Industrie der Steine und Erden. 2447 portland-Cementfabrik Germania Aktiengesellschaft, Sitz in Hannover. Verwaltung in Misburg. (Börsenname: Germania Portland Cement.) Gegründet: 11./2. 1899; eingetr. 23./3. 1899. Sitz bis 31./10. 1910 in Lehrte. Zweck; a) Fabrikation sowie Veräusser. von Portland-Cement, hydraul. Kalk, Dünge- mergel, sowie Betrieb von allen Gewerben, welche mit diesen Fabrikationszweigen zusammen- hängen; b) Beteiligung an anderen industriellen Unternehmungen der unter a) genannten Art oder ähnlichen Unternehm.; c) An- u. Verkauf von Fabrikationsgeschäften der unter a) erwähnten Art, vor allem von Zementfabriken. Besitztum: I. Werk Misburg-Anderten: (Areal 64 ha 96 a 54 qm). Dieses Werk besteht aus 3 Anlagen, u. zwar a) das Zentralwerk zu Misburg, z. Z. ausgerüstet mit 8 Drehrostöfen mit Gebläsen und automatischer Beschickung u. 4 Rotieröfen, sowie der Kraftanlage; b) die Fabrik in Anderten, ausgerüstet mit 3 Ringöfen u. mit elektr. Kraft- antriebe von dem Zentralwerk (a) aus versehen; c) das Zementkalkwerk mit 6 Schacht- öfen versehen, ursprünglich für Zementfabrikation bestimmt, wurde 1907 für Herstellung von Zementkalk hergerichtet. Diese 3 Werke in Misburg-Anderten sind mit 14 Dampf- kesseln u. 4 Dampfmasch. ausgerüstet. II. Werk Ennigerloh: (Areal ca. 102 ha). Die Fabrik besitzt 1 grossen Rotierofen u. 6 automatische Schachtöfen u. ist mit 4 Dampf- kesseln u. 2 Dampfmasch. ausgerüstet. Sämtl. Werke der Ges. verarbeiten nur eig. Rohmaterial aus den auf dem zugehörigen Areal befindlichen Brüchen. Jedes der Werke ist mit den erforderlichen elektr. Masch. zur Kraftübertragung, Lichterzeugung usw. versehen u. besitzt eigene Gleisanlagen. Die Ges. besitzt in Ennigerloh eine Arbeiterkolonie mit 21 Vierfamilien- häusern, einem Achtfamilienhaus u. 3 grösseren Beamtenwohngebäuden, zu Misburg eigene Kaserne für eine Belegschaft von 400 Mann und 5 Beamtenwohnhäuser. Gesamtleistungsfähigkeit sämtlicher Fabriken jährlich an 516 000 t Cement, Cementkalk und Düngemergel. Verbände: Die Gesellschaft gehört dem Norddeutschen Cement-Verbande G. m. b. H., Berlin, dem Cementkalk-Verband G. m. b. H., Hannover u. für das Ennigerloher Werk dem Westdeutschen Cement-Verband G. m. b. H. in Bochum an. Kapital: M. 4 905 000 in 9000 St.-Akt. zu RM. 100, 4000 St.-Akt. zu RM. 1000 u. 5000 Vorz.-Akt. zu RM. 1. Die Vorz.-Akt. sind mit 7 % (Max.) Vorz.-Div., Nachzahl.-Anspruch u. Afach. St.-Recht in besond. Fällen ausgestattet. – Vorkriegskapital: M. 7 375 000. Urspr. A.-K. M. 1 200 000, erhöht bis 1902 auf M. 8 500 000, herabges. 1905 auf 7 375 000; dann erhöht von 1921 bis 1923 auf M. 40 000 000 in 35 000 St.-Akt. u 5000 Vorz.-Akt. zu M. 1000 (über Kapitalsbeweg. s. Hdb. d. Dt. A.-G. Jahrg. 1927). Kap.-Umstell. lt. G.-V. v. 28./11. 1924 von M. 40 000 000 auf RM. 4 905 000 (St.-Akt. 50: 7, Vorz.-Akt. 1000: 1) in 35 000 St.-Akt. zu RM. 140 (davon 12 000 in Aktienurkunden über 5 Stück = RM. 700) u. 5000 Vorz.-Akt. zu RM. 1 unter Zuzahl. von RM. 4999. Lt. G.-V. v. 29./4. 1929 wurden die 35 000 St.-Akt. zu RM. 140 in 9000 zu RM. 100 u. 4000 zu RM. 1000 umgetauscht. Anleihe: M. 3 500 000 in 4½ % Obl. von 1906, Stücke zu M. 500, M. 1000 u. M. 2000 bzw. nach Aufwert. RM. 75, RM. 150 u. RM. 300. Zwecks Barablös. gekündigt zum 1./10, 1927. Ablös.-Betrag für je RM. 75 = RM. 69.18. Ablös. der Altbes.-Genussrechte mit EM. 35.25 für je M. 500 bzw. Genussrechtsurkunde über RM. 50. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: 1931 am 30./5. Stimmrecht: Je RM. 100 St.-A.-K. = 1 St., 1 Vorz.-Aktie = 4 St. in best. Fällen. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F. (Gr. 10 %), Vornahme sämtl. Abschr. u. Rückstell., dann 7 % Div. auf Vorz.-Akt. u. 4 % Div. auf St.-Akt., 10 % Tant. an A.-R. (ausserd. erhalten die Mitgl. des A.-R. eine jährl. feste Vergüt. von insges. RM. 18 000), Rest nach G.-V.-B. Bilanz am 31. Dez. 1930: Aktiva: Grundst. 1 196 600, Werksanl. mit Zubeh. 4 380 112, Eff. u. Beteil. 193 412, Kassa 19 044, Wechs. 5838, Debit. 185 906 (darunter Bank- u. Ver- bands. Guth. 66 359), (Aval-Debit. 170 000), Vorräte an Zement, Zementkalk, Halbfabrikaten, Ersatzteilen, Materialien, Kohlen, Säcken, Tonnen etc. 887 337. – Passiva: A.-K. 4 905 000, R.F. 751 756, do. II 100 000, Verpflicht. aus Obl.-Anleih. 804, rückständ. Div. 4329, Arb.- Versich. Beitr. 44 500, (Aval-Kredit. 170 000), Kredit. einschl. Rückst. 544 932, Gewinn 516 929. Sa. RM. 6 868 252. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Abschr. auf Anl. 500 340, do. auf Eff. u. Beteil. 26 850, zinsen 28 109, Gewinn 516 929 (davon Tant. 40 540, Div. 343 350, Vortrag 133 039). –— Kredit; Gewinnvortrag aus 1929 131 903, Pachten u. Mieten 20 167, Rohüberschuss 920 158. Sa. RM. 1 072 229. Kurs: Ende 1913: 77.50 %; Ende 1925–1930: 72 %, 199.25, 215, 194.50, 170.25, 72 %. in Berlin. St.-Akt. 2000 St. zu M. 1000, Nr. 21 001–23 000 u. 2400 St. zu M. 5000, Vr. 23 001 bis 35 000 im Dez. 1923 in Berlin zugelassen. 14 Dividenden: 1912/13: St.-Akt. u. Vorz.-Akt. je 0 %; 1924–1930: St.-Akt.: 10, 12, 14, 14, 14. 7 % (Div.-Schein 3); Vorz.-Akt. 1924–1930: Je 7 %. Vorstand; Gen.-Dir. Heinr. Fr. Lau, Hannover; Stellv.: Dir. Paul Schrader, Hannover. Prokurist: E. K. Schmittus. Ban Anfsiehtsrat: (5–13) Vors. Bankier Otto Schweitzer, Stellv. Bankier Ernst Kritzler, Berlin; ir. Dr. Felix Theusner, Breslau; Wilhelm Schröder, Hamburg; Bankdir. Dr. Emil ckener, Wuppertal-Elberfeld; Bankdir. Hugo Heinemann, Hannover; Bankier Dr. Paul *