2372 Elektrizitätswerke, elektrotechnische Industrie, Feinmechanik, Optik. werden. Auf dieser Strecke sind 13 Staustufen zu errichten, deren Kraftwerke eine mittlere Leistung von 39 000 PS besitzen und jährlich etwa 230 Millionen kW erzeugen können. Die Ausführung der Kraftwerke gleichzeitig mit den Schiffahrtsanl. an den 13 Main- staustufen zwischen Aschaffenburg u. Würzburg ist dadurch sichergestellt, dass über den Absatz der elektrischen Energie sämtl. Werke ein langfristiger Vertrag mit der Bayernwerk A.-G. abgeschlossen wurde. Die Entscheidung über die Frage „Werntallinie“ oder „Main. Dreieck“ ist Ende 1930 zu Gunsten des Main-Dreiecks gefallen. Die neue Linie sieht die Kanalisierung des Mains auf etwa 50 km über Würzburg hinaus und dann einen Seitenkanal von etwa 60 km Länge vor, der bei Eltmann unterhalb Bamberg den Main wieder erreicht. Konzessionsverträge mit dem Deutschen Reich u. dem Staate Bayern: Die Ges. hat von dem Deutschen Reich u. dem Staate Bayern das Recht erhalten, die von ihr ausgebauten Wasser- kräfte auf 100 Jahre auszunutzen, u. zwar beginnend mit dem Zeitpunkt, wo jedes einzelne Werk ganz oder teilweise in Betrieb genommen wird; dieses Recht wird für die zunächst in An- griff genommenen Werke bis zum Ablauf der Erlaubnis für die später in Betrieb genommenen Werke verlängert u. endet für alle Werke spät. am 31./12. 2050. Nach Ablauf dieser Frist fallen die Kraftwerke mit allem Zubehör unentgeltlich u. lastenfrei an das Reich. Die im Zuge der Grossschiffahrtsstr. zwischen Aschaffenburg u. Passau projektierten 33 Kraftwerke sollen (die Wasserkräfte der ob. Donau zwischen Ulm u. Kelheim nicht mitgerechnet) zus. 250 000 PS leisten u. jährlich rund 1500 Mill. KWh erzeugen können. Die Betriebseinnahmen aus der Verwert. dieser Energie sollen nach dem Finanzier.-Programm die Verzins. u. Tilg. der bereits auf dem Geldmarkt aufgebrachten u. weiterhin noch aufzubringenden Kapitalien im wesentlichen gewährleisten. Insoweit dies nicht der Fall sein sollte, tritt hinsichtlich der Vorz.-Aktien die Garantie des Reichs u. Bayerns in Wirksamkeit. Besitztum: Wasserkraftanlage „Untere Mainmühle“ in Würzburg; ihre Kraft wird durch zwei mit Gleichstrom-Dynamomasch. verbund. Turbinen ausgenutzt. Die Jahres. erzeug. von etwa 2 300 000 kWh dient hauptsächlich dazu, die Stadt Würzburg mit Strom zu versorgen. – Staustufe Viereth bei Bamberg die erste Schiffahrtsstau- stufe, die die Ges. am Main errichtet hat; beendigt 1925. Sie ist mit einer Wasserkraftan- lage von 3 Turbinen zu je 2000 PS Höchstleistung verbunden, die jährlich etwa 18–20 Mill. kwh erzeugen kann. Das Kraftwerk wird durch die Betriebsgemeinschaft Kachlet- Franken G. m. b. H. (s. auch unten) betrieben. Kachletstufe: Die Bauarbeiten an der Kachletstufe sind 1927 im grossen Ganzen vollendet worden. Die Anlage an der Kachletstufe in der Donau bei Passau dient dazu, die schwier. Fahrstrecke von Vilshofen bis Passau dadurch zu verbessern, dass der Wasserspiegel an der Wehrstelle um etwa 8.5 m gestaut wird. Die Staustufe besteht aus Wehr, Schiffs- schleusen u. Krafthaus. Für die Schifffahrt wurden beim Wehr zwei Kammerschleusen von je 230 m Länge u. 24 m 1. W. eingebaut. Mit der Vollendung des Staues, der bis Pleinting oberhalb Vilshofen reicht, hat die Schiffahrtstrecke zwischen Regensburg u. Passau eine durchgreifende Verbesserung erfahren. Im Kachlet-Kraftwerk wurde im Nov. 1927 der Probebetrieb mit 4 Maschinensätzen aufgenommen. Die weiteren 4 Maschinen wurden im 1. Quartal 1928 in Betrieb gesetzt, so dass nunmehr die gesamte Kraftwerksanlage von 65 000 PS Leistung fertiggestellt ist. Vom Beginn des Probebetriebes ab wurde der erzeugte Strom mittels der von der Bayernwerk A.-G. hergestellten Transformatorstat. Über 100 000 Volt Leitung hauptsächlich nach Nürnberg übertragen. Ein Teil des Stromes diente zur Versorgung des niederbayr. Gebietes. Der Betrieb des Kraftwerks wurde am 25./3. 1928 von der Betriebsgemeinschaft Kachlet-Franken G. m. b. H. (s. auch unten) übernommen. Staustufen Obernau u. Kleinwallstadt. Die Schleusen u. Wehre wurden 1928 fertiggestellt. Die Bauarbeiten für die beiden Kraftwerke wurden 1928 in Angriff genommen. Das Kraftwerk Obernau wurde 1930 in Betrieb genommen; die Anlage enthält 2 Turbinen mit je 2500 PS, die jährl. ca. 18,3 Mill. KWh erzeugen können. Das Kraftwerk Kleinwall- stadt kam im Herbst 1930 in Betrieb; die Anlage enthält 2 Turbinen mit je 2500 P§, die jährl. ca. 18,3 Mill. KWh erzeugen können. Die Stromlieferung der beiden Kraftwerke er- folgt an das Bayernwerk. – Kraftwerk Klingenberg (Main); Die Bauarbeiten (Kammer- schleuse u. Wehr) wurden 1929 u. 1930 fertiggestellt. Das Kraftwerk wurde Okt. 1930 in Betrieb genommen. Die Anlage enthält 2 Turbinen von je 2500 PS, die jährl. ca. 18,3 Mil. kWh erzeugen können. Die Stromlieferung erfolgt an das Bayernwerk. 100 Mit dem Bau der Staustufe Kleinheubach wurde 1929 begonnen. Die Schleuse fertiggestellt. – Im Herbst 1930 wurde der Bau der Schiffahrtsschleuse bei der Staustule Freudenberg in Angriff genommen. Das zugehörige Wehr u. Krafthaus wurde erst 6 Frühjahr 1931 vergeben. Für die Staustufe Faulbach wurden vorbereitend die Grund- erwerbungen durchgeführt. Eine weitere sechste Mainstufe, nämlich Erlabrunn bei Würz- burg wird ausserdem im Jahre 1931 als Notstandsarbeit in Gang gebracht. Betriebsgemeinschaft: Zur Sicherung des Stromabsatzes hat die Rhein-Main-Dona A.-G. im Nov. 1922 mit der Grosskraftwerk Franken A.-G. in Nürnberg einen 1 auf die Dauer von 40 Jahren abgeschlossen, nach dem die Wasserkraftanlage „ bei Passau und bis zu deren Vollendung die Wasserkraftanlage Viereth bei Be 10 (beide Eigentum der Rhein-Main-Donau A.-G.) sowie das Dampfkraft-Elektrizitätswen Gebersdorf-Nürnberg (Eigentum der Grosskraftwerk Franken A.-G.) u. das gleichfalls 3 der Grosskraftwerk Franken A.-G. betriebene Wasserkraftwerk Hausen bei Forchheim ang gemeinschaftl. Betriebe zusammengeschlossen sind. Der Betrieb der vereinigten Werke w ... 2