— 9 Elektrizitätswerke, elektrotechnische Industrie, Feinmechanik, Optik. 2299 gestalten, führten 1929 zu einigen bemerkenswerten Fortschritten im Aufbau der bisher noch vielfach zersplitterten Stromverteilung. Durch Zus fassung einer grösseren Anzahl bisher selbständiger kleinerer Versorgungsbetriebe wurden neue, den Erfordernissen rationeller Betriebsführung auch räumlich angepasste Verteilungsgruppen gebildet, die in Form von Stromversorgungsgesellschaften mit dem Konzern der Ges. aufs engste verbunden wurden. So entstand aus den käuflich erworbenen Anlagen des Schleswig-Holsteinischen Elektrizitäts-Verbandes durch Vereinigung mit der Schleswig-Holsteinischen Elektrizitäts- versorgung G m. b. H. die Schleswig-Holsteinische Stromversorgungs-A.-G. in Rendsburg. Im Bezirk Hannover wurde die Hannover-Braunschweigische Stromversorgungs-A.-G. in Hannover gegründet, die durch Zus. fassung des von der Ueberlandwerke u. Strassenbahnen Hannover Aktiengesellschaft (s. auch Beteil.) losgelösten Ueberlandwerksbetriebes mit der Ueberlandwerk Braunschweig G. m. b. H. sowie der Hannoversche Ueberlandzentrale Nordstemmen A.-G. u. der Elektrizitätswerk Söhlde G. m. b. H. entstanden ist. Zur Zusammen- fassung des Versorgungsgebiets des Städtischen Elektrizitätswerkes in Nienburg mit dem des Kreises Nienburg wurde gemeinschaftlich mit der Stadt Nienburg (Weser) die Nienburger Stromversorgungs-A.-G. gegründet, die ihrerseits auch noch die Kreisversorgung des Landkreises Stolzenau übernahm. Ferner beteiligte sich die Ges. mit 26 % des Aktien- kapitals an der Gründung der Elektrizität-A.-G. Mitteldeutschland in Kassel, durch die der grössere Teil der zum Kommunalen Elektro-Zweckverband Mitteldeutschland gehörenden kommunalen Versorgungsbetriebe des Kasseler Bezirks zu einem einheitlichen Unternehmen zus.geschlossen wurde. Der Stromlieferungsvertrag mit der Stadt Frankfurt a. M. wurde durch ein neues Abkommen dahin erweitert, dass der über die Leistungsfähigkeit der Eigenanlagen von Frankfurt hinausgehende Strombedarf von der Ges. geliefert wird. Auf Grund des neuen Abkommens mit Frankfurt erwarb die Ges. die Kuxe der Braunkohlengrube Gewerkschaft Friedrich in Hungen u. 50 % des Aktienkapitals der Braunkohlen-Schwel-Kraftwerk Hessen- Frankfurt A.-G. (Hefrag) in Wölfersheim. Im Zuge dieser Transaktion hat sich die Stadt Frankfurt a. M. durch Aktienübernahme in grösserem Umfange an der Preuss. Elektrizitäts- A.-G. beteiligt. Durch ein weiteres Abkommen mit dem Hessischen Staat übernahm die Ges. aus dem Besitz des Hessischen Staates die restlichen 50 % Hefrag-Aktien u. die Kohlen- basis des Schwel-Kraftwerkes, die Hessischen Staatsgruben Ludwigshoffnung, Wölfersheim, Weckesheim u. Wilhelmshoffnung. – Am 1./11. 1930 wurde die Weser-Ems-Stromver- sorgungs-A.-G., (gegr. 1929 gemeinsam mit der Stadt Leer) mit der Oldenburgische Stromversorgungs-A. G., Oldenburg i. O. (gegr. 1./4. 1930 gemeinsam mit der Stadt Oldenburg) zu der Stromversorgungs-A.-G. Oldenburg-Ostfriesland, Oldenburg i. O. (A.-K. RM. 10 000 000) vereinigt. Durch die Vereinigung beider Unternehmungen wurde der Plan emer zusammenfassenden Stromversorgung für das Oldenburg-Ostfriesische Wirtschafts- gebiet verwirklicht. – 1930 Beteil. an der Gründung der Stromversorgungs-A.-G. Weissen- fels-Zeitz in Theissen u. Continentalen Elektrizitäts-Union A.-G. in Basel; ferner massgebliche Beteil. an der Thüringer Gasges. in Leipzig. – 1931 beteiligte sich die Ges. an der Grün- dung der Berliner Kraft- u. Licht-A.-G. in Berlin, in die die Stadt Berlin u. a. die Bewag- Akt. einbrachte. Stromversorgungsgebiet: Das Arbeitsgebiet der Ges. schliesst wichtige industrielle u. landwirtschaftliche Feile Deutschlands in sich ein. Zu den Städten des Stromlieferungs- gebietes gehören: Frankfurt a. M., Hannover, Kassel, Lübeck, Harburg, Hildesheim, Göttingen u. Emden. Das Gebiet wird im Norden von der Nordseeküste u. der Ostseeküste bis in die Gegend von Mecklenburg begrenzt u. erstreckt sich südlich bis zum rhein-mainischen Gebiet. Es wird durchschnitten von den Haupteisenbahnlinien, die von Belgien–Holland dem Ruhrgebiet nach Berlin, der Ostseeküste und Sachsen führen, ferner von den Hauptlinien aus Hamburg u. Bremen nach Frankfürt a. M. u. Süddeutschland. Ausserdem ühren wichtige Schiffahrtswege, wie Weser u. Main, sowie der in der Durchführung Mß Ig Mittellandkanal, der vom Rhein nach Hamburg u. Zentraldeutschland eine Ver- indung schaffen wird, hindurch. 3 ftatistik: Stromabgabe ohne die Nordwestdeutsche Kraftwerke A.-G. 1926–1930: V 85 000, 290 205 000, 369 923 000, 470 626 182, 480 791 933 kWh. Stromabgabe einschl. der ordwestdeut G. 682 826 isEWen Kraftwerke A.-G.: 339 420 000, 425 316 000, 537 770 000, 646 235 134, Alolesttztun: Die Ges. besitzt die Wasserkraftanlagen Hemfurth I u. II (Edertalsperre), einer 086 Dörverden, Helminghausen, Mainwerke, Werrawerk, Oldau u. Marklendorf mit Maßte von 59 630 kVA (Wasserkraft). Ferner verfügt die Ges. im Braunkohlen- Eraftwerk das auf eigenerKohle steht, über 103 500 kVA, im Braunkohlen-Schwel- % 3 190 ölfersheim über 33 200 kVA. im Kraftwerk Ahlem bei Hannover über 62 500 kVA werk Oldau über 13 000 kVA eigene Dampfleistung. Ein Speicherkraftwerk in fem ist im Bau. Auf Grund langfristiger Strombezugsverträge werden von verteilun nternehmungen weitere rd. 22 000 kVA Dampfleistung vorgehalten. An Strom- änge beenkees besitzt die Ges. ein weitverzweigtes Hochspannungsnetz mit einer 471 250 1850 km u. 47 Umspannwerke mit einer Umspannerleistung von etwa =–