Elektrizitätswerke, elektrotechnische Industrie, Feinmechanik, Optik. 2279 Deutsch-Ueberseeische Elektricitäts-Ges. in Liqu. in Berlin NW 7, Friedrichstr. 103. Gegründet: 4./7. 1898 mit Nachtrag v. 17./2. 1898. Die der Ges. früher gehörigen Unter- nehmungen sind durch Vertrag v. 11./6. 1920 sämtl. auf eine spanische Ges., die Compania Hispano-Americana de Electricidad S. A. übergegangen (s. Jahrg. 1923/24 I u. früher). Da nach der Goldmarkbilanz das Vermögen der Ges. nicht den durch die Goldbilanzverordnung festgesetzten Mindestbetrag von GM. 5000 erreicht hat, ist die Umstellung unterblieben. Dadurch wurde die Ges. für nichtig erklärt. Die amtl. Eintragung der Nichtigkeit erfolgte am 27./11. 1926. Die Liqu. führt durch der Liquidator: Hermann Ohse, Berlin (früh. Vorst.). Die Tätigkeit der Ges. seit Aufstell. der Goldmarkeröffnungsbilanz erstreckte sich auf die Abwicklung der noch schwebenden Angelegenheiten, insbes. eine endgültige Regelung der ausstehenden Markobligationen, welche zu einem sehr erheblichen Teil in zufrieden- stellender Weise gelungen ist. Diese Tätigkeit erfolgt auf Grund des Vertrages v. 11./6. 1920 für Rechnung der Compafja Hispano-Americana de Electricidad, S. A., welche im Rahmen des Vertrages die nötigen Anschaffungen bewirkt. Die Abwicklungstätigkeit wird neben- beruflich ausgeübt, so dass der Liquidationsmasse aus Gehältern u. a. keinerlei Lasten entstehen. – Die Abwicklung der Ges. ist 1930 weiter fortgesetzt worden. Es heisst im Geschäftsbericht: Offenbar ausgelöst durch Schritte der spanischen Regierung, der Comp. Hispano-Americana de Electricidad eine angemessene Entschädigung für die auf sie über- gegangenen, den Kriegsmassnahmen der Feindesländer unterworfenen Aktiva unserer Ges. zu erhalten, sind im Berichtsjahr die verschiedenen deutschen behördlichen Stellen an uns wegen der noch ausstehenden Abrechnungen herangetreten. Die von den deutschen Behörden geltend gemachten Ansprüche, die von unserer Ges. gar nicht gedeckt werden können u. deren Erfüllung die spanische Ges. mit einer starken Begründung ablehnt, sind von uns als unbegründet abgelehnt worden; teilweise schwebt deshalb jetzt ein Prozess- verfahren. Infolgedessen kann auch jetzt über den Zeitpunkt für den endgültigen Abschluss der Liqu. noch nichts Bestimmtes gesagt werden. Letzte ausführl. Aufnahme der Ges. s. Hdb. d. Dt. A.-G. Jahrg. 1924/25 I. Kapital: M. 150 000 000 in 30 000 Vorz.-Akt. u. 120 000 St.-Akt. zu M. 1000. Eine Um- stellung auf Goldmark konnte praktisch nicht durchgeführt werden. Anleihen: Mit Ausnahme der Em. ILIL=VII (s. Bilanz) vollständig zurückgezahlt. Im Übrigen s. Hdb. d. Dt. A.-G. Jahrg. 1923/24 I. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: 1931 am 9./5. Bilanz am 31. Dez. 1930: Aktiva: Kassa u. Bankguth. 2159, Iuv. 290, Kaufpreis- restforder. an die Compania Hispano-Americana de Electricidad S. A., Madrid 27 635. – Passiva: A.-K. 300, rückst. ausgel. u. gekünd. Obl. Serie II–VII einschl. 3 % Tilg.- zuschlag 17 416, fällige Obl.-Zs. Serie II–VII u. rückst. Div. 2067, Kredit. (vor dem Kriege entstandene) 9807, (nach dem Kriege entstandene) Compania Hispano-Americana de Electricidad S. A., Barcelona 493. Sa. RM. 30 084. Aufsichtsrat: Vors. Bank-Dir. Dr. Peter Brunswig, Dir. Cuno Feldmann, Bank-Dir. A. Blinzig, Dr. Georg Schulze, Berlin. Deutsche Kabelwerke Akt.-Ges. in Berlin-Lichtenberg 0 112, Boxhagener Str. 80. Gegründet: 14./6. 1896; eingetr. 30./6. bzw. 8./7. 1896. Die Ges. übern. das Fabrik- geschäft der Firma Hirschmann & Co. in Rummelsburg. Fa. bis 16./10. 1899: Deutsche Kabelwerke vorm. Hirschmann & Co. Zweck: Herstell. elektr. Leitungen u. Kabel aller Art sowie aller damit im Zus. hang stehenden Artikel, ferner Gummi- u. Guttaperchafabrikation für elektrotechn. u. sonstige Zwecke. Die Ges. kann elektrotechn., maschinentechn. oder damit verwandte Unternehm., Telephon- u. Telegraphenges., Kupferwerke gründen, erwerben oder sich daran beteiligen sowie Niederlass. innerhalb u. ausserhalb Deutschlands errichten. Fabrikation: Hergestellt werden elektr. Leitungen u. Kabel aller Art, insbes. Stark- stromkabel für hohe und höchste Spannungen nach mehreren Systemen, Schwachstrom- bleikabel verschied. Konstruktion, Isolation u. Armierung für Telephonie, Telegraphie u. and. Zwecke, auch Fernsprechfernkabel, ferner Kabelgarniturteile, isolierte Leitungsdrähte jeder Art, besonders Gummiaderleitungen, ferner Isolierbänder u. Parabänder. eiterhin werden aus Kupferbarren Walzdrähte, feine u. feinste Kupferdrähte, Fahrdrähte ür elektr. Bahnen, Kupferstangen, Flachkupfer gezogen u. Kupferdrähte verzinnt. in Die Ges. verfügt über zwei Produktionsstätten, nämlich das Stammwerk in Lichtenberg u. das in den Jahren 1922 bis 1927 erricht. Kabelwerk in Ketschen- Baß ei Fürstenwalde a. d. Spree. Der Grundbesitz des Unternehmens beträgt in Berlin- 3 enberg 22 856 am, wovon 11 060 am mit einer Nutzfläche von etwa 35 000 qm Arbeits- 96 „ bebaut sind, das Gelände in Ketschendorf hat eine Ausdehnung von 155 ha Vutzün * mit 900 m Wasserfront, die Fabrikanl. bedecken 28 400 qm mit rund 38 000 qm a Werk Berlin umfasst ein sechsstöckiges Verwalt.-Gebäude, drei miteinander in ind. stehende, ebenfalls sechsstöckige Fabrikhäuser, ein massives Lagerhaus, das ebenso