2336 Elektrizitätswerke, elektrotechnische Industrie, Feinmechanik, Optik. Entwicklung: Die Ges. ist aus der im Jahre 1908 gegründeten Genossenschaft „Elektrizitäts-Werk für die Heidenheimer u. Ulmer Alb e. G. m. b. H.“ in Heuchlingen hervorgegangen. Mit dieser Genossenschaft hat sich im Jahre 1920 das Elektrizitäts-Werk für das Bach- u. Egautal in Bachhagel vereinigt u. führte von da ab den Namen Uberland- werke Heuchlingen-Bachhagel e. G. m. b. H. Giengen a. d. Brenz. Durch Beschluss der G.-V. v. 27./1. 1923 wurde die Genossenschaft in eine Aktiengesellschaft umgewandelt, die urspr. den gleichen Namen führte, der im Jahre 1924 – nachdem noch weitere Gemeinden zum Anschluss gebracht worden waren –— in ,Mittelschwäbische Uberlandzentrale Aktien- gesellschaft“ abgeändert wurde. Zweck: Belieferung der an das elektr. Leitungsnetz der Ges. angeschloss. Stromabnehmer mit elektr. Strom sowie die Übernahme von Installationen innerhalb des Stromlieferungs. bezirks u. der Handel mit elektr. Bedarfsgegenständen. – Angestellte u. Arbeiter 24 u. 45. Strombezugverträge: Die Ges. gehört zur Gruppe der Württ. Landes-Elektrizitäts- Aktiengesellschaft in Stuttgart u. hat einen Interessengemeinschaftsvertrag mit der Stadt Ulm u. dem Alb-Elektrizitätswerk Geislingen. Eigene Elektrizitäts-Erzeug.-Anlagen sind nach Stilleg. der Dieselanlagen in Heuchlingen u. Bachhagel nicht mehr vorhanden. Der Strom wird in der Hauptsache von dem neuerbauten Kraftwerk Donaustetten, welches der Stadtgemeinde Ulm a. D. gehört, vom Städt. Elektrizitätswerk Stuttgart u. vom Uberland- werk Jagstkreis A.-G. Ellwangen, mit welchen langfrist. Verträge laufen, bezogen. Konzessionsverträge: Das Stromversorg.-Gebiet umfasst insges. 101 Gemeinden u. Teil- gemeinden mit rund 53 000 Einwohnern. Mit sämtl. Gemeinden sind Konzessionsverträge auf 20–25 Jahre abgeschlossen worden. Die Konzessionsverträge sind ausschliessliche. Davon laufen 10 bis zu 5, Jahren, 24 von 5–10 Jahren, 22 zwischen 10 u. 15 Jahren u. 45 noch über 15 Jahre. Über die bis zu 5 Jahren laufenden Verträge schweben zurzeit Verhandlungen. Dieselben sollen auf weitere 20 Jahre verlängert werden, wozu die meisten der in Frage kommenden Gemeinden schon ihr Einverständnis zum Ausdruck gebracht haben. Die Gemeinden haben das Recht, nach Ablauf der Konzession die Ortsnetze zum Herstellungswert abzügl. 2 % jährl. Abschr. zu erwerben. Besitztum: Der Grundbesitz der Ges. besteht aus einem zweistöckigen Geschäftshaus in der Marktstrasse in Giengen a. Br. mit Autogarage im Messgehalt von 7 a 17 qm, einem dreistockigem Magazin u. Werkstattgebäude im Messgehalt von 3 a 56 qm in der Scharen- stetter Strasse in Giengen sowie einem zweistockigem Beamtenwohngebäude in der Mühl- strasse in Giengen mit 30 a 95 qm, worin 28 a Garten u. Hofraum enthalten sind, ferner ein Umspannwerk mit 2 Wohngebäuden (32.17 a), ein Umspannwerk in Itzelberg, einer Schaltstation in Bachhagel u. 108 Transformatorengebäuden. Das gesamte Freileitungsnetz der Ges. wurde im Jahre 1923 von 5000 Volt auf 15 000 Volt Spannung umgebaut u. die sämtl. Schalt- u. Transformatorenstationen modern eingerichtet, wodurch die Energieverluste ganz wesentl. vermindert wurden. In den 108 Transformatoren- stationen sind ebensoviel Transformatoren mit einer Gesamtleist. von 5431 kW im Betrieb. Das Hochspannungsnetz hat eine Länge von 271 km, u. zwar 24 km 35 000-Volt-Leitung mit Hänge-Isolatoren auf Eisenbetonmasten verlegt und 247 km 15 000-Volt-Leitung, von welchen auch schon ein Teil auf Eisenbetonmasten u. mit Hängeisolatoren ausgerüstet it. Das Niederspannungsnetz ist rd. 400 km lang u. ganz auf Freileitung verlegt. Statistik: Stromverbrauch 1926–1930: 4 594 968, 5 332 491, 6920 140, 7722 094, 7759945 kWh. Angeschlossen waren Ende 1927–1930: 64743, 78 795, 82 388, 85 897 Lampen u. 4709, 4886, 5089, 5256 Motoren mit 16 840, 18 532, 18 600, ? PS. – Der Gesamtanschlusswert beträgt 20 567 kW. Kapital: RM. 2 500 000 in 1500 St.-Akt. zu RM. 1000, 7500 St.-Akt. zu RM. 100 u. 2500 Namen-Vorz.-Akt. zu RM. 100. Die Vorz.-Akt. beziehen eine Vorz.-Div. bis zu 5% mit Nachzahl.-Verpflicht.; werden an die St.-Akt. mehr als 5 % Div. verteilt, so erhalten die Vorz.-Akt. eine Div. in gleicher Höhe wie die St.-Akt. Urspr. M. 80 000 000, 1924 umgestellt auf RM. 1 280 000. – Lt. G.-V. v. 12./12. 1927 Erhöh. um RM. 720 000 auf RM. 2 000 000 durch Ausgabe von 2200 St.-Akt. zu RM. 100 u. 500 St.-Akt. zu RM. 1000, div.-ber. ab 1./1. 1928. Die neuen Aktien, die von einer Gruppe unter Führung der Darmstädter u. Nationalbank übernommen wurden, wurden den Aktionären im Verh. 3: 1 zum Kurse von 112 % angeboten. Die neuen Mittel dienen zur Finanzierung des Baues einer 35 000-Volt-Leitung von Ulm bis Heuchlingen u. zum Anschluss von acht weiteren bayerischen Gemeinden an das Stromnetz. Die gleiche G.-V. beschloss Umwandl. von 3500 Vorz.-Akt. zu je RM. 20 in 700 St.-Akt. zu RM. 100 u. Umtausch der St.-Akt. zu RM. 20 u. RM. 500 in solche zu RM. 100 u. RM 1000 (5 zu 20 = 1 zu 100, 2 zu 500 = 1 zu 1000). Lt. G.-V. v. 30./4. 1930 Erhöh. des A.-K. RM. 500 000 auf RM. 2 500 000 durch Ausgabe von 500 Aktien zu RM. 1000, angeboten 5: zu 115 %. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: 1931 am 28./5. 8 Stimmrecht: Je RM. 100 St.-Akt. = 1 St.; je RM. 100 Vorz.-Akt. in best. Fällen a 3 fl Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F. (bis 10 % des A.-K.), besond. Abschr. u. Rückl. zu 5 % Div. an Vorz.-Akt., bis zu 5 % an St.-Akt., vertragsmäss. Gewinnanteil an Vorst, u. A.-R., Rest Superdiv. oder nach G.-V.-B. Bilanz am 31. Dez. 1930: Aktiva: Gebäude 215 000, Betriebsanlagen 2 200 000, 20 000, Inv. 27 000, Geschäftsant. 2760, Eff. 106710, Kassa 10 271, Stromgeldaussenstände 118 3 Debit. 106 748, Bankguth. 127 956, Postscheck 2499, Install.-Vorräte 109 282. – „ ―――