutschen Bank u. Disconto-Ges., Bankhaus Simon Hirschland. Rheinische Stahlwerke zu Essen, Arenberghaus. Gegründet: 27./5. 1870; eingetr. 1./3. 1873. (Sitz bis 22./2. 1927 in Duisburg-Meiderich) Zweck: Bergbau u. Herstell. von Eisen u. Stahl, Vertrieb u. Verarbeitung von Roh- stoffen u. Erzeugnissen dieser beiden Gewerbe sowie ihre Verfrachtung zu Wasser u. zu Lande, Erwerb von u. Beteiligung an anderen Unternehmungen sowie Vornahme von Rechtsgeschäften jeder Art, die mittelbar oder unmittelbar mit diesem Gegenstand des Unternehmens in Verbindung stehen. Lt. G.-V. v. 26./3. 1926 gingen die gesamten Eisenbetriebe der Gesellschaft (Eisen- werke, Eisensteingruben sowie Kalkstein-, Dolomit-, Ton- u. Quarzitbesitz einschl. der feuerfesten Steinfabrik in Wirges u. derjenigen Beteil., die für die Versorg. der Eisenbetriebe mit Rohstoffen sowie für den Vertrieb der Eisenerzeugnisse erworben oder neu geschaffen worden waren) mit Wirkung ab 1./4. 1926 auf die Vereinigte Stahlwerke A.-G. in Düsseldorf gegen RM. 68 Mill. Aktien u. RM. 7 Mill. Genussscheine dieser Ges. über. Die der Rhein- stahl A.-G. verbliebenen Anlagewerte beschränken sich auf die Betriebe des Steinkohlen- bergbaues der drei Werksabteilungen Arenberg, Brassert u. Centrum-Morgensonne sowie auf den Betrieb der Braunkohlengrube Schallmauer in Bachem bei Köln u. auf den Schiffahrtsbetrieb der Rheinreederei Joseph Schürmann, G. m. b. H., in Duisburg. – An auswärtigem Besitz sind weiter zu erwähnen: das Kinderheim Rheinstahl in Bad Kreuznach zur Aufnahme von Kindern aus der Belegschaft der Ges. u. das Heilbad Salzig bei Boppard am Rhein mit 2 Thermal-Quellen zur Versorgung der gesamten Werke mit natürlichem, gesundem Mineralwasser. Bergwerksbesitz: 1. Abteilung Arenberg (Zechen Prosper I–1II u. Arenberg- Fortsetzung [letztere wurde am 1./11. 1930 stillgelegt]). Bergrevier: Essen III. Gruben- abteilungen: a) Doppelschachtanlage Prosper I/II (1. frühere Betriebsanlage Prosper 1, Schacht I/IV/V) mit 3 Schächten, von denen 2 zur Materialförderung u. Seilfahrung, 1 zur Wasserhaltung, 2 als einziehende Wetterschächte u. 1 als ausziehender Wetter- schacht dienen. Schacht I u. IV = 456 m tief, Schacht V= 533 m. Es sind 10 Flöze auf 2 Sohlen in Betrieb. Das Baufeld hat eine streichende Länge von 3200 m, u. eine quer- schlägige Ausrichtung von 2400 m. 2 Ventilatoren. Der Querschnitt des ausziehenden Wetterschachtes beträgt 9.6 qm u. seine Tiefe bis zur Wettersohle 328 m. In der Minute ziehen 4400 ebm ein, 5000 cbm aus. Alle 3 Schächte sind miteinander durch- schlägig. Die gesamte Förderung wird auf der früheren Anlage Prosper 1I herausgezogen, aufbereitet u. versandt. b) 2. frühere Betriebsanlage Prosper II (Schacht II/III/VIII) mit 3 Schächten, von denen 3 gleichzeitig zur Förderung u. Seilfahrung, 1 zur Wasserhaltung dienen. 2 Schächte ziehen die Wetter ein, 1 aus. Schacht II = 535 m tief, Schacht III u. VIII = 636 m. Es werden 11 Flöze auf 4 Sohlen gebaut. Das Baufeld ist in streichender Länge 3000 m u. in querschlägiger Ausrichtung 2500 m ausgedehnt. 2 Ventilatoren. Der Querschnitt des ausziehenden Wetterschachtes beträgt 14 qm, die Tiefe bis zur Wettersohle 350 m. Die VI. Sohle steht in Ausrichtung. In der Minute ziehen 7150 cbm ein u. 8100 chm aus. c) Betriebsanlage Prosper 1II (Schacht VI/VII) 2 Schächte, Teufe 649 m. die zur Förderung u. Seilfahrt dienen. Schacht VII zieht die Wetter ein, Schacht VI aus. Schacht VI u. VII ist mit den Schachtanlagen Prosper I/II u. Arenberg-Fortsetzung auf der 443 m-Sohle durchschlägig. Es werden 5 Flöze auf 2 Sohlen gebaut. Das Baufeld ist in streichender Länge 2000 m u. in querschlägiger Ausrichtung 2400 m aus- gedehnt. 2 Ventilatoren. Der Querschnitt des ausziehenden Schachtes beträgt 14 qm, die Tiefe bis zur Wettersohle 350 m. In der Minute ziehen 5500 cebm ein, 6000 cbm aus. d) Betriebsanlage Arenberg-Fortsetzung 2 Schächte. Das Grubengelände ist durchschlägle mit Prosper II u. Prosper III. Nebenanlagen: Auf den Schachtanlagen Prosper I/II u. III stehen 5 ältere Koksofen. batterien mit 300 Koksöfen in Reserve. Der Betrieb der 2 Koksofenbatterien mit 140 Öfen auf Arenberg-Fortsetzung wurde am 15./6. 1930 eingestellt. In Betrieb sind z. Zt. auf der neuen Zentralkokerei 4 Batterien mit 180 Öfen. Der tägl. Kohlendurchsatz beträgt auf der Zentralkokerei 3600 t trockene Kokskohlen. Die Zentralkokerei ist mit Einrichtungen für die Gewinnung von Teer, schwefelsaurem Ammoniak u. Rohbenzol ausgerüstet.