2472 Industrie der Steine und Erden. Vorstand: Dir. H. Rubinstein. Prokuristen: G. Fiedler, C. Enz. Aufsichtsrat: Vors. Fabrikbes. Anton Tiegel, München; Stellv. Gottfried Pfretzschner, Kronach; Fabrikbes. Dr. Otto Lindner, München; Herm. Münch, Hof; Rittmstr. a. D. Carl Pfretzschner, Koburg. Zahlstellen: Ges.-Kasse; Dresden: Deutsche Bank u. Disc.-Ges. Bayerisches Portlandcementwerk Marienstein, Akt.-Ges. in Marienstein Post Schaftlach (Ober-Bayern). (Börsenname: Marienstein Portlandcementwerk.) Gegründet: 14./10. 1890; eingetr. 3./12. 1890. Sitz bis 20./4. 1912 in München. Zweck: Herstell. u. Vertrieb von Zement, hydraul. Kalk u. Düngekalk. Besitztum: Die früheren Cementwerke von Lechner & Co. in Marienstein bei Schaftlach. Beteiligungen: 1902 Erwerb eines Mutungsrechts auf Kohlen in der Nähe des Areals der Ges.; zur Ausbeut. wurde 1903 die Gewerkschaft Marienstein gegründet, bei der die Ges. in Kuxen u. mit Kreditgewährung beteiligt ist. Die Kohlenförder. hat im Febr. 1906 begonnen. Jährl. Kohlenförderung ca. 50 000 t Braunkohle. Kapital: RM. 1 000 000 in 2500 Aktien zu RM. 400. – Vorkriegskapital: M. 1 250 000. Urspr. M. 1 000 000. 1909 Erhöh. um M. 250 000, 1920 um M. 1 250 000, übern. von den Portland-Cementwerken Heidelberg-Mannheim-Stuttgart, angeb. den bisher. Aktionären M. 625 000 zu 107 %. Lt. G.-V. v. 15./12. 1924 Umstell. von M. 2 500 000 auf RM. 1 000 000 (5: 2) in 2500 Aktien zu RM. 400. Grossaktionäre: Die Portland-Cementwerke Heidelberg-Mannheim-Stuttgart besitzen die Mehrheit des A.-K. Industriebelastung: RM. 188 500. Hypothekar-Anleihe: M. 2 Mill. in 5 % Schuldverschr. v. 1920, rückzahlbar zu 100 %. Tilg. ab 1925 in 30 Jahren. Kurs in München 1926 eingestellt. Aufwert.-Betrag RM. 10.20 für PM. 1000. Die Stücke wurden auf RM. 10 abgestempelt u. die Spitze von RM. 0.20 in bar abgelöst. Noch in Umlauf Ende 1930: RM. 19 792. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: 1931 am 16./6. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F., 4 % Div., event. besond. Abschreib. u. Rückl., 10 % Tant. an A.-R., Rest zur Verf. der G.-V. Bilanz am 31. Dez. 1930: Aktiva: Grundst., Fabrikgebäude, Anl. u. Wohnhäuser 377 901, Masch. 142 700, Förderbahnen 1, Mobil. u. Utensil. 3, Vorräte aller Art 152 158, Beteil. ) 5 693 443, Wertp. 203, Forder.: lauf. Geschäftsausstände 520 638, Aktivhyp. 63 397, Kassa, Postscheck u. Wechsel 8 628, Verlust (52 061 ab Gewinnvortrag aus 1929 36 441) 15 619, (Bürgschaften 88 792). – Passiva: A.-K. 1 000 000, R.-F. 103 572, Ern.-F. 20 000, Verbindlichk.?) 5 831 327, Teilschuldverschr. 19 792, (Bürgschaften 88 792). Sa. RM. 6 974 693. 1) In diesem Betrag ist enthalten der Gegenwert von nom. RM. 5 100 000 Aktien der Portlandcementwerke Heidelberg-Mannheim-Stuttgart A. G. zu 105 0%. 2) Hierunter ist enthalten eine vorübergehende Bankschuld in Höhe des gesamten Gegenwertes von RM. 5 100 000 Aktien der Portlandcementwerke Heidelberg-Mannheim-Stuttgart A. G. – Durch Abgabe der Aktien im laufenden Jahre wird der Posten beiderseits wieder ausgeglichen, ohne dass der Ges. daraus irgendeine Belastung entsteht. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Unk. u. Zs. 51 936, Steuern 70 827, Schadensversicher. 7739, Unfallversicher. 5747, soz. Fürsorge 21 582, Abschr. 59 853. – Kredit: Vortrag aus 1929 36 441, Gewerbeertrag 159 474, Erträgnis aus Mieten u. Pachten usw. 6150, Verlust (52 061 ab Gewinnvortrag aus 1929 36 441) 15 619. Sa. RM. 217 686. Kurs: Ende 1913: 96 %; Ende 1925–1930: 48, 116, 98, 74, 50, 58.50 %. Notiert in München. Dividenden: 1913: 3 %; 1924–1930: 0, 5, 5, 5, 5, 5, 0 %. Direktion: Dipl.-Ing. Bergwerks-Dir. Aug. Burre, Gmund. Prokurist: R. Reichenbacher. Aufsichtsrat: Vors. Bankier Hans Weinschenk, Frankfurt a. M.; Stellv. Fabrikbes. Dr.-Ing. E. h. Friedrich Kirchhoff, Iserlohn; Dir. Dr.-Ing. W. Binswanger, München; Gen.- Konsul Dr. jur. Georg von Doertenbach, Stuttgart; Rittergutsbes. Karl Koenigs, Lebehn; Bergrat Th. Lichtenberger, Bank-Dir. Dr. Carl Schneider, Stuttgart; Gutsbes. Wilhelm Scipio, Mannheim. Zahlstellen: Ges.-Kasse; München: Bayer. Vereinsbank. Aus dem Geschäftsbericht 1930: Der Verlust aus dem Geschäftsjahr 1930 findet seine Erklärung in dem Niedergang auf allen Gebieten des Wirtschaftslebens u. in dem dadurch bewirkten Rückgang des Absatzes u. der Verkaufserlöse. Eine entsprechende Senkung der Produktionskosten war demgegenüber nicht zu erzielen. Ferner wirkten auf das Ergebnis erhebliche Steuernachveranlagungen ein, worüber die eingelegten Rechtsmittel noch schweben. Bei der Gewerkschaft Marienstein ist im abgelaufenen Geschäftsjahr die allgemein schwierige Lage des Kohlenbergbaues, ganz besonders aber des oberbayer. Pechkohlenbergbaues nicht ohne Einfluss auf das Ergebnis geblieben, so dass auch hier mit einem Verlust ab- geschlossen werden musste. ― ――