2364 Elektrizitätswerke, elektrotechnische Industrie, Feinmechanik, Optik. Walchensee werk führen 3 Zubringerleitungen zum Umspannwerk Karlsfeld bei München, von denen 2 auf Doppelgestänge u. 1 auf Einfachgestänge verlegt sind. Auf den Strecken München— Meitingen –-iederstotzingen, Regensburg–Amberg, Amberg–Nürnberg u. Würzburg- Aschaffenburg- Dettingen wurde das zweite Leitungssystem aufgelegt, die übrigen Leitungen sind zunächst noch Einfachleitungen. An neuen Leitungen wurden gebaut: Verbindungsleitung Bamberg--Schweinfurt u. die Anschlussleitung vom Achensee. Kraftwerk nach dem Walchenseewerk, soweit diese auf bayerischem Gebiet verläuft (Strecke Scharnitz–Kochel). Die neue Doppelleit. von- Passau nach Regensburg ist seit Oktober 1927 in Betrieb. Eine für den zweiten Ausbau vorgesehene Verdoppel. der Leitungen kann auf allen in Betracht kommenden Strecken durch einfaches Auflegen einer zweiten Leitung auf die gleichen Masten erfolgen, so dass eine Erhöh. der jetzt schon Übertragbaren Leistung von über 150 000 kW bzw. einer Jahresarbeitsmenge von nahezu 500 Millionen kWh. ohne den Bau neuer Leitungsstrecken möglich ist. Die zum Zus.schluss des Bayernwerk-Netzes mit dem Preussen-Netz (s. a. unter Verträge) erforder. lichen Anlagen, insbes. der Ausbau des Umspannwerks Aschaffenburg, sind fertiggestellt u. in Betrieb genommen. – Der Verbundbetrieb mit den benachbarten Landesversorgungen wurde 1930 erweitert durch die seitens der Württembergischen Landes-Elektrizitäts A-G. im Umspannwerk Obertürkheim durchgeführte Zus.schaltung mit dem Badenwerk, das- seinerseits wieder mit dem Rheinisch-Westfälischen Elektrizitätswerk gekuppelt ist. – Am 1./4. 1930 wurde die vertragliche Stromliefer. aus dem Kraftwerk Obernau, der ersten der im Zuge der Grossschifffahrtsstrasse zwischen Aschaffenburg und Würzburg geplanten 13 Mainstaustufen der Rhein-Main-Donau A.-G., aufgenommen. b) Umspannwerke: Karls- feld bei München, Landshut, Regensburg, Amberg, Arzberg, Kulmbach, Nürnberg, Meitingen bei Augsburg, Bamberg, Würzburg, Schweinfurt, Aschaffenburg, Passau. Der Bau des Umspannwerkes bei Hof wurde vorläufig zurückgestellt. 1930 nahm die Ges. die vertrags- mässige Beliefer. der Isarwerke G. m. b. H. aus dem neu erstellten Freiluftumspannwerk Krün bei Mittenwald für die Stromlieferung an die Zugspitzbahn, ferner die Beliefer. der Oberpfalzwerke A.-G. aus dem bei dem Dampfkraftwerk Schwandorf errichteten Freiluft. umspannwerk auf. Die Anzahl der Umspannwerke vermehrte sich sodann um das beim Kraftwerk Au der Untere Iller A.-G. errichtete Freiluftumspannwerk. Die installierte Transformatoren-Leistung des Bayernwerknetzes beträgt z. Zt. insgesamt 555 000 KVA. Die allgemeine Steigerung des Strombedarfes gab Veranlassung, die Frage der Be- schaffung neuer wirtschaftl. Energiequellen für das Bayernwerk einem eingehenden Studium zu unterziehen. Hierbei war zu berücksichtigen, dass sich das Bayernwerk bereits zur Ubernahme der Energie aus den im Zuge der Schiffahrtsstrasse zwischen Aschaffenburg u. Würgzburg zu errichtenden Mainkraftwerken verpflichtet hat. Es hat sich gezeigt, dass zur Vergleichsmässigung der Energiedarbietung der Wasserkräfte u. zur Förderung des Aus- baues weiterer Wasserkräfte die Errichtung eines Dampfkraftwerkes auf die Dauer nicht zu umgehen ist. Das Bayernwerk hat sich deshalb das Braunkohlenvorkommen bei Schwandorf durch Erwerbung der Aktienmehrheit der Bayer. Braunkohlenindustrie A.6. gesichert u. den Bau des Dampfkraftwerkes in Angriff genommen. Das Werk ist im 1. Ausbau mit 55 000 kW Maschinenleistung ausgerüstet. Der 1. Turbinensatz wurde am 9./3. 1930 in Betrieb genommen. In der Folge kann die Anlage ohne Erricht. neuer Leitungsstrecken u. Transformator- stationen, lediglich durch Auflegen einer zweiten Leit. auf die bestehenden Leitungsmaste u. durch eine Vermehrung der Transformatoren, auf nahezu die doppelte Höchstleistung ausgebaut werden. Der innere Wert des Bayernwerkes ist beträchtlich, denn seine Anlagen bestehen zum grössten Teil aus eisernen Masten, Leitungsteilen aus Kupfer und Aluminium und aus den wertvollen Transformatoren u. Einricht. der Umspann- u. Schalt- werke. Das Bayernwerk erfordert verhältnismässig wenig Bedienung und Unterhaltung Seine Ausgaben, die neben den Stromeinkaufskosten überwiegend aus der Verzinsung, Tilg. u. Abschr. der Anlagekosten bestehen, können durch die Zuschläge Deckung finden, die auf den Preis des bezogenen Stromes beim Weiterverkauf zur Bestreitung der Übertragungs. kosten einschl. der Energieverluste gemacht werden müssen u. im Wettbewerb mit Wärme— kraftwerken auch in der Zukunft gemacht werden können. Statistik: Der gesamte Drehstrom. u. Einphasenstromumsatz betrug 1930 rd. 879 Mill. KWh gegenüber 840 Mill. KkWh im Jahre 1929. Er setzt sich zusammen aus: Drehstromerzeugung einschliessl. Fremdstrombezug rd. 533 Mill. KWh, Einphasenstromerzeug. 1d. 132 Mill. KM in das Netz eingespeiste Transportenergie rd. 214 Mill. kWh. — Die gesamte Erzeug. an Drehstrom u. Einphasenstrom einschliessl. Fremdstrombezug, aber ohne Eigenverbraue der Kraftwerke, belief sich 1930 auf 665 Mill. kWh gegenüber 643 Mill. k Wh im Jahre 1929. — Die nutzbare Abgabe des Bayernwerkes an seine Drehstromabnehmer betrug 195 476 Mill. kWh gegenüber 452 Mill. kWh im Jahre 1929, die Einphasenstromabgabe an die Reichsbahn rd. 126 Mill. KWh gegenüber 130 Mill. kWh im Jahre 1929. Beteiligungen: 1927 erwarb die Ges. die Aktienmehrheit der Bayerischen Braunkohlen- Industrie A.-G. in Schwandorf. 1928 gründete die Ges. gemeinsam mit der Elektrowerke u. der Preussischen Elektrizitäts-A.-G. die Aktiengesellschaft für Deutsche Elektrizitt wirtschaft, in der sich die sämtl. deutschen Landeselektrizitätsversorgungen zusammenfn 3 sollen. Ausserdem erwarb die Ges. ein Aktienpaket der Amperwerke Biektrieitäts- . 6 der Neuen Amperkraftwerke A-G. Die Ges. besitzt ferner die Aktienmehrheit der Unte