2304 Elektrizitätswerke, elektrotechnische Industrie, Feinmechanik, Optik. Im Mai 1927 Fusion mit der Sudicatis Telefonfabrik u. Schraubenindustrie A.-G., Berlin- Steglitz (A.-K. RM. 3 850 000), der Tefag Vertrieb A.-G., Berlin-Steglitz (A.-K. RM. 30 000), der Norddeutschen Telephonfabrik A.-G., Hamburg (A.-K. RM. 250 000) und der Telefon- u. Installationsges. A.-G., Hannover (A.-K. RM. 50 000). Das gesamte A.-K. dieser Unternehm. war bereits vor der Fusion im Besitz der Ges. Die Sudicatis Telefonfabrik u. Schrauben- industrie A.-G. B.-Steglitz befasst sich mit der Erzeug. von Metallschrauben, Fassonteilen, Automobil- u. Fahrrad-Ventilen sowie Telephonapparaten. Die Gesamtfläche des dieser Ges. gehörigen, in Lichtenberg in der Boxhagener Strasse 76–78 gelegenen Grundst. beträgt 8617 qm mit 4507 qm bebauter Fläche. Die G.-V. v. 6./9. 1928 der König, Kücken & Co. A.-G., Berlin, genehmigte den Über. gang auf die Telephonfabrik Berliner unter Ausschluss der Liquidation durch Umtausch der Aktien im Verhältnis von 100: 1, dergestalt, dass auf RM. 6000 Akt. der König, Kücken & Co. A.-G. RM. 60 der Telephon Berliner entfallen. Ult. 1928 bilanzmässiger Verlust von RM. 3 491 174, erhöht bis ult. 1929 auf RM. 4 130 759, entstanden hauptsächlich durch Überbewertung der Anlagen u. Warenvorräte bei der Goldmark-Umstellung. – Übergang der Aktienmajorität auf die Standard-Elektrigitäts-A.-G. (Ankauf der Aktien erfolgte durch die Commerz.- u. Privat-Bank sowie Dresdner Bank im Febr. 1930 zum Kurs von 70 %). – Das Werk Hannover wurde aufgelöst. – Der G.-V. v. 25./7. 1930 wurde Mitteil. nach $ 240 HGB. gemacht. Sanierung wurde beschlossen (s. unter Kapital). „ Beteiligungen: Das Wiener Werk der Telephon-Fabr. J. Berliner wurde 1919/20 in eine A.-G. mit einem Kap. von K 15 000 000 u. dem Namen „ Österreichische Telephon-Fabrik A.-G. vorm. J. Berliner umgewandelt. Die Beteilig. besteht in 37 500 Akt. zu K 200. Die Ges. besitzt ferner sämtliche Aktien bzw. Anteile folgender Unternehmungen: Märkische Telephonfabrik A.-G. Berlin (RM. 750 000); Westdeutsche Telephonfabrik A.-G., Düsseldorf (RM. 250 000); Süddeutsche Telephonfabrik A.-G., Mannheim (RM. 250 000); Mitteldeutsche Telefon A.-G., Dresden (RM. 50 000); Magdeburger Telefon- u. Installationsges. m. b. H., Magdeburg (RM. 80 000); Süddeutsche Installations- u. Telefon-Ges. m. b. H., München (RM. 80 000); Automatische Fernsprech-Anlagen-Baugesellschaft m. b. H. in Berlin (RM. 100 000), sonst. Effekten RM. 284 257. Die im Aug. 1926 erworbenen Anteile der Dr. Erich F. Huth G. m. b. H. wurden im Nov. 1926 an die C. Lorenz A.-G. verkauft. Die Telephon-Fabrik J. Berliner besitzt eine Anzahl von Patenten, die zumeist noch eine längere Laufzeit haben. Die Ges. gehört dem Verbande Deutscher Schwachstrom-Industrieller an. Interessengemeinschaft: Die Ges. schloss 1926 einen Interessengemeinschaftsvertrag mit der Telephon- u. Telegraphenbau G. m. b. H., Frankf. a. M. (Fuld-Konzern). Durch diesen Vertrag ist eine Aufteilung der Arbeitsgebiete erfolgt, die eine zweckmässige u. unkosten- mindernde Rationalisierung ermöglicht. Von dem Fuldkonzern sind die Mietanlagen der Ges. erworben worden. Der an die Ges. abzuführende Betrag ist weitgehend gesichert u. wird in garantierten Jahresraten getilgt. Darüber hinaus bleibt die Ges. in angemessenem Verhältnis am Erträgnis aus diesem Geschäftszweig des Fuldkonzerns bñ;eteiligt. Mitte 1929 erfolgte der Abschluss eines Abkommens mit der Fa. Kolster, New York London. Das Abkommen bezieht sich auf die Zurverfügungstell. der techn. Entwicklungs- arbeiten der Kolsterschen Laboratorien u. Fabriken auf dem Gesamtgebiete des Rundfunks u. der verwandten Gebiete an die Telephonfabrik Berliner A.-G. unter Mitwirkung des Bau- erlaubnisvertrages mit Telefunken. Der Vertrieb soll in Zukunft durch eine im Entstehen begriffene Tefag-Kolster-Radio-A.-G. als besondere Vertriebsorganisation der Tele phonfabrik Berliner A.-G. erfolgen. Kapital: RM. 2 970 000 in 27 600 St.-Akt. zu RM. 100 u. 300 Vorz.-Akt. zu RM. 700. Die Vorz.-Akt. haben mehrfach. St.-Recht u. nehmen an der Div. erst teil, nachdem die übrigen Aktion. 5 % Div. erhalten haben; der event. Rest des Reingewinns wird an beide Akt.-Arten gleichmässig verteilt. – Vorkriegskapital: M. 5 000 000. Urspr. M. 1 000 000, erhöht 1899 um M. 500 000. Weitere Erhöh. 1902 um M. 500 000, 1904 um M. 1 000 000, 1908 um M. 1 000 000. 1912 Erhöh. um M. 1 000 000, 1918 um M. 2 500 000, 1920 um M. 5 000 000, 1921 nochmalige Erhöh. um M 7 500 000 Aktien u. M. 2 500 000 Aktien Lit. B zu M. 1000, mit Sperrpflicht bis 31./12. 1930. 1921 Erhöh. des A.-K. um M. 20 000 000. Ferner erhöht lt. G.-V. v. 8./12. 1922 um M. 80 000 000 in 47 500 St-Akt. zu M. 1000, 2000 St.-Akt. zu M. 5000, 2000 St.-Akt. zu M. 10 000 u. 2500 Akt. Lit. B 5 M. 1000. Die Kap.-Umstell. erfolgte lt. G.-V. v. 16./12. 1924 von M. 120 000 000 05 RM. 7 110 000 derart, dass der Nennwert der St.-Akt. zu bisher M. 1000, M. 5000 u. M. 10 *0 auf RM. 60 bzw. RM. 300 bzw. RM. 600 u. der der Aktien Lit. B von bisher M. 1000 au RM. 42 denominiert wurde. Lt. Bekanntm. v. Juli bzw. Sept. 1928 Umtausch der Akt. 90 RM. 300 u. 600 u. der Akt. zu RM. 60 in solche zu RM. 100 u. 1000. – Die G.-V. v. 25./7. 1909 beschloss zur Sanierung der Ges. die Herabsetz. des A.-K. um RM. 4 140 000 auf RM. 2 970 durch Zus. leg. der St.-Akt. im Verh. 5: 2. Auf je nom. RM. 500 alte Akt. entfallen 2 nede Akt. zu je RM. 100. Grossaktionäre: Standard-Elektrizitäts-A.-G., Berlin (ca. 95 % des A.-K.). Anleihen: 1) Anleihe von 1906: M. 1 000 000 in 4 % Teilschuldverschreib. zu I 3 1000 u. 2000. Zs.: 2./1., 1./7 Tilg.: von 1904 ab zu 102 % bis 1931; gekündigt zum 1./7. 1921, Die Anleihe wurde in Berlin notiert.