Elektrizitätswerke, elektrotechnische Industrie, Feinmechanik, Optik. 2401 wurden zur Unterbring. möglichst vieler Erwerbslos. im Handbetrieb ausgeführt u. an kleinere Unternehmer übertragen. Nach Gründ. der Neckar-Akt.-Ges. ging man zum Grossbetrieb mit den leistungsfähigsten Maschinenanlagen über. Ausserdem waren zwischen Stuttgart- Cannstatt u. Esslingen schon bald nach Kriegsende die Arbeiten für die längst geplanten Neckarverleg. bei Untertürkheim durch die Stadtgemeinde Stuttgart u. bei Obertürkheim- Mettingen durch die württemberg. Flussbauverwalt. in Angriff genommen. Da diese Bauten feile des Gesamtplans für die Neckarkanalisierung bilden, hatte die Neckarbaudirektion alsbald nach ihrer Erricht. ihre Fortführ. auf Grund besonderer Vereinbarungen zwischen dem Reich u. den beteiligten Verwalt. unter Einführ. des Maschinenbetriebs übernommen. Mit dem Ausbau der in Angriff genommenen Bauten (der Staustufen Ladenburg u. Wieblingen, Neckarsulm u. Horkheim für Grossschiffahrt u. Wasserkraftnutzung sowie der Staustufe Oberesslingen zunächst als Wasserkraftanlage u. der Fortführung der Bauarbeiten für die Neckarverlegungen bei- Unter- u. Obertürkheim) werden von der 200 km langen Gesamtstrecke rd. 60 km für die 1200 t-Schiffahrtsstrasse fertiggestellt bzw. vorbereitet u. von dem nach der Denkschrift des Reichsverkehrsminist. vom Jahre 1920 durch die Neckarkanalisierung im Jahresdurchschnitt zu erzielenden Gesamtkraftgewinn mit zus. 58 840 PS oder jährl. 350 000 000 k Wh rd. 20 000 PS oder 125 000 000 KWh jährl. gewonnen werden. 1922: Das Bauprogramm wurde zunächst fortgesetzt, gegen Ende des Jahres mussten aber infolge starker Geldentwertung die Bauarbeiten an den Staustufen Laden- burg, Horkheim u. Oberesslingen stillgelegt werden. 1923 wurde die Neckarverlegung bei Obertürkheim als Teilstück der Staustufe Obertürkheim fertig gestellt u. an den Stau- stufen Wieblingen, Neckarsulm u. Untertürkheim mit guten Fortschritten weitergearbeitet. 1924 konnte das Wehr in Untertürkheim in Betrieb genommen werden. Bis Jahresende. waren auch die Wehre, Seitenkanäle u. Schleusen der Staustufen Wieblingen und Neckarsulm fertiggestellt. Ausserdem wurde mit dem Einbau der Turbinen u. sonstigen maschinellen Einrichtungen in die fertiggestellten Krafthäuser der Staustufen Wieblingen und Neckarsulm begonnen. Seit Herbst 1925 sind die beiden Hauptkraftwerke Schwaben- heim (Staustufe Wieblingen) u. Kochendorf (Staustufe Neckarsulm) im Betrieb, die mit je 3 Turbinen, Zwischengetrieben u. Generatoren ausgestattet sind und eine Leistungs- fähigkeit von 9510 bzw. 8400 PS besitzen; der im Hauptkraftwerk Schwabenheim erzeugte Strom geht vertragsgemäss an die Badische Landeselektrizitätsversorgung A. G. (Baden- werk). Das Kraftwerk Kochendorf mit einer durchschnittl. Jahresleistung von 27 Mill. KWh ist an die Grosskraftwerk Württemberg A.-G. Ludwigsburg verpachtet u. gibt die erzeugte Energie an deren Dampfkraftwerk bei Heilbronn u. an das Elektrizitätswerk Heilbronn ab. Das kleine Kraftwerk am Wehr bei Wieblingen mit einer Leistung von 700 PS liefert seit Sommer 1925 an die Portland-Cementwerke Heidelberg elektrische Energie. Die gesamte Erzeugung der drei Kraftwerke beträgt im Jahr durchschnittlich etwa 62 Millionen kWh. An der Staustufe Ladenburg wurde im Jahre 1925 die 1.6 km lange Kanalstrecke zwischen der Ziegelei bei Ilvesheim und dem Hauptkraftwerk bei der Feudenheimer Fähre vollendet, wofür die Arbeiten schon im Jahre 1921 begonnen, im Winter 1922 wegen der Schwierigkeit der Geldbeschaffung zunächst eingestellt, sodann im Sommer 1923 zur Linderung der Arbeitslosigkeit in Mannheim und Umgegend als Notstandsarbeit wieder aufgenommen worden waren. 1926: Im Geschäfts- jahr 1926 konzentrierten sich die Bauarbeiten auf die Staustufe Ladenburg. 1927 wurde die Staustufe Ladenburg für die Schifffahrt u. Kraftnutzung in Betrieb genommen. Damit iet der Bauabschnitt Mannheim–Heidelberg mit rd. 27 km Länge für Grossschiffahrt u. Wasserkraftnutzung –— letztere mit einer durchschnittlichen jährl. Gesamterzeugung der Werke der Staustufen Ladenburg u. Wieblingen von zus. 68 000 000 k Wh —– fertiggestellt. Ferner wurden 1927 die Arbeiten ausser bei Heidelberg an den Staustufen Horkheim, Oberesslingen, Cannstatt u. Münster aufgenommen. 1928: Für die beiden Staustufen Neckar- gemünd u. Neckarsteinach ist im Sommer 1928 die wasserpolizeiliche Genehmigung bei en zuständigen Stellen beantragt worden u. nach Einleitung des Grunderwerbs im November ie Ausschreibung der Tiefbau- u. Eisenwerksarbeiten sowie im Februar 1929 die Vergebung Arbeiten u. Lieferungen erfolgt. Die umfangreichen Arbeiten an den Staustufen annstatt u. Münster, die sich auf eine Flusslänge von 7 km erstrecken, sind seit Anfang 28 im Gange. Entsprechend den abgeschl. Verträgen wurde 1928 die Erzeugung des Kraft- werks Feudenheim mit annähernd 29 Nill. kWh u. zwar in vollem Umfang von der Grosskraft- Mannheim A.-G., diejenige des Wehrkraftwerks Ladenburg mit über 1.3 Mill. kWh u. 68 Kraftwerks Schwabenheim (Dossenheim) mit fast 27 Mill. KWh vom Badenwerk, die nergie aus dem Wehrkraftwerk Wieblingen endlich mit über 3.2 Mill. kWh vom Portland- Leimen abgenommen. Das Kraftwerk Neckarsulm-Kochendorf ist an die Gross- werk Württemberg A.-G. Ludwigsburg verpachtet. 1929: Zu Beginn des Berichtsjahres a 5 Staustufen im Bau, nämlich Heidelberg, Horkheim, Münster, Cannstatt u. Ober- 180 mgen. Mit den Bauarbeiten an den beiden Staustufen Neckargemünd u. Neckarsteinach 1929 begonnen worden. Die Staustufe Horkheim konnte im Sommer vollendet 16 dem vorgesehenen Probebetrieb der Pächterin des Werks, dem Portland-Zementwerk 1n 0 a. N., am 1. November 1929 übergeben werden. Die Staustufe Oberesslingen ist a6 a 1929 fertiggestellt u. nach dem Probebetrieb am 1. August 1929 der Pächterin Efe twerks, der Neckarwerke Aktiengesellschaft in Esslingen, übergeben worden. – Die gung der sämtlichen Kraftwerke betrug 1929 annähernd 70 Mill. KWh. Handbuch der Deutschen Aktien-Gesellschaften. 193. 151 =― ―