2348 Elektrizitätswerke, elektrotechnische Industrie, Feinmechanik, Optik. oder Erwerb. u. Betrieb von Anlagen jeder Art zur Zugutemachung u. weiteren Verarbeit. der aus Bergwerken u. aus der Ausbeut. von and. Gerechtsamen gewonnenen Produkte, sowie Handel in solchen, d) Erlang. von Konzess. zur gewerbl. Ausnutz. der Elektrizität u. Ausbeut. derselben in eig. Betriebe oder mittels sonst. Verwert. e) Betei lig. bei staatlichen kommunalen oder privaten Unternehm. auf den Gebieten der Drahtindustrie, Metallurgie u. angewandten Elektrotechnik, Begründung, Übernahme u. Finanzierung solcher Unternehm, sowie Verkauf u. sonst. Verwert. der Beteilig. bei denselben, f) Anlagen, Beteilig. u. Geschäfte jeder Art im allg., welche geeignet sind, die vorbezeichneten Gesellschaftszwecke zu fördern, insbes. auch der Betrieb von Speditions-, Lager- u. Frachtgeschäften. Die Ges. ist be- rechtigt, auch ausserdeutsche Länder in ihren Wirkungskreis einzubeziehen. Besitztum: (Stand am 30./6. 1930) Zu dem Carlswerk in Köln-Mülheim gehören folgende Fabriken: Drahtwalzwerke, Eisen- u. Stahldrahtzieherei, Bandstahlfabrik, Ver. zinkerei, Draht-Seilerei, Geflechtfabrik, Drahtstiftefabrik, Drahtw.- u. Stacheldrahtfabrik, Webe. Litzenfabrik, Kupferwerke mit Raffinierwerk, Elektrolyse, Kupferdrahtzieherei, Kabelfabriken, Guttaperchafabrik, elektrotechn. Werkstatt, Maschinenfabrik, Giesserei u Schreinerei: galvan. Anstalten, Elektrostahlöfen, Elektrizitätswerk. Dem Carlswerk stehen 21 500 kW zur Verfüg., die ca. 32 000 000 kWh erzeugen. Zu dem Carlswerk gehören ferner ein Wasserwerk mit Wasserturm, Werften mit elektr. Laufkränen u. direkter, eigener Eisenbahnverbindung mit dem Werk, Versuchsanstalten, chem. Laboratorien, Prüf- u. Messräume, techn. Büros zur Konstruktion neuer Maschinen u. zum Entwerfen neuer Fabrikanlagen. Das Werk unterhält Arb.-Wohnhäuser, eine Sparkasse u. eine Kinderbewahranstalt. Der Gesamt- grundbesitz der Ges. beträgt 104.1842 ha. Das Carlswerk beschäftigte im Jahre 1928 ca. 6000 Angestellte und Arbeiter. Die Zahl der Angestellten u. Arbeiter des Konzerns beträgt ca. 15 200. Beteiligungen: Die Beteil. setzen sich im wesentlichen aus Aktien bzw. Anteilen von folgenden Gesellschaften zusammen: Kabelwerk Wilhelminenhof A.-G., Berlin; Land- u. Seekabelwerke A.-G. Köln-Nippes; Norddeutsche Seekabelwerke A.-G., Nordenham; Akt.-Ges. Maschinenfabriken Escher Wyss & Co., Zürich; Kraftwerk Laufenburg, Laufenburg; Bank für elektr. Unternehm., Zürich; Süddeutsche Telefon-Apparate-, Kabel- u. Drahtwerke A.-G. Nürnberg; Oldenburger Moorkultur-Ges. m. b. H., Ramsloh, Braunkohlenbergwerk u. Brikett- fabrik Liblar G. m. b. H., Liblar, Felten & Guilleaume, Fabrik elektr. Kabel, Stahl- u. Kupfer. werke A.-G. in Wien. 1910 wurde die Frankfurter Abteil. Dynamowerk) abgestossen u. in die neu gegründete A. E.-G.–Lahmeyer-Werke Akt.-Ges. in Frankf. a. M. eingebracht. – Der Besitz an den Eisen- u. Stahlwerken Steinfort musste 1919 infolge der durch den Krieg eingetretenen Verhältnisse an ein französ. Unternehmen verkauft werden. Mit Rücksicht auf die Bestrebungen ausländ. Unternehm., die fernere Belieferung von Rohstoffen u. Halbfabrikat. gegen Übereignung von Aktien zu übernehmen, fand im Mai 1920 eine der Fusion nahekommende Verbindung mit der Allg. Elektrizitäts-Ges. statt, in dem diese M. 75 000 000 eigene Aktien gegen Felten & Guilleaume zum Austausch bereitstellte. Näheres hierüber auch bei der Allgem. Elektrizitäts-Ges. Anfang 1928 ging die Drahtfabrik Eschweiler in den Besitz der Ges. über. Mitte 1928 erfolgte die Gründung der Felten & Guilleaume-Eschweiler Draht A.-G., welcher der gesamte Export der Eisen- u. Stahlprodukte des Carlswerks u. der Verkauf aller Produkte der Drahtfabrik Eschweiler übertragen worden ist u. die den Betrieb der Eschweiler Drahtfabrik pachtweise weiterführt (Beteilig an Felten & Guilleaume-Eschweiler Draht A-6. ging 1930 auf die Felten & Guillaume Carlswerk Eisen u. Stahl A.-G. über [s. auch untenh). — Gemeinsam mit der Allg. Elektriz.-A.-G. wurden die Betriebe mit der Firma Syndico Elektro Metallurga Argentina in Buenos Aires erworben. – Die gesamten ausländischen Beteilig. der Ges. wurden an eine Schweizer Ges., die Elwerta A.-G. übertragen, an der die Ges nach Durchführung einer Kap.-Erhöh. auf 6 000 000 schw. Franken mit einem Drittel beteiligt ist. Gemeinsam mit der A. E. G. u. dem Siemens-Konzern errichtete die Ges. in Polen 1. J. 1929 eine Fabrik für die Herstellung von Stark- u. Schwachstromkabeln. – Die den Telefon. apparatebau betreibende Abteilung der Süddeutschen Telefon-Apparate-, Kabel- u. Draht- werke A.-G. in Nürnberg wurde 1929 in ein selbständiges Unternehmen unter der Firma Süddeutsche Apparate-Fabrik G. m. b. H. umgewandelt.' Die Anteile dieser G. m. b. H. sind ab 1./1. 1930 in den Besitz der Standard Elektrizitäts-Gesellschaft A.-G. in Berlin übergegangen, an der die Felten & Guilleaume A.-G. sich beteiligt hat. Mit Wirk. ab 1./7. 1930 brachte die Ges. ihre Eisen- u. Stahlbetriebe u. zugehbriß Tochterges. in die am 27./9. 1930 gegründete Felten & Guilleaume Carlswerk Eisen u. Stah Akt.-Ges. in Köln-Mühlheim ein (A.-K. RM. 18 000000). Neben scharfer organisator. Trennung von den sonst parallel betreuten Betrieben, die technisch u. wirtschaftl. sehr verschieden sind, wurde dadurch eine Möglichkeit vorbereitet, ungehemmt in wirtschaftl. Verhandl. nach der einen oder anderen Seite einzutreten. Der neuen Ges. sind, weil in der Haupt- sache daran interessiert, Elektrizitäts-, Gas- u. Wasserwerk, Eisengiesserei u. Masehina, fabrik übertragen worden. Liefer.-Verträge zwischen der alten u. neuen Ges. regeln de gegenseitigen Bezüge unter Ausschluss von internen Gewinnen. Die Gründ. erfolgte unter ―