2428 Industrie der Steine und Erden. Die beiden Colditzer Werke sind ausgerüstet mit: 3 Dampfmasch. mit zus. 1300 PS, 3 Dynamos mit 550 kW, 6 Dampfkesseln mit 660 qm Heizfläche, 30 Motoren, 36 Trommelmühlen 25 Farbmühlen, 260 Drehereispindeln, 24 and. Drehereimasch., 3 Kapselpressen, 30 Rund. öfen, 16 Muffeln, 3 Kompressen u. zahlreichen and. Hilfsmasch., einer vollständig eingericht Schlämmerei-Anlage; ferner ist vorhanden eine 900 m lange Drahtseilbahn zur Beforderung von Rohton aus den eigenen Colditzer Gruben. In Oschatz sind vorhanden: 1 Dampfmasch. mit 300 PS, 1 Dynamo mit 100 kW, 5 Motore, 2 Dampfkessel mit 220 qm Heigzfläche 10 Trommelmühlen, 40 Drehereispindeln, 1 Kapselpresse, 1 Kompressor, 7 Rundöfen, 1 Muffel Das Werk ist gleichfalls mit eigener Schlämmerei-Anlage versehen. Wertvolle Tonlager. die noch für mehrere Jahrzehnte ausreichen, befinden sich in Colditz, Querbitzsch u. Kommlitz in Grösse von zus. rund 100 000 qm. Die Ges. besitzt ferner Abbaurechte in Böhlen bei Grimma, Gröppendorf bei Mügeln u. Glossen bei Mügeln. 1927 erwarb die Ges. die Steingutfabrik Staffel G. m. b. H., Limburg (Lahn), die 10 Öfen besitzt u. deren Betrieb am 1./4. 1927 auf die Ges. übergegangen ist sowie die Keramischen Werke in Strehla. Der Betrieb der letzteren war 1923 stillgelegt worden. Die Fabrikation soll jedoch 1930 wieder aufgenommen werden. –— Die Ges. beschäftigt zur Zeit 1600 Beamte u. Arbeiter. Kapital: RM. 3 405 000 in 17 000 St.-Aktien zu RM. 200 u. 50 Vorz.-Aktien zu RM. 100. – Vorkriegskapital: M. 1 000 000. Urspr. M. 700 000, erhöht bis 1912 auf M. 1 000 000, dann bis 1923 auf M. 18 000 000 erhöht. (Über Kapitalsbeweg. s. Hdb. d. Dt. A.-G. Jahrg. 1927.) Kap.-Umstell. lt. G.-V. v. 22./12. 1924 von M. 18 000 000 auf RM. 3 405 000 (St.-Akt. 5: 1, Vorz.-Akt. 200: 1) in 17 000 St.-Akt. zu RM. 200 u. 1000 Vorz.-Akt. zu RM. 5. Durch G.-V.-B. v. 22./5. 1931 sind die Vorz.-Akt. zu RM. 5 in Vorz.-Akt. zu RM. 100 umgetauscht. Anleihe v. 1926: $ 400 000 zu 7 % verzinslich; aufgenommen zum weiteren Ausbau der Werke. Die Anl. ist hypothekarisch gesichert u. in 20 Halbjahrs-Raten rückzahlbar. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: 1931 am 22./5. Stimmrecht: 1 St.-Akt. = 1 St., je RM. 5 Vorz.-Aktie = 12 St. in best. Fällen. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F., etwaige weitere Rückl., 8 % Div. an Vorz.-Akt, 4 % Div. an St.-Akt., vertragsm. Tant. an Vorst., 15 % Tant. an A.-R. (ausser einer festen Vergüt. von RM. 1000 je Mitgl., der Vors. RM. 2000), Rest Super-Div. bzw. nach G.-V.-B. Bilanz am 31. Dez. 1930: Aktiva: Grundstücke 142 348, Gebäude 1 209 500, Öfen 588 00l, Wohnhäuser 189 900, Masch. 408 300, Inv. 3, Gleisanlage 30 000, Seilbahn 42 000, Elektr. Anlage 43 700, Dampfheizung 40 000, Tonfeld 10 000, Modelle u. Formen 3, Kapsel 3, Druck.- platten 1, Kassa 8191, Reichsbankgiroguth. 271, Debit. 1 614 319, Material 201 201, Waren 425 273, Beteil. 384 674, Darlehn 384 648, Tongrube Glossen 1, do. Nebitzschen 51 484. — Passiva: A.-K. 3 405 000, R.-F. 300 000, Delkr. 100 000, Anleihe 1 008 000, Bank-Kredit 280 185, Kredit. 463 976, unerhob. Div. 1624, Gewinn 185 038. Sa. RM. 5 743 824. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet; Geschäftsunk. 981 525, Abschr. 282 183, Gebinn 185 035 (davon R.-F. 40 500, Div. 102 400, Vortrag 42 138). Sa. RM. 1 448 747. – Kredit: Betriebs- überschuss einschl. Vortrag aus 1929 RM. 1 448 747. Kurs: Ende 1925–1930: In Leipzig: 71.5, 140, 140.75, 118, 78, 32 %. In Berlin: 72½, 140, 139, 117.75, 76, 30.50 %. Eingeführt in Leipzig im Okt. 1919. Im Aug. 1920 in Berlin zugelassen. Seit 1927 auch in Magdeburg notiert. Dividenden: 1913: St.-Akt. 10 %; 1924–1930: 10, 10, 10, 10, 10, 7, 3 % (Div.-Schein 20. Vorz.-Akt. 1924–1930: Je 8 %ꝙ Direktion: Otto Zehe. Prokuristen: Dir. Walter Berndt, Dir. Curt Nitzsche, Georg Reichel, Otto Franzz. Aufsichtsrat: Vors. Fabrikbes. Max Hoffmann, Eibau; Stellv. Kaufm. Bruno Kolbig, Greiz; Herm. Böhringer, Stuttgart; Julius Edelstein, Berlin; vom Betriebsrat: Josef Scheitler, Joh. Orlewicz. Zahlstellen: Ges.-Kasse; Leipzig: Sächs. Staatsbank, Darmst. u. Nationalbank, Leipziger Creditbank, Bayer & Heinze; Berlin u. Frankfurt a. M.: J. Dreyfus & Co.; Magdeburg: Darmstädter u. Nationalbank. Aus dem Geschäftsbericht 1930: In den ersten drei Monaten des abgelaufenen Jahres konnten noch normale Umsätze erzielt werden. Dagegen ging der Absatz im zweiten Vierteljahr immer stärker zurück, so dass im Mai zur Kurzarbeit übergegangen werden musste. Infolge des ausserordentlich scharfen Konkurrenzkampfes bröckelten die Verkaufs- preise ständig ab. Dié Preise für Rohstoffe u. Materialien liessen auch etwas nach, aber ein Ausgleich war nicht zu erreichen, da Steuern u. soziale Lasten sich wiederum bedeutend erhöhten. Porzellanfabriken Creidlitz Akt.-Ges., Creidlitz b. Coburg. Gegründet: 23./3. 1923; eingetr. 24./4. 1923. Gründer u. Gründungsvorg. s. Hdb. d. Dt. A.-6. Jahrg. 1924/25. Hervorgegangen aus der Fa. Porzellanfabriken Creidlitz G. m. b. H., vorm. Rose, Schulz & Co., Creidlitz. Fa. bis 14./5. 1927: Porzellanfabriken Creidlitz vorm. Rose, Schulz & Co. A.-G. Zweck: Herstell. von Porzellanwaren aller Art sowie der Betrieb einer Dampfziegelei.