2500 Industrie „ und Erden. Stettiner Portland-Cement-Fabrik in Stettin, Bollwerk 1. Gegründet: 18./5. 1855. Zweck: Erzeugung u. Verwert. von Portl.-Cement, anderen Arten Zements, Mauersteinen Kalk u. ähnl. Baumaterialien sowie der Erwerb von verwandten Unternehm. oder die Be- teilig. an solchen in jeglicher Form. Besitztum: Die Ges. besitzt in Züllchow bei Stettin eine Zementfabrik, die über ein in den Jahren 1925/28 erbautes, nach den neuesten Erfahrungen eingerichtetes Drehofen- werk mit einer Tagesleist. von 3500 Fass verfügt. Eine ältere Anlage, ausgerüstet mit zwei Ringöfen u. 14 Dietzschen Etagenöfen, ist zur Zeit stillgelegt. Ausserdem sind vorhanden automatische Kohlen- u. Rohmaterialgreiferkräne, Drahtseil-, Hängeschienen- u. Feldbahnen sowie ein Dock zur Instandsetz. der Flotte der Ges. Als Antriebskraft dient eine neue Abhitzekraftanlage. Zur Reserve steht Strom der Überlandzentrale zur Verfüg. Zur Über- wachung der Fabrikation und zu wissenschaftlichen Versuchen ist ein chemisches und physikalisches Laboratorium vorhanden. Die Zementfässer werden in eigener Fassfabrik hergestellt, der ein Sägewerk angegliedert ist. Eine Sackkleberei und -näherei sorgt für die nötige Sackpackung. Die jährliche Erzeugungsfähigkeit der Zementfabrik beträgt etwa 1 000 000 Fass, die der Fassfabrik 200 000 Fässer. – Von den für die Zement- erzeugung benötigten Rohmaterialien wird die Kreide in eigenen Kreidegruben in Kalkofen u. in Finkenwalde, der Ton auf dem Fabrikgrundstück in Züllchow gewonnen. Der Transport der Kreide geschieht durch eine eigene Flotte von 3 Schleppdampfern u. 16 Leichtern bzw. Kähnen. Der gesamte Grundbesitz der Ges. umfasst 353 ha, u. zwar in Züllchow 47 ha (bebaut 7.5 ha), in Kalkofen 85 ha, in Finkenwalde, Podejuch u. Friedensburg 53 ha, in Zarn- glaff 5 ha, in Langendorf 90 ha, in Bünnewitz einschliesslich Tonlager 36.75 ha, in Böck bei Zarnglaff ein Kalksteinlager in Grösse von 15 ha, in Freienwalde a. d. Oder ein Kieslager von 0.5 ha, ein Reservekreidelager auf Arkona (Rügen) in Grösse von 20.5 ha u. ein Grundstück mit Wohnhaus in Wiek auf Rügen (0.5 ha). Davon werden land- wirtschaftl. genutzt 150 ha u. als Waldungen einschl. Kulturen 140 ha. Wohnungen für 17 Angest. u. 117 Arb. sind vorhanden. – Die Zahl der Angest. u. Arb. beträgt 200. Beteiligungen: Die Ges. besitzt ausser kleineren Beteilig. an der Haftpflichtgenossenschaft der deutschen Steinindustrie u. dem später erwähnten Zement-Verband RM. 88 200 Anteile (von RM. 1 800 000) der im Jahre 1900 errichteten Pommerschen Kalkstein werke G. m. b. H. in Zarnglaff u. RM. 145 150 (von RM. 200 000) Anteile des im Jahre 1923 als eine G. m. b. H. gegründeten Kalk- u. Kreidewerks Sassnitz in Sassnitz. Ihr Grundbesitz, der Gleisanschluss besitzt, umfasst etwa 35 300 qm; ein Teil davon ist mit den erforderlichen Fabrikanlagen sowie Wohn- u. Verwaltungsgebäuden bebaut. Das Kreidewerk stellt in der Hauptsache Schlämmkreide her u. besitzt eine Jahresleistungsfähigkeit von etwa 5000 Tonnen. Verbände: Die Ges. ist Mitglied des bis Ende 1935 geschlossenen Norddeutschen Zement- Verbandes G. m. b. H. in Berlin mit einem Kontingent in Hohe von 2, 8757 % gleich 707 983 Fass des Gesamtkontingents des Verbandes, der sämtl. Zement-Fabriken der früheren Kon- ventionsgebiete Stettin, Berlin, Hannover, Unterelbe, Mitteldeutschland u. Schlesien umfasst u. den gemeinsamen Verkauf der Portland-Zementerzeugung dieser Gebiete bezweckt. Kapital: RM. 4 000 000 in 5000 Akt. zu RM. 100 u. 3500 Akt. zu RM. 1000. Urspr. M. 1 575 000 (Vorkriegskapital), erhöht von 1920 bis 1923 auf M. 62 500 000 in 60 000 St.-Akt. u. 2500 Vorz.-Akt. zu M. 1000 (über Kapitalsbewegung s. Hdb. d. Dt. A.-G. Jahrg. 1927). Lit. G.-V. v. 26./11. 1924 Umstellung von M. 62 500 000 auf RM. 3 015 000 durch Herabsetzung der St.-Akt. von M. 1000 auf RM. 50 u. der Vorz.-Akt. auf RM. 6. It. G.-V. v. 21./4. 1926 Ermässigung des A.-K. von RM. 3 015 000 auf RM. 2 400 000 durch Einziehung der Vorz.-Akt. von RM. 15 000 und der noch nicht begebenen Vorrats-Akt. von RM. 600 000. 913 G.-V. v. 8./4. 1927 beschloss Erhöhung um RM. 1.6 Mill. in 1600 Akt. zu RM. 1000. neuen Aktien wurden von einem Bankenkonsortium übernommen u. den Inhabern der alten Aktien zum Bezuge angeboten. Auf je nom. RM. 1500 alte Aktien konnte eine Aktie zu RM. 1000 oder auf je nom. RM. 150 alte Aktien aus im Tauschwege zur Verfüguns stehenden 50-RM-Stücken zwei Aktien zu je RM. 50 zum Kurse von 135 % zuzüglich umsatzsteuer bezogen werden. Die Erhöh. diente zur Tilg. der durch den Fabrikneuba entstandenen Verbindlichkeiten. 1 St Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: 1931 am 12./6. Stimmrecht: Je RM. 100 3 Gewinn-Verteilung: 10 % z. R.-F. (bis 10 % des A.-K.), Div. 4 % vom verbleib. 50 far 10 % Tant. an A.-R. (ausser einer festen Vergüt. von RM. 1000 je Mitgl. u. RM. 2 den Vors.), Rest Super-Div. bzw. nach G.-V.-B. Dampfer Bilanz am 31. Dez. 1930: Aktiva: Grundst., Gebäude u. Masch. 4 947 511, u. Fahrzeuge 280 900, Betriebsmaterialien 301 958, Fabrikate 584 405, Wechsel R. F. 8833, Wertp. 35 638, Beteilig. 168 005, Debit. 438 623. —– Passiva: A.-K. 3055. 400 000, Hyp. 500 421, Kredit. 1 343 074, langfrist. Darlehn 523 000, unerhob. Div. Sa. RM. 6 769 554. ten 277 015, Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Handl.-Unk. 225 044, Steuern u. soziale Lasten 260852, Zs. 143 389, Kursverlust 108 621, Abschr. 467 247. – Kredit: Betriebsüberschuss ? Rücklage 960 466. Sa. RM. 1 221 319. ――――