* 2544 Textil-, Kunstseide- und Bekleidungsindustrie. Aufsichtsrat: Vors. Gustav Windel, Windelsbleiche; Wolf Delius, Carl G. Bertelsmann, Paul Eick, Bielefeld; Eduard Kisker, Halle i. W.; Fabrik-Dir. Bernard Göcke, Hohen- limburg; vom Betriebsrat: W. Niestrath, A. Stieghorst. Zahlstellen: Berlin, Bielefeld: Dresdner Bank. Ravensberger Spinnerei Aktiengesellschaft in Bielefeld, Heeperstr. 35. Gegründet: 1855. Zweigniederl. in Wolfenbüttel. Zweck: Betrieb aller Arten von Geschäften u Unternehmungen die mit der Veredelung oder mit der verschiedenen Bearbeitung von Hanf, Flachs, Jute oder anderen Rohstoffen der Bekleidungsindustrie zus. hängen. Die Ges. betreibt je eine Flachs- u. Hedegarnspinnerei in Bielefeld u. Wolfenbüttel u. eine Bleicherei in Ummeln. Besitztum: Der Grundbesitz beträgt 838 134 qm, davon bebaut 148 599 qm; er verteilt sich auf die einzelnen Betriebe wie folgt: unbebaut: Bielefeld 130571 qm, Wolfenbüttel 49858 qm, Ummeln (lediglich Bleiche) 509 106 qm; bebaut: Bielefeld 83 857 qm, Wolfenbüttel 15 439 qm, Ummeln (lediglich Bleiche) 49 303 qm. An Spindeln sind in Bielefeld 22 300 und in Wolfenbüttel 10 400 vorhanden. Die erforderliche Kraft wird in Bielefeld durch eine Dampfturbine von 1250 kW erzeugt, in Wolfenbüttel stehen 2 Dampfmaschinen mit zus. 1100 PS. zur Verfügung. In Bielefeld, Wolfenbüttel u. Ummeln sind insgesamt 74 Beamten- u. Arbeiter-Wohnhäuser mit 208 Wohnungen vorhanden, in Bielefeld ferner noch ein Mädchenheim und eine Kinderbewahranstalt. Verbände: Die Ges. ist Mitglied der 1926 gegründeten Leinengarnvertriebsges. m. b. H. in Berlin, in der sich etwa 90 % aller deutschen Flachsspinnereien zum gemeinsamen Absatz der von ihnen hergestellten Leinengarne aller Art zusammengeschlossen haben. Kapital: RM. 2 000 000 in 7000 Akt. zu RM. 200 u. 1500 Akt. zu RM. 400. Urspr. M. 4.2 Mill- (Vorkriegskapital). Lt. G.-V. v. 29./1. 1923 erhöht um M. 1 800 000 in 1500 St.-Akt. zu je M. 1200, übern. von der Dresdner Bank, Fil. Bielefeld, den Aktion, zu 100 % angeboten. Lt. G.-V. v. 18./12. 1924 Umstell. des A.-K. von M. 6 Mill. auf RM. 2 000 000 durch Denomi- nation der Aktien (M. 600 = RM. 200, M. 1200 = RM. 400). Geschäftsjahr: Kalenderjahr. Gen.-Vers.: 1931 am 12./5. Stimmrecht: Je RM. 200 A.-K. = 1 St. Gewinn-Verteilung: 10 % z. R.-F. (bis zu 20 % des A.-K.), event. Beitrag zu Spez.-R.-EF., vertragsm. Tant. an Vorst. u. Beamte, dann 4 % Div., vom Überschuss 7½ % Tant. an A.-R. neben einer festen Vergütung von RM. 6000, Rest zur Verf. der G.-V. Bilanz am 31. Dez. 1930: Aktiva: Grundst. 374 475, Gebäude 518 126, Arbeiterwohn. 141 120, Masch. 482 750, elektr. Beleucht.-Anlagen 37 000, Brunnenanlage 30 000, Verdampf.- Anlage 7000, Alte Bleichanlage 1000, Fabrik- u. Werkstatt-Inv. 2000, Vorräte an Betriebs- material. 29 784, do. an Flachs, Werg, Garn u. Webwaren 1 520 455, Kassa 4082, Wertp. 12 986, Schuldner 959 175, Verlust 692 623. – Passiva: A.-K. 2 000 000, R.-F. 400 000, besond. Rückl. 116 172, Sparkasse 263 967, Akzepte 17 410, Gläubiger 2 015 026. Sa. RM. 4 812 577. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Verlustvortrag aus 1929 344 708, Fabrikat.- und allg. Unk. 2 317 253, Abschr. 106 581. – Kredit: Rohertrag 2 075 920, Verlust (Vortrag aus 1929 344 708 £ Verlust aus 1930 347 914) 692 623 (wird vorgetragen). Sa. RM. 2 768 544. Kurs: In Berlin: Ende 1913: 100 %; Ende 1925– 1930: –, –, –—, –, 38 3, 28 %; in Köln: Ende 1925–1930: –, –, 128, –, 38,50, – . Zulass. von RM. 600 000 Akt. (Em. v. Jan. 1923) im Nov. 1927 in Berlin u. Köln. Dividenden: 1913: 5 %: 1924–1930: 0, 0, 0, 0, 0, 0, 0 %. Vorstand: Felix Meyer, Walther Delius. Prokuristen: Ing. Karl Laudien, Ing. Caesar Hornung. Aufsichtsrat: (9–15) Vors. Georg Kisker, Bielefeld; Stellv. Wilhelm Specht, Dülmen; Wilh. Huber, Carl G. Bertelsmann, Bielefeld; Gerhard von Möller, Kupferhammer: Franz Mülder, Emsdetten; Georg Müller, Oerlinghausen; Erwin Delius, Horstheide; Dr. Gottl. Stein, Emil Storza, Prag; vom Betriebsrat: W. Linnenbrügger, E. Sziedat. Zahlstellen: Eig. Kasse; Berlin: Delbrück, Schickler & Co., Köln: J. H. Stein; Bielefeld: Dresdner Bank. 5 Aus dem Geschäftsbericht 1930: Das Jahr 1930 ist auch an der Tertilindustrie naa besonders an der deutschen Leinenindustrie nicht ohne empfindliche Auswirkungen = gegangen. Neben den unerträglichen Steuerbelastungen u. der Unmöglichkeit, die Be einigermassen ausreichend beschäftigen zu können (infolge Absatzmangels u. . einfuhr), hat besonders der im Laufe des Jahres eingetretene Preissturz der mehr als 50 % das Jahresergebnis ausschlaggebend beeinflusst. Um allen Möglic Kbfuf zu begegnen, hat die Ges. die Produktion ihrer Betriebe vorläufig auf den E 5 eingestellt, indem sie die aus der Minderbeschäftig. erwachsende Verteuer. der Produ kosten soweit wie irgend möglich beseitigt hat.