Bergwerke, Hütten- u. Salinenwesen, Erdöl- u. Torfgewinnung. 2003 Gewinn-Verteilung: 5 % an R.-F. (Grenze 10 % des A.-K.), eventl. Sonder-Rückl., ver- tragsm. Tant. an Vorst., 4 % Div., vom Übrigen 10 % Tant. an A.-R., hiervon der Vors. 2 Teile, jedes andere M 1 Teil (ausserdem erhält der Vors. eine feste jährl. Vergüt. von Rll. 4800, jedes Mitgl. RM. 2400), Rest Super-Div. bzw. zur Verfüg. der G.-V. Bilanz am 31. Dez. 1930: Aktiva: Kohlenfelder 190 000, Masch. u. Dampfkessel 480 000, Werksanlagen 497 000, sonstige Grundst. 125 000, Geräte 44 000, Kassa 3184, Wechsel u. Schecks 2408, Wertpap. 14 546, Kohlen-Vorrat 146 088, Material.-Vorrat 38 377, Aussenstände 233 042, Bankguth. 17 679, Verlust 130 000.– Passiva: A.-K. 1 200 000, R.-F. 280 000, Verpflicht. 266 006, Akzepte 11 320, Darlehn 164 000. Sa. RM. 1 921 327. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Betriebskosten 1 939 093, soziale Lasten u. Steuern 268 244, Abschr. 154 677. – Kredit: Gewinn aus 1929 2516, verkaufte u. selbstverbrauchte Kohlen 2 217 365, verschied. Einnahmen 12 132, Verlust 130 000 (wird aus dem R.-F. gedeckt) Sa. RM. 2 362 015. Kurs: In Zwickau Ende 1925–1929: RM. 130, 276, 142, 110, 55 per Stek. – Amtl. Notiz in Leipzig 1929, in Zwickau 1930 eingestellt. – Kurs Ende 1930 im Freiverkehr Zwickau: RM. 30 pro St. – Auch in Chemnitz im Freiverkehr notiert. Dividenden: 1913: St.-Aktien: 6 %; Prior.-Aktien Serie I: 18 %; Prior.-Aktien Serie II: 16 %; Einheitliche Aktien 1924–1930: 6, 0, 0, 0, 0, 0, 0 %. Vorstand: Erich Jobst. Prokuristen: Walter Ferlau, Curt Meyer. Aufsichtsrat: Vors. Fabrikant Herbert Esche, Chemnitz; Stellv. Fabrikant C. Siems, Plaue; Fabrikant Ed. Winckler, Rechtsanwalt Dr. Eduard Kunath, Chemnitz; Gen.-Dir. Dr.-Ing. h. c. Oskar Jobst, Zwickau; vom Betriebsrat: Eug. Uhlmann, M. Wohlfarth. Zahlstellen: Ges.-Kasse; Leipzig: Allg. Deutsche Credit-Anstalt Abt. Becker & Co.; Dresden: Sächs. Bank; Chemnitz: Allg. Deutsche Credit-Anstalt Abt. Kunath & Nieritz; Zwickau: Sächsische Staatsbank. Ilseder Hütte zu Gross-Ilsede. Gegründet: 2./9. 1858. Zweck: Errichtung und Betrieb eines Eisenwerkes, Betrieb aller dazu notwendigen oder nützlichen oder damit zusammenhängenden Anlagen u. Ver- trieb der Erzeugnisse. Der Betrieb der Ilseder Hütte beruht auf der Ausbeutung ihrer Erzlager, welche bei den Dörfern Bülten, Lengede u. im Salzgitterschen Höhenzuge gelegen sind. Entwicklung: Zwecks wirtschaftl. Zus. arbeit war der gesamte Betrieb der A.-G. Peiner Walzwerk ab 1./7. 1921 gepachtet worden. Der Pachtvertrag wurde mit Wirkung ab 31./3. 1926 aufgehoben u. die A.-G. Peiner Walzwerk führte ihren Betrieb selbst weiter. Ein Rechtsstreit, den die Ilseder Hütte seit Jahren mit dem Deutschen Reich wegen der teilweisen Sozialisierung im Jahre 1919 u. der Aktienübertragung vom Reich auf die Ver. Industrieunternehmungen A.-G. (Viag) führte, wurde Ende 1930 durch einen Vergleich beigelegt. (Näheres s. Jahrg. 1930 d. Hdb. d. Dt. A.-G.). Im November 1930 nahm die Ges. die neu erbaute Kokerei in Gross-Ilsede u. die Fern- gasleitung nach dem Peiner Walzwerk in Betrieb. Die Ges. hat ferner mit der Stadt Hildesheim u. mit der Landesgasversorgung Süd-Niedersachsen A.-G. Verträge auf Beliefer. mit Ferngas abgeschlossen. – Im Dezember 1930 übernahm die Ges. die Firma Hermann Rüter, Langenhagen, Eisenbau- u. Eisenhandlung. Besitztum: Die Gesamtgrösse der Grundstücke beträgt einschl. Abt. Bergbau 1091 ha 73 a 15 qm. Die auf den Grundst. befindl. Geb. bestehen aus dem Hochofenwerk, vorhanden sind 6 Hochöfen (jährl. Leistungsfähigkeit 750 000 t Roheisen), mit Masch. häusern u. Nebengeb. in Gross-Ilsede, den Schachtanlagen u. Erzwäschen auf den Gruben u. den Anlagen der Thomas- u. Martin-Hütte. Die Ges. besitzt etwa 860 auf ihren Grundstücken errichtete Beamten- u. Arb.-Wohnhäuser mit rd. 1900 Wohnungen. Die Ges. besitzt eine normal- spurige Nebenbahn von Peine nach Gross-Ilsede u. von Gross-Ilsede nach Broistedt. Im Betriebe ist auch eine Hochbahn von Peine nach Gross-Ilsede zur Beförderung des flüssigen Pisens nach Peine sowie normalspurige Bahnen nach Vöhrum u. Calbecht, ferner eine Schmalspurbahn von Calbecht nach Dörnten bei Goslar. – Fabrikate: Eisen u. Stahl, Neben- produkte der Kokerei u. Phosphatmehl. – Beamte u. Arb. ungefähr 8000. Beteiligungen: Sämtl. Aktien des Peiner Walzwerks sind im Besitze der Ilseder Hütte. 1914 Ankauf des Kalkwerkes Fr. Rogge & Co. in Marienhagen u. Umwandlung dieser Firma in eine Ges. m. b. H. (Firma Kalkwerk Marienhagen G. m. b. H.). Die Ges. ist ferner be- teiligt an der Werkhandelsfirma der Peiner Walzwerks G. m. b. H., an der Ilseder Bank Sandow & Co. u. dem Kohlenbergwerk Minden G. m. b. H. 6 1921 Ankauf der Kuxe des Steinkohlenbergwerks Friedrich der Grosse in Herne. Diese lewerkschaft betreibt 3 Schächte bei Herne u. 2 Schächte bei Börnig. An Nebenanlagen 1 vorhanden: 4 Kokereien mit 250 öfen, 4 Ammoniakfabriken, Teerdestillationen, Benzol- abriken, 3 Kohlenseparationsanlagen u. Kohlenwäschen, 3 Ringofenziegeleien. Statistik: Produktion: 1925 1926 1927 1928 1929 1930 .. t 460 000 400 615 560 186 570 466 540 046 411 717 alzwerkserzeugnisse . . t 379 968 344 086 470 592 474 005 441 954 313 812 hosphatmehl . . . . t 123 378 115 104 156 566 154 030 157 173 116 180 126*