Industrie der Steine und Erden. 2505 Direktion: Theod. Hess, Hans Bulle. Prokurist: Heinrich Oppermann. Aufsichtsrat: Vors. Fabrikbesitzer Hermann Bulle, Altenfeld; Bank-Dir. Dr. Belitz, Berlin; Rittergutsbes. Emil Lamprecht, Jamitzow. Zahlstellen: Ges.-Kasse; Erfurt: Dresdner Bank; Coburg: Coburg-Gothaische Bank A.-G. Aelteste Volkstedter Porzellanfabrik in Volkstedt. (Börsenname in Berlin: Volkstedter Porzellan.) Gegründet: 19./5. 1899; eingetr. 23./5. 1899. Gründung s. Hdb. d/Dt. A.-G. Jahrg. 1900/1901. Firma bis 25./4. 1910: Porzellanfabrik Unterweissbach vorm. Mann & Porzelius, bis 23./10. 1918 Aelteste Volkstedter Porzellanfabrik u. Porzellanfabrik Unterweissbach vorm. Mann & Porzelius Akt.-Ges. Zweigniederlass. in Unterweissbach u. Rosenau b. Passau. 0 Zweck: Fabrikation von Porzellanwaren u. anderen keramischen Artikeln. Die Ges. fabriziert in der Volkstedter Fabrik Figuren, Gruppen, Jardinieren in klassischem Stil und in bester Technik, Lampenfüsse, Vögel, Blumenschalen, in Unterweissbach billige Figuren, Vasen u. ein Mittelgenre in ähnl. Gegenständen u. in den der Ges. gehörenden Schwarz- burger Werkstätten m. b. H. moderne keramische Kunstwerke feinster Art. Entwicklung: Die Ges. übernahm bei der Gründung die Firma Mann & Porzelius Porzellanfabrik in Unterweissbach (gegr. 1890). 1901 Erwerb des gesamten Vermögens der 1898 gegründeten „Aeltesten Volkstedter Porzellanfabrik vorm. Triebner, A.-G.“ in Volkstedt (Fabrik 1762 gegründet). Die a. o. G.-V. v. 23./10. 1918 beschloss die Anglieder. der Richard Eckert & Co. A.-G. in Volkstedt (gegr. 1895). Lit. a. o. G.-V. v. 18./12. 1919 Erwerb der seit 1845 bestehenden Porzellanfabrik Dressel, Kister u. Co. in Passau u. Beteil. an der Max Roesler Feinsteingutfabrik A.-G. in Rodach. Mitte 1921 Übernahme der Porzellan- u. Fayence- fabrik Rud. Heinz & Co. in Neuhaus am Rennweg. 1922 wurde die frühere Elektroporzellan- fabrik S. Bergmann jun. & Co. dem Unternehmen angegliedert. Besitztum: Die Ges. besitzt folgende Betriebe: 1. Die ehemalige Mann & Porzelius Porzellanfabrik in Unterweissbach, in der billige Figuren, Vasen u. ein Mittelgenre in ähnlichen Gegenständen hergestellt werden. Sie hat einen Grundbesitz von 219 a, wovon 67.66 a bebaut sind. Die Gebäude bestehen in 1 grossen Wohn- u. Verwaltungsgebäude, Packerei, 2 grossen Gebäuden für Brennhaus u. Formerei, Malerei, Badehaus, Maschinen- u. Kesselhaus u. 2 Gebäuden (früher für die jetzt nach Volkstedt verlegte Kunstabteilung) u. Stallgebäude. Anzahl der Öfen 5. 2. Die ehemalige Alteste Volkstedter Porzellanfabrik vormals Triebner in Volkstedt, in der Figuren, Gruppen, Jardinieren hergestellt werden. Die Fabrik besteht aus 15 Gebäuden, 3 Öfen, Wasserkraft mit Übertrag. nach der Massen- mühle u. Schleiferei. Grösse des Areals 281.77 a. Die ehemalige Richard Eckert & Co. A.-G., Volkstedt, die Figuren, Gruppen u. Zierporzellane im Stile des 18. Jahrhunderts sowie Lampenfüsse für elektr. Beleucht. u. beste Handmalereien herstellt. Die Fabrik besitzt ein Areal von 57.71 a, wovon 20 a bebaut sind. Die Gebäude bestehen in 1 grossen dreiflügligen Fabrikgebäude, Masch.- u. Kesselhaus, Wohngebäude, Stallgebäude u. Scheune. Anzahl der Ofen 3. 4. Die ehemalige Porzellanfabrik Dressel, Kister & Co. in Passau. Die Fabrik besteht ausser einer Luxusporzellanfabrik aus einem Chamottesteinwerk u. einem Säge- werk. Zum Betriebe des Werkes ist eine 350 PS. Lokomobile vorhanden, die ausserdem das Werk mit Licht versorgt u. zugleich das Chamottesteinwerk u. das Sägewerk betreibt. Das Sägewerk ist für RM. 5 pro Raummeter Verkauf verpachtet. Der Sägeholzabfall steht der Porzellanfabrik kostenlos als Feuerungsmaterial zur Verfügung. 5. Porzellanfabriken Neuhaus, die Luxusporzellan u. Steingut herstellen. Grösse 52 954 qm, davon 4618 qm bebaut. 6. Elektroporzellanfabrik Neuhaus. Grösse 18 221 am, davon 3013 qm bebaut. 5 Arbeiterwohnhäuser sowie eine an der Donau gelegene aus einer Reihe von Gebäuden bestehende Massemühle mit Wasserkraftantrieb von der Donau, ferner eine Reserve- lokomobile von 30 PS. Areal 53.878 ha, wovon 1.969 ha bebaut sind. – Zus. etwa 920 Arbeiter u. Angestellte. Beteiligungen: Die Ges. besitzt 33½ % des A.-K. der Max Roesler Feinsteingutfabrik A.-G. in Rodach (A.-K. RM. 1 075 000), 4 % des A.-K. der Bank für keramische Industrie A.-G. in Dresden (A.-K. RM. 3 000 000) u. 33½ % des A.-K. der Gebr. Kühnlenz A.-G. in Kronach (A.-K. RM. 300 000). – 1923 Veräusserung der im Besitz der Ges. befindl. Anteile der Grossherzogl. Keram. Manufaktur, Darmstadt, an die mit ihr befreundete Max Roesler Feinsteingutfabrik A.-G. durch Umtausch in Aktien der letzteren. Kapital: RM. 1 945 000 in 19 000 St.-Akt. zu RM. 100 u. 1000 Vorz.-Akt. zu RM. 45. – Vor- kriegskapital: M. 750 000. Urspr. A.-K. M. 500 000, erhöht 1914 auf M. 750 000, dann erhöht von 1918 bis 1923 auf M. 20 Mill. in 19 000 St.-Akt. u. 1000 Vorz.-Akt. zu M. 1000 (über Kapitalsbeweg. s. Hdb. d De =. 6. Jahrg. 1927). Umstell. des A.-K. lt. G.-V. v. 8./9. 1924 von M. 20 Will. auf RM. 1 945 000 in 19 000 St.-Akt. zu RM. 100 u. 1000 Vorz.-Akt. zu RM. 45. RM M. 350 000 in 4½ % Obl. v. 1901. In Umlauf Ende Dez. 1930: aufgewertet Geschäftsjahr; Kalenderj. Gen.-Vers.: 1931 am 6./6. Stimmrecht: 1 St.-Aktie = 1 St., 1 Vorz.-Aktie in best. Fällen = 16 St. ewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F., vertragsm. Tant. an Vorst., 7 % Div. an Vorz.-Akt. mit Nac ―§― 0 iit Nachzahl.-Anspruch (ausser einer Zusatz-Div. von % für jedes über 10 % Div.