Industrie der Steine und Erden. 2491 Zweck: Uebernahme u. Fortbetrieb der früher von dem inzwischen verstorbenen Herrn Geh. Kammerherrn u. Rittergutsbes. Ferdinand Kaspar Adolf Dam Freiherr von Schönberg auf Thammenhain für eig. Rechn. betriebenen, in den Hohburger Bergen bei Wurzen, insbes. dem Gaudlitzberg (2) u. Zinkenberg bei Röcknitz beleg. Quarzporphyrbrüche, ferner Betrieb der von Röcknitz nach Doberschütz (Haltestelle der preuss. Staatsbahn) führenden, voll- spurigen, jetzt etwa 9,706 km langen Privateisenbahn. Besitztum: Die Gesellschaft besitzt in den Fluren Zwochau, Röcknitz, Grosszschepa, Falkenhain, Hohnstädt u. Seelingstädt beleg. Grundst. mit ca. 160 ha Flächeninhalt, von enthaltende Parzellen in den Hohburger Bergen, in Thammenhainer u. Zwochauer Flur steht der Ges. ein Kaufrecht zu. –— An Baulichkeiten besitzt die Ges. ein Verwalt.-Geb., 15 Wohngrundst. mit 30 Beamten- u. Arb.-Wohn., 6 massiv gebaute Unterkunftsräume, 4 Schmiedegebäude sowie ausserdem eine grosse Zentralschmiede mit 10 Schmiedefeuern, Lokomotiv- u. Schlosser werkstatt, 10 Steinbrecheranlagen (davon 8 elektrisch, 2 mit Dampf betrieben), 5 Transformatorenhäuser, 2 massiv gebaute Kompressorenhäuser, 1 grosses Kesselgebäude. Für den Betrieb der im Eigentum befindl. vollspurigen Privateisenbahn besitzt die Ges. 4 eig. Zugslokomotiven. — An sechs Betriebsstätten werden Steinbrüche betrieben. Der gewonnene Quarzporphyr u. Melaphyr wird verwandt zu allen Arten Pflastermaterial, Bruchmauersteinen, als Material zu Chausseeschütt. u. zu Gleisbett. Die Werke sind ausgestattet mit Dampfmasch. von etwa 100 PS, 31 Bohr- u. 10 Steinbrech- maschinen. – Die auf dem Areal der Ges. befindlichen ca. 80 ha umfassenden Waldbestände werden forstmässig bewirtschaftet. Die landwirtschaftl. Grundst. sind verpachtet. Beteiligungen: Die Ges. ist beteiligt an der Sächsischen Steinindustrie, Röcknitz (Ges.- Kap. RM. 12 000), deren Anteile sie sämtlich besitzt, an der Firma Kirchhoff & Wolf, Wildschütz, mit RM. 55 000 u. an der Thüringischen Steinindustrie G. m. b. H, Neumühle b. Greiz. Durch den im Jahre 1919 erfolgten Erwerb der sämtl. Anteile der Sächs. Stein- industrie G. m. b. H., Wurzen, ist es praktisch möglich, nunmehr den ganzen Frauenberg der Ausbeutung als Steinbruch zuzuführen. Die Thüringische Steinindustrie G. m. b. H., die im Jahre 1925 mit einem Kapital von RM. 300 000 gegründet wurde, erhöhte ihr Kap. 1929 auf RM. 755 000. An diesem Kap. sind das Land Thüringen u. die Ges. mit je zur Hälfte beteiligt. Der Grundbesitz der Thüringischen Steinindustrie G. m. b. H. beträgt rd. 1 ha, während die Steinbrüche vom Thüringischen Staat gepachtet sind. Betriebswirtschaftlich ist die G. m. b. H. auf das modernste eingerichtet, besitzt eine Drahtseilbahn, welche den Bruch mit dem Eisenbahngleis bei Neumühle verbindet, grössere Verladesilos an der Bahn usw. — 1927 beteiligte sich die Ges. an der Gründ. des Wohnungsbaus Röcknitz-Zwochau, G. m. b. H. in Röcknitz u. gemeinsam mit der Provinz Sachsen u. Ing. Kirchhoff an der Gründung der Provinzial Sächsische Steinwerke G. m. b. H. in Röcknitz, an der sie zu * beteiligt ist. — Als weitere Beteiligung kommt hinzu, die Quarzporphyr-Union, eine gemeinsame Verkaufs-Ges. nord west-sächsischer Steinbrüche. Kapital: RM. 1 580 000 in 1100 St.-Akt. Lit. A zu RM. 1000, 4750 St.-Akt. Lit. B zu RM. 100 u. 500 Nam.-Vorz.-Akt. zu RM. 10. – Vorkriegskapital: M. 1 900 000. Urspr. M. 1 150 000, erhöht 1900 um M. 500 000, 1904 um M. 250 000. Weiter erhöht von 1922–1923 auf M. 11 000 000 in 10 500 St.- u. 500 Vorz.-Akt. zu RM. 1000. (Über Kapitals- bewegung s. Hdb. d. Dt- A.-G. Jahrg. 1927.) Kap.-Umstell. Ilt. G.-V. v. 18./10. 1924 von M. 11 000 000 auf RM. 1 580 000 in 10 500 St.-Akt. zu RM. 150 u. 500 Vorz.-Akt. zu RM. 10. 1929 Umtausch der St Akt. zu RM. 150 in solche zu RM. 100 u. 1000. „ Anleihe: RM. 1 000 000 in 8 % Obl. von 1926. Stücke zu RM. 1000, 500 u. 200. – 28. 1./3. u. 1./9. An erster Stelle hypothekarisch sichergestellt. Rückzahlbar nur durch Auslosung ab 1931 mit 2.15 % des urspr. Anleihebetrages. Verstärkte Tilg. oder gesamte ERückzahlung nicht vor dem 1./9. 1931 zulässig. Die Anleihe wurde begeben zum Zweck der Verstärk. der Betriebsmittel sowie zur Finanzierung des Erwerbs eines Niessbrauch- rechts für den Abbau eines Steinvorkommens am Löbenberg bei Hohburg im Ausmass von etwa 40 –41 ha sowie zum Ankauf von an den Grundbesitz der Ges. angrenzenden Grund- a Von etwa 7 ha Bodenfläche. Ausgegeben zu 93 % durch die Allgem. Deutsche Aredit Anstalt in Leipzig. Kurs Ende 1937–1930: 97, 92.25, 84.50, 85 %. Juni 1927 an er Leipziger Börse zugelassen. Ceschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: 1931 am 15./4. Stimmrecht: 1 St.-Aktie = 1 St., 1 Vorz.-Aktie = 6 St. in besond. Fällen. cwinn-Verteilung: 5 % zum R.-F., 7 % Div. an Vorz.-Akt., 4 % Div. an St.-Akt., vom upleib. Betrage 10 % Tant. an A.-R. (ausser einer festen Jahresvergüt., Ersatz der Fahr- wosten 7 % Tant. an Vorst., Grat. an Beamte u. für Pens.-F., Rest weitere Div. bzw. zur erf. der G.--V)% am 31. Dez. 1930: Aktiva: Steinbrüche 1 035 600, Abbaurechte 230 000, Eisen- 238 240 00 Gebäude 211 000, Betriebs-Inv. 178 552, Wald 60 000, Beteil. 675 850, Debit. Weehe teinbestände 103 374, Postscheck 1221, Hyp. 12 875, Kassa 2876, Bank 32 428, 3 Schecks 8965 (Avale 438 000). – Passiva: A.-K. 1 580 000, Obl.-Anleihe 1 000 000, Sächs R 113, Obl.-Zs. 1242, Kredit. 100 811, neue Rechn. 60 100. Pensionskasse (Treuhänder: 30 1928 u. Treuhandges. A.-G. Leipzig) 106 391, Wohlf. 13 076, Div. 1927 94, 13, Hyp. 1677, Gewinn 3369, (Avale438 000). Sa. RM. 3 022 990.